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VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

Titel: VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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zuging. Ein Dutzend Wissenschaftler in weißem Kittel waren draußen. Manche eilten von einem Labor zum nächsten, während andere auf Bänken saßen und ihre Forschungsergebnisse besprachen, eine Kleinigkeit aßen oder einfach nur die Nachmittagssonne genossen.
    Seit Kit den Direktorenposten übernommen hatte, galten im LIRI Tatkraft und Zielstrebigkeit wieder etwas. Das Personal hatte sich verdoppelt; und so wimmelte es dieser Tage überall auf dem Gelände von eifrigen Veterinären mit wichtigen Projekten. Da die Finanzmittel dauerhaft gesichert waren, gehörte das LIRI wieder zu den besten Einrichtungen, die die Tierwelt auf diesem Planeten erforschten.
    » Müssen wir unbedingt rein?« Hi hielt sich die Hand über die Augen und spähte hinüber zu Gebäude 1. Mit vier Geschossen war es das größte und beherbergte die modernsten Labore und die Verwaltung. » Mein Dad richtet die Zentrifugen neu ein und er wird mich bestimmt nicht sehen wollen.«
    Der Vater von Hi, Linus Stolowitski, war Cheflabortechniker und erst im vergangenen Monat von Kit befördert worden. Seit er die neue Stelle angetreten hatte, verstand Mr S. nicht mehr viel Spaß, wenn die Teenager von Morris Island sich an den Geräten zu schaffen machten.
    » Du brauchst dich gar nicht zu beschweren«, sagte Shelton. » Meine Eltern arbeiten da beide. «
    Nelson Devers, Sheltons Vater, war der Leiter der IT -Abteilung. Sein Büro lag im Erdgeschoss. Sheltons Mutter Lorelei arbeitete als Tierarzthelferin in Labor 1.
    » Es geht doch ganz schnell«, erwiderte ich. » In letzter Zeit hat Kit so viel zu tun, dass ich ihn kaum noch zu Gesicht bekomme.«
    Das stimmte. Seit Kit vor zwei Monaten zum Direktor ernannt worden war, hatte er praktisch ununterbrochen gearbeitet. Vorstandssitzungen. Personalversammlungen. Etatkonferenzen. Obwohl er unablässig schuftete, wirkte er dabei glücklich. Und das galt sogar für alle Angestellten am Institut.
    Auf Loggerhead Island war Kit so etwas wie ein Gott.
    Als die Mittel ausgingen und dem LIRI die Schließung drohte, war Kit großzügig eingesprungen. Das glaubten zumindest alle.
    Niemand außer Kit wusste, wer das Institut in Wirklichkeit finanzierte. Dass die Jungen und ich nämlich den verschollenen Schatz der Piratin Anne Bonny entdeckt und dem LIRI gespendet hatten. Ausgerechnet diese lästigen Teenager hatten das Fortbestehen des LIRI gesichert.
    Den Virals war das nur recht.
    Je weniger man uns beachtete, desto besser.
    » Warte hier.« Ich nahm Coop an die selten benutzte Leine und schlang sie um das Geländer am Eingang. » Wolfshunden ist der Zutritt leider verwehrt.«
    Coop ließ sich auf den Bauch fallen, legte den Kopf auf die Pfoten und drückte seine Missbilligung deutlich mit dem Blick aus. Mit über 30 Kilo hatte er schon ein ordentliches Gewicht und war immer noch nicht ausgewachsen. Der Halbwolf sah durchaus furchterregend aus, solange er einem nicht das Gesicht ableckte. Bestimmt würde er den einen oder anderen, der vorbeikam, ordentlich erschrecken.
    Was nicht so schlimm war. Das gab ihrem Tag ein bisschen Würze.
    Wir traten durch die Türen des Hochsicherheitstraktes und gingen auf den Tresen des Pförtners zu. Die andere Hälfte der vordersten Verteidigungslinie des LIRI schob hier Dienst. Sam war das genaue Gegenteil von Carl, hager wie ein Skelett und vollständig kahl. Er war älter und unheilbar sarkastisch veranlagt, trotzdem kamen wir mit ihm meistens wesentlich besser aus.
    » Schau an, die Vagabunden sind zurück.« Sam verzog die Lippen zu einem angedeuteten Lächeln. » Na, was habt ihr denn heute kaputt gemacht?« Er hielt keine Schießsport- oder Jagdzeitschrift in der Hand, was nur eins bedeuten konnte– sein neuer Chef war in der Nähe.
    Als hätte er den Gedanken gelesen, brüllte jemand aus einem Büro hinter Sams Schreibtisch: » Was ist denn los?«
    Sicherheitschef David Hudson kam nach vorn. Er war über vierzig und grau meliert, hatte die Haare kurz geschoren und einen Blick wie ein Raubvogel. Seine Uniform war ordentlich gebügelt, seine Schuhe und sein Namensschild glänzten.
    Nach den jüngsten Ereignissen hatte Kit die Sicherheitseinrichtungen vom LIRI komplett überholen lassen. Neue Zäune. Neue Kameras. Neue Schlösser. Überarbeitete Dienstanweisungen. Bessere Ausrüstung. Dazu hatte er einen harten Knochen als Aufseher eingestellt, der auf alles ein Auge hatte. Hudson war noch keinen Monat an Bord, galt jedoch bereits als unpopulärste von Kits Neuerungen.
    »

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