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VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

Titel: VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Clemmons in Ruhe und setz dich zu uns.«
    Während Hi sich in einen Ledersessel fallen ließ, musterte Chance die Gruppe. » Hübsche Uniformen.«
    » Wir haben gehört, du willst sie auch wieder tragen«, erwiderte Ben. » Noch nicht genug Kurse belegt, was?«
    Chance entglitt das Grinsen für eine Millisekunde. » Dir auch einen guten Tag, Ben. Ja, ich komme für ein paar Wochen zurück. Im letzten Semester habe ich ein paar Prüfungen versäumt. Aber lange werde ich nicht mehr an der Bolton bleiben.«
    » Du bist schon achtzehn, oder?« Shelton umfasste den Raum mit einer Geste. » Dann gehört das alles dir?«
    » Ja. Letzten Monat habe ich das Erbe angetreten. Und da Vater… nicht da ist… bin ich jetzt der Claybourne des Hauses Claybourne.«
    Chance zwinkerte Hi zu. » Das heißt, seit meiner Entlassung. Und was stellt sich heraus? Die Klinik gehört mir. Ironie des Schicksals, nicht?«
    Chance hatte keine Geschwister und seine Mutter war bei seiner Geburt gestorben. Sein Vater saß eine Gefängnisstrafe ab. Dadurch war Chance vielleicht die reichste Person in Charleston.
    » Dann hast du dich also freigekauft?«, spöttelte Ben.
    » Quatsch. Ich bin geheilt.« Chance richtete den Blick auf mich. » Der zweite Aufenthalt war ein voller Erfolg. Ich habe meinen Kopf neu sortiert. Und wieder festen Boden unter den Füßen bekommen. Außerdem war es Zeit, meine Position als Chef des Claybourne-Imperiums anzutreten.«
    » Was war mit den Anklagen?« Ich hatte sie nicht vergessen. » Die haben dich einfach laufen lassen?«
    » Die Staatsanwaltschaft fand, ich hätte schon genug gelitten.« Chance tänzelte um den Sessel und setzte sich. » Das fand ich auch.«
    » Schwachsinn!« Ich explodierte. » Du hast uns bedroht. Uns eine Waffe vor die Nase gehalten.«
    » Ich hatte ganz offiziell vorübergehend nicht alle Tassen im Schrank«, antwortete Chance unschuldig. » Frag meine Anwälte, wenn du mir nicht glaubst.«
    Seine Selbstgefälligkeit machte mich wütend. » Das Gericht hat dir diesen Mist abgekauft?«
    » Manchmal ist es gut, wenn man Freunde in den oberen Etagen hat.« Chance zwinkerte. » Mitfühlende Menschen.«
    Ich verkniff mir eine böse Erwiderung. Zwar war Chance nicht direkt in den Mord an Katherine Heaton verwickelt, allerdings hatte er mehr als genug angestellt, um eine Strafe zu verdienen. Aber Streiten war zwecklos. Er hatte sich reingewaschen.
    Offensichtlich genoss Chance unseren Besuch. Der alte Angeber war zurück mitsamt seiner Süffisanz und Leichtfertigkeit.
    Aber nicht genauso wie früher.
    Der Humor war noch da, aber schärfer, sarkastischer und zynisch beißend. Seine Augen funkelten zwar noch, aber ohne die frühere Wärme.
    Er wirkte härter und abgestumpfter. Wir sollten uns besser warm anziehen.
    » Gib ihm den Beutel und lass uns gehen.« Ben schob sich unbehaglich in seinem Sessel hin und her. » Mir stinkt dieses falsche Kumpelgetue.«
    » Beutel?« Zum ersten Mal war Chance verunsichert. » Was für ein Beutel?«
    Auf einen Wink hin reichte mir Shelton den Beutel. Ich zog die Knoten auf und holte ein paar Münzen heraus.
    » Sicherlich hast du davon gehört, dass wir Anne Bonnys Schatz gefunden haben. Das ist dein Anteil.«
    Chance war verblüfft. » Mein Anteil?«
    Ich nickte. » Ohne deine Hilfe hätten wir es nicht geschafft. Deshalb ist es nur fair.«
    » Fair.« Chance’ Unterkiefer verspannte sich. » Fair«, wiederholte er düster. » Du würdest mich ja niemals unfair behandeln, oder?«
    Mein Puls beschleunigte sich. » Was soll das heißen? Du bekommst die Münzen doch.« Ich hielt ihm den Beutel hin.
    Chance machte keine Anstalten, sie zu nehmen. Er betrachtete mich mit unergründlicher Miene.
    Plötzlich stand er auf. » Behaltet euren Kram. Ich bin Multimillionär. Auf eure armselige Beute bin ich nicht angewiesen.«
    Ich schüttelte den Kopf. » Chance, das gehört dir. Wir schulden es dir.«
    Das bittere Lächeln kehrte zurück. » Ja, das stimmt. Aber mir wäre eine andere Währung lieber.«
    Er ging zur Tür und drehte sich um. » Wenn ihr mich jetzt entschuldigt. Ich muss mich auf morgen vorbereiten. Ein paar Wochen noch an der Highschool, dann habe ich diesen Kinderkram hinter mir.«
    » Du nimmst die Münzen nicht?«, hakte ich nach.
    » Nein. Außerdem war ich ja gar nicht dabei, als sie gefunden wurden, oder?«
    Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Chance war zwar ebenfalls der Meinung, dass wir ihm etwas schuldig waren, aber er wollte seinen

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