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VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

Titel: VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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neun Uhr sterben wir.

KAPITEL 42
    Draußen vor der Festung herrschte Windstille.
    Die Luft war schwer. Lau. Als hätte die Nacht den Atem angehalten. Hoch am Himmel stand der Vollmond, beleuchtete den Rasen und erzeugte tiefe Schatten auf dem ehrwürdigen alten Campus.
    Von Ferne hallten die Geräusche aus dem Saal heran. In der nahen Eiche schimpften die Krähen. Musik. Lachen. Das Klirren von Geschirr.
    Eine Tür ging auf. Und knallte laut zu.
    Heraus trat eine Gestalt in langer brauner Robe.
    Die Person blieb stehen. Sog die Abendluft ein.
    Die Figuren waren aufgestellt.
    Alle waren da. Es lief nach Plan.
    Das Spiel näherte sich dem Höhepunkt. Würden die Spieler erfolgreich sein?
    Das mondbeschienene Gesicht grinste. Nein.
    Die Gestalt schob die bleichen Hände aus den rauen braunen Ärmeln, rieb sie und freute sich wie ein Kind.
    Aufgeregt flatterten und hüpften die Krähen.
    Aus der dunklen Kapuze löste sich ein schrilles, unheimliches Kichern. Trillernd hing es in der Luft, bis es gnädigerweise verstummte.
    Die Krähen stiegen auf und verteilten sich in der Nacht.
    Plötzlich hörte die Gestalt auf, die Hände zu reiben, und beugte sich vor wie im Gebet oder tief in Gedanken. Sekunden verstrichen.
    Die Gestalt in der Robe nickte langsam. Einmal. Zweimal. Sie eilte hinunter zur Straße und nahm zwei Stufen auf einmal. Nachdem sie sich umgedreht hatte, drohte sie mit dem Finger in Richtung des belebten Saals.
    » Die Zeit ist fast um!«
    Sie huschte um die Ecke des Gebäudes und verschmolz mit der Dunkelheit.

KAPITEL 43
    Ich musste mich allein mit den Virals treffen. Sofort!
    Aber Jason saß mit an unserem Tisch und schaufelte Vorspeisen in sich hinein, als würde er verhungern.
    Da wir keine Zeit für große Ausflüchte hatten, ging ich die Sache direkt an.
    » Könntest du uns vielleicht eine Sekunde allein lassen, Jase?« Mein Lächeln fühlte sich eher wie eine Grimasse an. » Ich brauche einen kurzen Moment mit den Jungs von Morris Island.«
    » Na, klar.« Jason sah mich komisch an, hakte jedoch nicht nach. » Ich wollte sowieso eine Runde drehen und ein paar Leuten guten Tag sagen. Bin gleich wieder da.«
    » Besten Dank.« Sobald Jason außer Hörweite war, zischte ich: » Die Bombe ist definitiv hier!«
    » Sicher?« Hi hielt sich krampfhaft an seinem Gehstock fest. » Woher willst du das wissen?«
    Ich zeigte zu der Verzierung über der Tür.
    » Oh.« Shelton erstarrte. » Scheiße.«
    » Das ist der Sonnenaufgang«, stimmte Hi entsetzt zu.
    Ben schüttelte langsam den Kopf. » Ich glaub’s nicht.«
    » Glaube es. Die Bombe ist irgendwo in diesem Gebäude versteckt.«
    » Wie finden wir sie?« Shelton suchte nervös den Raum ab. » Wir haben weder neue Hinweise noch eine Vermutung!«
    Ich zeigte auf Hi un schnippte mit den Fingern. » Die Notizen?«
    Er zog die zerknitterten Blätter aus der Jackentasche. » Wir sind sie tausendmal durchgegangen und haben nichts entdeckt.«
    Wir drängten uns zusammen, während Hi meine Liste vorlas. Orte, die wir aufgesucht hatten. Fakten, die wir wussten. Hürden, die wir bereits genommen hatten.
    Hier befand sich laut der letzten Nachricht des Spielleiters die Antwort, irgendwo in diesem Gewirr von Informationen.
    Aber wie zuvor passte alles nicht zusammen.
    » Neuer Plan.« Ben zog sein Jackett aus und hängte es über einen Stuhl. » Wir durchsuchen das Gebäude von oben bis unten. Jeder nimmt sich einen Bereich vor.«
    » Ja. Gut!« Irgendetwas zu tun, war immer noch besser, als einfach nur herumzusitzen.
    Gerade wollte ich etwas hinzufügen, als sich Kit und Whitney zu uns gesellten.
    » Tory, Liebes «, gurrte Whitney, » komm doch mal mit zu den Frauen vom Komitee. Dein Vater hat sie auch schon bezaubert.«
    Kit errötete. » Wohl kaum. Meistens sind die Leute enttäuscht, wenn sie mich kennenlernen. Ich bin nicht gerade der Indiana Jones, den sie sich vorstellen.«
    » Hach.« Whitney wedelte mit der Hand. » Diese Bescheidenheit.«
    » Ich würde sie ja gern kennenlernen«, begann ich, » aber ich wollte gerade mit den Jungs…«
    » Diese Frauen haben es für dich möglich gemacht.« Whitneys Ton wurde eine Winzigkeit strenger. » Wir müssen uns bei ihnen bedanken.«
    Ich wollte gerade widersprechen, denn was war im Augenblick unwichtiger, als sich zu bedanken, da mischte sich Hi ein. » Geh doch ruhig. Wir können uns so lange schon das Buffet anschauen.« Dazu flüsterte er: » Wir haben deine Notizen. Geh. Und schleich dich davon, sobald du

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