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VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

Titel: VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Blick nach hinten, ehe ihr brünetter Lockenkopf im Strom der einheitlichen Schuluniformen verschwand.
    Ich verkniff mir ein Seufzen. Vielleicht war es so besser.
    » Die Demütigung hat sie noch immer nicht verwunden«, sagte eine Stimme hinter mir.
    Diesmal entfuhr mir das Seufzen. » Hi, Jason.«
    In der Eingangshalle wandte ich mich nach links. Jason wollte mich einholen und stieß dabei mit Ben zusammen, der sich den gleichen Platz ausgesucht hatte.
    Die Jungen starrten sich an wie Straßenköter, die ihr Revier markieren. Shelton und Hi schoben sich an uns vorbei, weil sie entweder nichts bemerkt hatten oder sich der peinlichen Situation entziehen wollten.
    » Pass doch auf, wo du hintrittst«, fauchte Ben.
    » Mach ich doch«, entgegnete Jason trocken. » Ich wollte kurz mit Tory reden.«
    Ben schnaubte. » Na, besser kann der Tag für sie nicht anfangen.«
    Jason war verunsichert und sah mich an.
    » Genug, ihr beiden.« Was hatten die bloß? Die waren ja wie Hund und Katze. » Jason, ich brauche noch was aus meinem Schließfach. Reden wir später?«
    » Klar, Tory. Ich dachte nur, du würdest es sofort wissen wollen.«
    Das machte mich neugierig. » Was?«
    » Dass Chance diese Woche wieder zur Schule kommt«, sagte Jason. » Vermutlich morgen.«
    » Oh.« Oh, Gott. » Danke.«
    » Gern geschehen. Bis später.«
    Jason rückte seine Krawatte zurecht, dann drehte er sich um und streckte die Hände aus, als wollte er auch Bens Krawatte richten. Ben zuckte zusammen, wurde rot und starrte ihn böse an.
    Jason grinste, ignorierte Bens eisigen Blick und ging weiter.
    Meine Füße bewegten sich vorwärts, doch meine Gedanken schweiften ab. Chance. Morgen wieder in der Schule. Ich brauchte einen Plan.
    Ben ging neben mir und gegen seine Miene hätte eine Gewitterwolke strahlend gewirkt. Dass er zusammengezuckt war, setzte ihm zu. Diese Runde ging an Jason. Dumme Gockel.
    Shelton und Hi warteten vor der Klasse.
    » Alles cool?«, fragte Hi und sah Ben an.
    » Bestens«, sagte ich. » Aber nach der Schule müssen wir einen Abstecher machen.«
    Bens Kopf fuhr zu mir herum. » Das meinst du nicht ernst.«
    Shelton runzelte die Stirn. » Was meint sie nicht ernst?«
    » Zur Residenz der Claybournes.« Ich beachtete ihre Proteste nicht. » Ist längst überfällig, dass wir unsere Schulden begleichen.«
    » Dann müssen wir zuerst zur Bank.« Hi ließ den Kopf hängen. » Und unser Depot plündern.«
    » Es ist sein Anteil, Jungs. Ohne ihn hätten wir es nie geschafft. Und außerdem hat Chance letzten Sommer einfach zu viel mitbekommen. Wir müssen ihn aushorchen und herausfinden, an wie viel er sich erinnert.«
    Niemand widersprach. Darüber hatten wir schon oft genug diskutiert.
    » Wer weiß«, sagte ich optimistisch, » vielleicht kann er uns ja helfen, den Spielleiter zu identifizieren.«
    Die drei sahen mich ungläubig an.
    » Nicht direkt. Aber wir müssen den Cache kriminaltechnisch untersuchen lassen. Chance hat Beziehungen. Vielleicht hilft er uns.«
    Zu behaupten, den Jungen mangelte es an Begeisterung, wäre eine glatte Untertreibung.
    » Du meinst, er hilft, uns wieder abzuzocken?«, fauchte Shelton.
    » Hast du dir den Kopf gestoßen?«, fragte Hi.
    » Blöd, blöder, Claybourne.« Ben schüttelte langsam den Kopf.
    » Und wenn schon«, zickte ich zurück. » Wir gehen zu ihm, also benehmt euch nicht wie Weiber.«
    Es klingelte zum zweiten Mal.
    Wir marschierten in die Klasse zu unseren Tischen. Ich vergrub mich hinter meinem Mathebuch und hoffte nur, niemand würde meine Unsicherheit bemerken.
    Beim letzten Mal war ich der Claybourne’schen Villa nur um Haaresbreite lebend entkommen.
    Beging ich da vielleicht einen Riesenfehler?

KAPITEL 15
    Nach Schulschluss trafen wir uns am Tor.
    Widerwillig kamen sie mit, leisteten aber keinen offenen Widerstand. Sie wussten, streiten hatte keinen Zweck, sobald ich einmal eine Entscheidung getroffen hatte. Wir ließen unsere Jacketts in den Schließfächern und gingen ostwärts die Broad Street entlang.
    Den Kurzbesuch bei unserer Bank ließen sie schmollend über sich ergehen.
    An der Meeting Street bogen wir links ab. Die Claybournes wohnten ein paar Blocks weiter in Charlestons feinstem Viertel mit Namen South of Broad. Hier roch es nach Privilegien, altem Geldadel und Tradition. Man protzte auch gern ein bisschen mehr mit seinem Reichtum. Wir waren hier absolut fehl am Platz.
    Hi stieß einen Pfiff aus und zeigte nach rechts. » Sieh sich einer den Palast an. Vier

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