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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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flötete Whitney. » Du musst der Sache nur eine Chance geben.«
    » Was geht dich das überhaupt an?« Wütend drehte ich mich zu ihr um.
    Kit räusperte sich erneut. » Whitney hat sich entschieden, uns zu begleiten.«
    Der Schock erschütterte mich bis ins Mark. Meine Augen begannen zu brennen.
    Nicht heulen. Fang jetzt bloß nicht an zu heulen.
    » Uns begleiten?« Mit erzwungener Ruhe. » Um uns beim Umzug zu helfen?«
    » Dein Vater bedeutet alles für mich«, sprudelte es aus ihr hervor. » Ich könnte es nicht ertragen, ihn zu verlieren.«
    » Whitney zieht auch um.« Kit warf mir einen durchdringenden Blick zu. » Ich hoffe, wir können dort alle zusammen wohnen, aber natürlich nur, wenn du einverstanden bist, Tory. Wenn dir das nicht behagt, kann sie sich auch eine Wohnung in unserer Nähe suchen.«
    Ein Schmerz breitete sich in meinem Kopf aus. Hämmerte gegen meinen Stirnlappen. Mir war schwindelig, als würde sich der Raum im Kreis drehen.
    Alabama? Whitney? Kit hatte mir einen tödlichen Doppelschlag versetzt.
    » Mach dir keine Sorgen, Schätzchen.« Whitney, die ungekrönte Königin, wenn es darum ging, sich im Ton zu vergreifen. » Den Debütantinnenball machst du natürlich noch mit. Mit ein wenig Glück kannst du noch dieses Jahr dein Debüt geben.«
    Mir fehlten die Worte.
    » Ich werde mich um alles kümmern«, zwitscherte sie. » Gleich nach der morgigen Gala werde ich mit dem Komitee sprechen. Denk an den Brunch morgen früh.«
    » Morgen früh«, stammelte ich wie betäubt. Die Vorstellung, mit Whitney zusammenzuleben, war der blanke Horror. » Brunch… ja…«
    » Gut.« Kit bemühte sich um einen ungezwungenen Ton. » Dann kannst du deine Freunde gleich daran erinnern, dass du immer noch Hausarrest hast.«
    » Ich hab keine Freunde beim Cotillion.«
    » Dann sag das den Leuten, die hier ständig anrufen.«
    Sein Kommentar verwirrte mich. » Mich ruft doch niemand auf dem Festnetz an.«
    » Auf der Anruferkennung sind aber drei neue Einträge. Jemand mit dem Namen Marlo Bates. Ich hab ja auch nie gesagt, dass du das Telefon nicht benutzen darfst, aber denk dran, dass du immer noch Hausarrest hast.«
    Der Name versetzte mich in höchste Alarmbereitschaft. Marlo kannte unsere Telefonnummer. Wie war das möglich? Sein Auftauchen gestern bei der Bibliothek war also definitiv kein Zufall gewesen.
    Die Typen verfolgten mich.
    » Ich werd’s ihm sagen.«
    » Mach dir keine Sorgen, Schätzchen.« Whitneys Gesicht war zu einer Maske der Ernsthaftigkeit verzerrt. » Dieser Umzug wird uns allen guttun. Eines Tages wirst du das erkennen.«
    Du bist nicht meine Mutter!
    Ich stand abrupt vom Tisch auf.
    » Entschuldigt ihr mich?« Frostig.
    Mir egal, ob sie mich entschuldigten. Ich rannte die Stufen hinauf.

KAPITEL 46
    » Was erlaubt sich dieses Miststück?«
    Meine Hand krampfte sich immer noch um den Türknauf. » Wie es mir geht, ist der Ziege doch scheißegal!«
    » Die ist dir schön auf der Nase rumgetanzt«, stellte Chance fest. » Das solltest du nicht zulassen.«
    » Was weißt du denn schon davon?« Ich verriegelte die Tür.
    » Ich hab mich gelangweilt. Und ein bisschen gelauscht. Das Essen hat sich großartig angehört.« Er warf einen demonstrativen Blick auf meine leeren Hände. » Scheint ja leider nichts für mich übrig geblieben zu sein.«
    Chance lag der Länge nach auf meinem Bett und blätterte gelangweilt in einer alten Ausgabe von US Weekly. Coop schnarchte am Fußende.
    Verräter.
    » In meiner Kommode sind noch ein paar Müsliriegel«, gab ich gereizt zurück.
    » Du musst dich wehren. Deine eigenen Interessen vertreten.« Chance fuhr damit fort, mir ungebetene Ratschläge zu erteilen. » Das gilt auch für dein Verhalten gegenüber Madison und ihrer Clique.«
    » Ausgerechnet du willst mir sagen, wie ich mich zu verhalten habe? Du bist ein entflohener Psychopath.«
    Chance’ Mund wurde zu einem schmalen Strich. » Ich weiß, wovon ich rede. Und selbst als gesuchter Schwachkopf bin ich immer noch beliebter als du.«
    Traurig, aber wahr. Wie ich im Yachtclub erfahren hatte.
    » Kümmere dich um deinen egenen Kram.« Ich ging ins Badezimmer und griff nach meiner Zahnbürste. » Mir geht’s bestens.«
    Was nicht stimmte.
    Während ich putzte, erreichte mein Angstlevel einen neuen Höhepunkt.
    Warum hatte Marlo hier angerufen? Hatte er auch hinter dem Steuer des Studebaker gesessen?
    Und dann noch meine persönlichen Probleme. Alabama. Die Wohngemeinschaft mit Whitney. Und,

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