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VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

Titel: VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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gern darin lesen.«
    Warnock runzelte die Stirn. » Sie kennen die Regeln. Obwohl ich gar nicht weiß, ob ich Sie schon mal hier gesehen habe. Niemand darf bis zum nächsten Klingeln hinaus.«
    » Ich weiß. Nur habe ich nichts zu tun, und es ist doch sinnlos, wenn ich nur Löcher in die Wand starre.«
    » Dem würde ich sofort zustimmen.« Warnock legte das Buch zur Seite. » Ich unterrichte schon seit zwei Jahrzehnten an der Bolton und habe dieses System nie verstanden. Wir könnten unsere Zeit wirklich besser nutzen. Aber Regeln sind Regeln.«
    » Mein Schließfach ist doch gleich dort im Gang.« Hoffnungsfroher Blick. » Ich verrate es auch niemandem.«
    Warnock sah mich an. » Haben Sie nicht den Leserbrief an die Schulzeitung geschrieben?« Er deutete mit dem Kopf auf die leere Küche hinter sich. » Den Kommentar über Jugendfettsucht, in dem Sie den Nährwert der Schulspeisung kritisiert haben?«
    » Ja, Sir.« Zögerliches Lächeln.
    » Für diese hervorragende Arbeit bekommen Sie die Erlaubnis. Ich rede schon seit Jahren dagegen an, dass Ketchup als Gemüse zählt. Freut mich, dass endlich jemand ins gleiche Horn stößt.«
    » Danke. Ich bin auch gleich wieder da.«
    » Das erwarte ich auch.« Er reichte mir einen Erlaubnisschein. » Na ja, warum ich eine unserer hellsten Schülerinnen einsperren soll, ist mir sowieso ein Rätsel. Beeilen Sie sich.«
    Eilig verließ ich die Cafeteria und verzog mich in die nächste Mädchentoilette, wo ich mich in einer Kabine einschloss und Marchants Nummer wählte.
    Es klingelte vier Mal, ehe mich eine künstliche Stimme bat, eine Nachricht zu hinterlassen.
    Verdammt.
    » Guten Morgen, Mr Marchant. Hier ist Tory Brennan wegen der Angelegenheit, über die wir am Wochenende gesprochen haben. Ich würde zu gern wissen, ob Sie etwas herausgefunden haben, und würde mich über einen Rückruf freuen. Vielen Dank für Ihre Hilfe. Bye-bye.«
    Ich legte auf und bedauerte das kindische » Bye-bye«, konnte es jedoch nicht mehr zurücknehmen. Ich kehrte in den Gang zurück und lief zu meinem Schließfach.
    Etwas fiel herunter, als ich die Tür öffnete.
    Ein dicker heller Umschlag, auf dem in kalligrafischen Buchstaben mein Name prangte.
    Chance’ Einladung.
    » Nein, nein, nein.« Trotzdem steckte ich den Briefumschlag ein.
    Ich war schon fast wieder in der Cafeteria, als mein Telefon brummte. Anruf von anonym. Ich floh erneut in die Toilette und ging dran.
    » Tut mir leid, ich war nicht am Platz«, sagte Marchant. » Diese Sitzungen fressen meine ganze Zeit auf.«
    » Ach, kein Problem.« Ich ging in eine Kabine, setzte mich und verriegelte die Tür. » Danke, dass Sie so schnell zurückgerufen haben.«
    » Ich habe etwas Interessantes herausgefunden«, fuhr Marchant fort. » Können wir uns treffen? In einer halben Stunde mache ich Kaffeepause.«
    Hm, was? Ich war doch erst vierzehn, hatte der Mann das nicht begriffen? An der Bolton sah man es nicht gerade gern, wenn Schüler mittags zum Café Latte das Gelände verließen.
    Aber der Spielleiter hatte oberste Priorität. Das Römische Reich musste sich hinten anstellen.
    » Klar. Wo?«
    Marchant gab mir die Adresse und die Leitung war tot.
    Ich war nicht sicher, worauf ich mich da eingelassen hatte. Zurück in der Cafeteria, widmete ich mich meinem Text und verbrachte die letzten fünfzehn Minuten der Stunde mit Caligula. Der Kerl war ein echter Irrer.
    Nach dem Klingeln schlich ich durch eine Seitentür nach draußen und verließ das Gelände durch den Vordereingang. Als ich die Broad Street entlangeilte, hoffte ich nur, dass man mich nicht beobachtet hatte.
    Ich fühlte mich schuldig, weil ich den anderen Virals nichts gesagt hatte. Sie würden sich vermutlich Sorgen machen, weil ich nicht zu meinem nächsten Kurs kam. Aber ich wollte sie ja nicht ausschließen. In der Mittagspause würde ich sie informieren.
    Das City Lights Coffee ist ein cooles Café an der Market Street, mitten im Touriviertel. Nach zehn Minuten war ich da. Marchant saß am Fenster und nippte aus einem riesigen Becher.
    Er winkte mich zu sich. » Schön, dass du kommen konntest. Darf ich dich zu etwas einladen?«
    » Nein, danke. Ich habe nur ein paar Minuten Zeit.«
    » Natürlich.« Marchant betrachtete verlegen meine Schuluniform. » Du hast Schule, klar. Wo hatte ich nur meinen Kopf?«
    » Es ist gerade Mittagspause«, log ich. » Schon okay, wir dürfen vom Gelände.«
    » Trotzdem war es richtig dumm von mir.« Während er noch den Kopf

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