VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)
betrunkenes Geschimpfe nach der Poolparty. Sein Problem mit Jason hatte den Siedepunkt erreicht.
Aus irgendeinem Grund war ich sicher, dass Ben noch mehr sagen wollte. Ich wusste nicht, was, aber ich hatte so ein Bauchgefühl.
Ein letzter Versuch.
» Jason ist ein Freund«, sagte ich leise, » aber er ist keiner von uns Virals. Er gehört nicht zu meinem Rudel. Er wird mir niemals so viel bedeuten wie du.«
Ben sah mir in die Augen. Er starrte mich an. Meine Wangen brannten.
» Und natürlich wie Hi und Shelton auch«, fügte ich rasch hinzu.
» Natürlich.« Ben gab Gas und wir schossen voran.
Kurz hatte er sich geöffnet, aber nur für einen winzigen Augenblick. Sein Gesicht war wieder eine steinerne Maske.
Schweigend fuhren wir weiter und ich hing meinen Gedanken nach.
Unangenehmen Gedanken.
Was dachte ich über das, was Ben in jener Nacht gesagt hatte? Über seine gelallten Bemerkungen über mich und Jason? Ich hatte mir diese Frage bisher nicht beantwortet. Als würde ich einen Bogen um das Thema machen.
Bin ich nicht genauso verwirrt wie er?
» Ich bin drin.« Im LIRI -Netzwerk suchte ich nach Spotter. » Shelton hat gesagt, das Programm sei in einem Unterordner vergraben.«
» Dort.« Ben tippte auf ein Icon in der Liste der Programme. » Großes S. «
Wir hatten nicht weiter über unsere Gefühle gesprochen. Glücklicherweise hatte sich die Spannung verflüchtigt, als wir uns auf die Aufgabe konzentrierten. Wir mussten das erledigen. Und zwar gemeinsam.
Hereingekommen waren wir ohne Schwierigkeiten. Wir waren durchs Tor spaziert und hinüber zu Gebäude 6 gegangen. Da die Lobby verlassen war, eilten wir die Treppe hoch. Als wir das ausgeräumte Labor erreicht hatten, klatschten wir ab.
Beste Kumpel, was?
Ich öffnete Spotter und klickte auf » vorherige Suchen«. Ein Spatz mit riesiger Brille informierte uns, dass unser Suchvorgang abgeschlossen war.
» Und los.« Ich klickte auf den Link.
Ein Stoppzeichen leuchtete auf. Der animierte Spatz runzelte die Stirn: Keine Treffer.
» Verflucht!« Ich war mehr als unendlich enttäuscht.
» Ich habe es dir doch gesagt.« Ben schüttelte den Kopf. » Diese Programme taugen nichts.«
Ich klickte auf » weitere Informationen«. In einem Fenster wurde gemeldet, dass das eingegebene Foto nicht über ausreichende Bildqualität verfügte.
» Mein Bild war zu schlecht?« Ich schlug auf den Schreibtisch. » Warum sagt einem das Programm das nicht, bevor es drei Tage sucht?«
Ben richtete sich auf. » Hast du das gehört?«
» Was?« Im Augenblick war ich zu sehr damit beschäftigt, die Programmentwickler zu hassen.
» Da hat etwas geklappert, als du auf den Tisch gehauen hast… als hätte sich etwas gelockert.«
» Na und?« Ich schmollte. Konnte nicht anders.
Ich murmelte Flüche mit F-Wörtern vor mich hin und ging an die zweite Aufgabe– die Suche nach der Genehmigung, die Marchant erwähnt hatte. Irgendwo musste es ja eine Spur davon geben.
Ben öffnete und schloss die Schreibtischschubladen. Laut.
» Was machst du?«, fauchte ich, immer noch enttäuscht.
» Ich habe ganz bestimmt etwas gehört. Diese Schubladen waren leer, als ich sie vor drei Tagen überprüft habe.« Ben zögerte. » Warum fragen wir nicht deinen Dad nach den Waffen?«
» Mein Interesse daran dürfte schwierig zu erklären sein, oder?«
» Stimmt auch wieder.«
Auch meine zweite Suche führte nicht zum Erfolg. Ich durchsuchte etliche Ordner. Auftragsvergabe. Betriebsmittel. Akquise. Lagerbestände. Sogar einen Unterordner » Waffen«, in dem verschiedene Geräte, um Tiere zu betäuben oder unter Kontrolle zu halten, aufgelistet waren, aber keine Selbstschussanlagen.
Als ich den Unterordner Sicherheit öffnen wollte, wurde mir der Zugriff verwehrt.
Hudson. Registrierte Waffen müssen in seinen Bereich fallen.
Ben riss mich aus meinen Gedanken. » Sieh dir das an!«
Der Einsatz der linken Schublade hatte sich gelöst und darunter kam ein Hohlraum zum Vorschein.
» Ein doppelter Boden.« Ben schob einen Schlüssel in den Spalt. » Ich wusste, ich habe etwas gehört.«
Ben hob den Einsatz an und zog ihn dann mit den Fingern heraus. In dem Hohlraum darunter lag nur ein einziger Gegenstand. Ein roter USB -Stick.
Auf der Oberseite stand in winzigen Buchstaben: » Eigentum von Dr. Marcus Karsten, privat und vertraulich.« Der USB -Stick war mit einem gelben C versehen.
» Oh mein Gott.« Mir stockte der Atem. » Der hat Karsten gehört.«
» Verborgen in einem
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