Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

Titel: VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
Vom Netzwerk:
verbracht«, sagte Ben leise und starrte auf die Schuhe. » Du warst ständig mit diesem gut aussehenden Kerl unterwegs. Cotillion hier. Spendensammeln da. Ich hasste es. Ich hasste ihn. Als ich es Rome erzählt hatte, riet er mir, dich zu beeindrucken. Ich müsse mir etwas ausdenken, damit du mich wahrnimmst.«
    » Ich nehme dich wahr, Ben.« Ich stand auf und ergriff seine Hand. » Ich habe dich immer wahrgenommen. Du gehörst zu meinem Rudel.«
    Er zog die Hand weg. » Und wenn es mir nicht genügt, nur zu deinem Rudel zu gehören?«
    Ich war sprachlos.
    Unbehagliche Stille breitete sich aus.
    Dann steckte Kit den Kopf zur Tür herein. » Tory?«
    » Ja?«
    » Den schlimmsten Teil vom Hurrikan haben wir hinter uns. Die Polizei will jetzt mit uns sprechen.« Kits Blick ging zwischen mir und Ben hin und her. Ich war sicher, er spürte die Anspannung, hörte vielleicht sogar mein Herz klopfen. » Seid ihr bereit?«
    War ich bereit? Was sollte ich sagen?
    Ich traf eine Entscheidung.
    » Ja.« Ich trat zur Tür. » Aber ich habe dem, was wir dir schon erzählt haben, nichts hinzuzufügen.«
    Ich spürte, wie sich Ben umdrehte. Wie sein Blick auf meinem Rücken lag.
    Ich könnte dich nicht ans Messer liefern. Nicht einmal dafür.
    » Okay.« Kit klang misstrauisch. » Trotzdem müssen wir unsere Aussagen machen.«
    » Nein, Tory.« Bens Stimme klang müde, aber entschlossen. » Ich muss die Wahrheit sagen. Die ganze Wahrheit.«
    Ich fuhr zu ihm herum.
    » Das ist doch überhaupt nicht notwendig!« Plötzlich wurde mir angst und bange. » Es würde doch keinen Unterschied ausmachen.«
    » Für mich schon.« Ben richtete sich auf und nickte Kit zu. » Wenn Sie vorausgehen, Sir?«
    Ben ging hinaus. Und ich kämpfte mit den Tränen.
    Good Bye, mein Freund.

KAPITEL 59
    » Wie lange müssen wir noch in Charlotte bleiben?«
    Hi warf einen Stock über die Terrasse neben Tante Tempes Haus. Der flog durch die schrägen Strahlen der Nachmittagssonne, ehe er zwischen den Magnolien verschwand. Coop jagte fröhlich hinterher.
    » Ein paar Tage«, antwortete ich von meinem Liegestuhl aus. » Die Brücke zwischen Folly und Morris ist unterspült und in unserem Komplex gibt es keinen Strom und kein Wasser. Kit sagt, wir dürfen uns freuen, dass die Häuser noch stehen.«
    Hi ließ sich auf die Chaiselongue neben mir plumpsen. » Ich mache mir Sorgen um den Bunker.«
    » Ich auch. Aber wir müssen abwarten.«
    Hi gähnte und reckte sich. » Alles in allem haben wir Glück im Unglück.«
    Ich nickte. » Katelyn ist in nur knapp drei Stunden über Charleston hinweggezogen.«
    Der Hurrikan war viel schneller gewesen als erwartet. Nachdem er sich unerwartet in Richtung Land bewegt hatte, nahm er an Geschwindigkeit zu, brachte die Wetterpropheten zur Verzweiflung und unterbrach die Evakuierung. Tausende waren in ihren Autos überrascht worden und hatten Stoßstange an Stoßstange auf Brücken und Highways ausharren müssen. Die Karawane aus Morris Island hatte auch daz u gehört.
    Katelyn war wie ein randalierender Dickhäuter über die Stadt hinweggezogen. Der Sturm hatte verheerende Schäden angerichtet. Anschließend war er über Columbia weiter nach Nordosten und schließlich nach North Carolina und Virginia gezogen. Einen Tag später hatte sich der Hurrikan über New England zu einer Regenfront abgeschwächt.
    » Die Wetterleute haben Katelyn als unstabil beschrieben«, sagte Hi. » Eine Seite war größer als die andere. Die schmalere Seite hat die Stadt zuerst erreicht. Deshalb hat es nicht einmal eine Stunde gedauert, bis das Auge erschien. Glücklicherweise waren die Windgeschwindigkeiten auf dieser Seite geringer. Wenn wir von der zweiten Hälfte im Freien erwischt worden wären…«
    Das wollte sich niemand ausmalen. Während wir im Krankenhaus gewartet hatten, waren Windstärken von über 200 Stundenkilometern gemessen worden. So hatten wir den schlimmsten Teil des Sturms in Sicherheit verbracht.
    » Wirklich nett, dass Tempe uns alle bei sich aufgenommen hat«, sagte Hi. » Obwohl wir so eng wohnen wie Rucksacktouristen in der Jugendherberge.«
    » Die Eltern arbeiten dran. Deine Familie und die Devers können ins Haus meines Onkels Pete umziehen. Das ist viel größer.«
    » Bestens.« Hi grinste. » Dann kommst du Whitney ja noch ein bisschen näher.«
    » Mann, erinnere mich nicht daran. Und Kit hat mir gerade erzählt, dass ihr Haus in Charleston von einem Baum flachgelegt wurde. Sie hat kein Dach mehr über dem Kopf. Rate

Weitere Kostenlose Bücher