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VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

Titel: VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Ich muss zu meinem Vater, Mr Hudson«, sagte ich höflich. » Nur kurz.«
    » Warte.« Hudson nahm ein Klemmbrett vom Tresen. » Unterschrift, bitte.«
    » Es dauert ja nicht lange«, sagte ich und gab mein Bestes, entwaffnend zu lächeln. » Ich will Ihre offiziellen Listen nicht mit meinem Kurzbesuch strapazieren.«
    Fingertippen. » Unterschrift.«
    Während meine Mundwinkel in ihrer hochgezogenen Position verharrten, kritzelte ich meinen Namen. » Reicht das?«
    Hudson lächelte nicht. Lächelte nie. » Keine Abstecher.«
    Wir nickten gehorsam und machten uns zu den Fahrstühlen auf.
    » Halt!«
    Bevor ich mich umdrehte, schloss ich kurz die Augen. » Ja?«
    » Nur du.« Hudson musterte Hi, Shelton und Ben. » Es sei denn, diese Jungen haben ebenfalls etwas zu erledigen.«
    » Nein.« Ben machte sich auf den Weg nach draußen.
    » Mr Hudson«, setzte ich an, » wir wollen nur…«
    » Schon okay, Tory.« Shelton trottete Ben hinterher und Hi folgte ihnen kopfschüttelnd. » Wir warten bei Coop.«
    » Danke, Jungs. Bin in fünf Minuten zurück, spätestens.«
    Ich machte mich zum Fahrstuhl auf, betrat ihn und drückte auf den Knopf für den dritten Stock.
    » Keine Abstecher«, brüllte mir Hudson hinterher, als sich die Türen schlossen.
    » Idiot«, murmelte ich, ehe mir einfiel, dass mich Hudson über seine Kameras beobachten konnte.
    Der Fahrstuhl hielt im ersten Stock, wo zwei Männer in weißen Kitteln zustiegen. Den größeren der beiden kannte ich mit Namen.
    » Hi, Anders.« Ich versuchte, nicht rot zu werden.
    » Tory. Willst du zum Zauberer?«
    Mit den hellgrünen Augen und den braunen Locken war Anders Sundberg einer der aussichtsreichsten Kandidaten für den bestaussehenden Angestellten des LIRI . Er war knapp über dreißig, hatte als Schwimmer an einer Olympiade teilgenommen und sah aus wie die durchtrainierte Ausgabe von Justin Timberlake. Mit anderen Worten: absolut knackig.
    Anders war im vergangenen Sommer zu Kits Meeresbiologieteam gestoßen, als Experte für Meeresschildkröten. Seit Kits Beförderung hatte er die Abteilung provisorisch geleitet. Dass man ihn auswählte, hatte unter den Angestellten, die ihren Doktortitel schon viel länger hatten, für Aufregung gesorgt, doch unter dem Strich leistete der Mann bislang gute Arbeit.
    » Ich nehme an, Sie meinen Kit«, antwortete ich. » Dann: ja.«
    » Er sitzt doch hinter dem Vorhang und zieht die Strippen.« Anders grinste. » Der große und mächtige Dr. Howard!«
    Der andere Mann sah aus, als wäre er ein Jahrzehnt älter als Anders. Er hatte schütteres schwarzes Haar, das er über seine Halbglatze kämmte, eng stehende Augen und eine Nase, die mehrere Zentimeter zu lang war. Während er darauf wartete, dass sich die Türen schlossen, tippte er ungeduldig mit dem Fuß.
    » Dieser Spaßvogel ist Mike Iglehart.« Anders stieß seinen Begleiter mit dem Ellbogen an. » Darf ich vorstellen: Tory Brennan.«
    » Freut mich, dich kennenzulernen«, sagte Iglehart höflich. » Macht ihr gerade einen Schulausflug auf die Insel oder so? Ich denke, du solltest lieber bei deiner Klasse bleiben.«
    Damit hatte er das Interesse an mir verloren und wandte sich wieder Anders zu. » Ich brauche mehr Rechnerkapazität. Das Triton-Programm läuft im Augenblick nur auf halber Kraft. Wenn wir…«
    » Sie ist die Tochter von Direktor Howard, Mike. Sicherlich wollten Sie nicht unhöflich sein.«
    » Kits Kleine?« Iglehart sah mich zum ersten Mal an. » Das ist sicherlich spannend, dass dein Vater jetzt Direktor ist. Schade, ich hätte auch gern einen verschollenen Schatz gefunden.«
    Mein Mund ging auf, aber mir fehlten die Worte. Was für ein Problem hatte der Kerl denn?
    Der Fahrstuhl piepte bei der Ankunft im zweiten Stock. Iglehart stieg aus und drehte sich nicht noch einmal um.
    » Nimm es ihm nicht übel.« Anders zwinkerte tatsächlich. » Mike hat ungefähr zur gleichen Zeit wie dein Vater beim LIRI angefangen und er ist nicht gerade die Karriereleiter hochgestolpert. Deswegen ist er neidisch.«
    » Null problemo.« Ich wollte fröhlich wirken und spürte, wie ich mich unwillkürlich aufrichtete, weil mir Anders jetzt seine ungeteilte Aufmerksamkeit widmete. » Schönen Tag noch.«
    » Ich werde jetzt einen drei Wochen alten Kadaver einer Schildkröte sezieren. Schöner kann der Tag gar nicht werden«, sagte Anders, als sich die Türen langsam schlossen.
    » Schönen Tag noch«, wiederholte ich, als ich allein in der Kabine war. » Brennan, du bist eine

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