VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)
hatten doch gar keine Anweisungen zum Öffnen!«
» Was zum Teufel?« Ben sprach so leise, dass ich ihn ohne meine Superkräfte gar nicht gehört hätte.
» Leute?«
» Ja?« His Ton behagte mir gar nicht.
» Auf der Uhr läuft ein Countdown. Dreißig Sekunden. Neunundzwanzig.«
Meine Kopfhaut kribbelte. » Wozu ein Countdown?«
» Woher soll ich das wissen!?!«
» Stell es ab!«, rief Shelton.
Piep! Piep! Piep!
» Wie denn?« Ich strich über die Kante des Behälters. » Wir wissen nicht einmal, was das ist!«
» Fünfzehn.« Auf His Stirn bildeten sich Schweißperlen.
» Was soll es schon sein«, murrte Ben. » Da will uns jemand Angst einjagen.«
» Zehn.«
Hi hatte es gerade ausgesprochen, als die erste Nachricht verschwand und durch neue Worte ersetzt wurde: Ihr seid tot!
» Oh, nein!« Shelton wich zurück. » Nein nein nein nein nein!«
Piep! Piep! Piep!
» Lauft!«, schrie ich. » Hi, lass es fallen!«
Hi warf den Cache in die Ecke und raste hinter Shelton zur Tür. Ben und ich waren nur einen Schritt hinter ihnen.
Wie viel Zeit blieb noch? Ich hatte nicht mehr mitgezählt. Sieben Sekunden? Drei?
Ein Fellknäuel schoss an mir vorbei, direkt auf das piepende Paket zu.
Ich erstarrte vor Schreck.
» Cooper!«
Wie hat er es hier hereingeschafft?!
Ich richtete die Taschenlampe auf ihn. Coop hatte den Cache in der Schnauze und schüttelte ihn wie eine riesige Schiffsratte.
Der Behälter gab ein Kreischen von sich, das zu einem schrillen Pfeifen anschwoll.
Coop wurde ruhig, hielt den Behälter jedoch noch mit den Zähnen.
Voller Panik rannte ich zu meinem Wolfshund.
Jemand legte den Arm um mich und riss mich zu Boden.
» Runter!«, schrie Ben.
» Coop!«, rief ich und wollte mich befreien. » Coop, nein!«
Klick.
Peng.
KAPITEL 13
Grelles Licht flammte in der stockfinsteren Dunkelheit auf.
Einmal. Und noch einmal.
Coop jaulte und ließ den Cache fallen, dann suchte er geduckt sein Heil in der Flucht.
Mithilfe der Superkräfte sah ich etwas Buntes aus dem Behälter fliegen. Rot. Blau. Gelb. Grün. Fetzen flatterten durch den Strahl der Taschenlampe. Unglaublich lautes Heulen, Hupen und Pfeifen füllten den Raum.
» Was zum Teufel…«, entfuhr es Hi, der wegen des Staubs hustete. » Was ist passiert? Was ist das für ein Krach?«
» Coop!« Ich schnappte mir eine Taschenlampe und lief zu meinem Wolfshund. Coop hatte sich in eine Ecke verkrochen und hingelegt. » Alles in Ordnung?«
Er hechelte. Blut sickerte an seinem Unterkiefer durchs Fell. Mit klopfendem Herzen suchte ich ihn nach Wunden ab. Da ich keine entdeckte, nahm ich mir sachte die Schnauze vor. Coop wollte seinen Kopf losreißen, aber ich ließ nicht locker.
» Alles in Ordnung«, rief ich den Jungen zu, während ich in einer Hand die Taschenlampe hielt und mit der anderen die Schnauze aufdrückte. » Lass mich mal reingucken.«
Ein roter Striemen zog sich über Coops Zunge. Sein Gaumen war schwarz von Ruß und das Zahnfleisch an einem der Schneidezähne blutete. Glücklicherweise war er nicht ernsthaft verletzt.
Ich holte tief Luft, als mir bewusst wurde, dass ich den Atem angehalten hatte.
» Konfetti.« Hi stand gebückt in der Tür und winkte mit der Lampe. » Das war einfach nur ein blöder Konfetti regen!«
» Und der Behälter spielt Karnevalsmusik.« Shelton war voller Staub. » Ein verfluchtes Tischfeuerwerk. Was für ein saudummer Scherz!«
Bei ihnen war der Schub vorüber.
» Heiß war das Feuerwerk trotzdem.« Wut stieg in mir auf, während ich meinem Wolfshund den Kopf streichelte. » Coop hat sich die Zunge verletzt und den Gaumen verbrannt.«
» Pst!«, zischte Ben.
Die Musik hatte aufgehört. Ein leises Klingeln war zu hören.
» Großartig.« Shelton schob sich rückwärts zur Tür. » Runde zwei.«
Voller Wut stürmte ich los und trat gegen den Behälter. Die Jungen zuckten zusammen, als er an die Wand knallte und zerbrach.
In den Trümmern kam ein flaches schwarzes Rechteck zum Vorschein.
» Bist du übergeschnappt!?!«, brüllte Shelton. » Eine Explosion hatten wir schon!«
» Dieser Scheiß hat meinen Hund verletzt!« Ich zitterte vor Zorn. » Wenn ich herausfinde, wer das Ding gebaut hat…«
» Du findest gar nichts heraus, wenn du das Ding kaputt machst«, entgegnete Hi. » Wie wäre es also, wenn du dich ein bisschen zusammenreißt?«
Ich nickte, obwohl es noch in mir brodelte.
Spielleiter, du hast dir einen Feind gemacht.
» Ein iPad.« Ben stand mit einer Taschenlampe über
Weitere Kostenlose Bücher