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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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natürlich, die sechsbeinige Tussi. Danke, Chance, für die Erinnerung.
    » Du hast Kummer.« Chance schwang seine Beine aus dem Bett. » Aber ich kann dir helfen, mit den verzogenen Gören fertigzuwerden.«
    Ich warf die Zahnseide weg und begann mit dem Gesichtspeeling.
    » Die können mich nicht einschüchtern.«
    Taten sie aber.
    Indem ich mit Jason flirtete, hatte ich Madison vor ihren Vasallen provoziert. Hatte sie bis aufs Blut gereizt.
    Chance beobachtete mich vom Schlafzimmer aus. » Wenn du weiterhin so ein leichtes Ziel abgibst, werden sie dich auch weiter angreifen.«
    Ich spritzte mir Wasser ins Gesicht. » Vielleicht kann ich die ganze Sache noch abwenden.«
    Genau.
    Wenn ich Kits Umzugspläne noch vereiteln wollte, musste ich so langsam damit anfangen. Die Brücken nach Charleston abzubrechen, war eine schlechte Idee. Außerdem brauchte ich einen guten Grund, um das Haus verlassen zu dürfen, und der Cotillion war ein perfektes Alibi.
    Argh.
    » Veranstaltungen aus dem Weg zu gehen, ist keine Lösung.« Chance folgte mir mit den Augen, als ich zu meinem Schreibtisch schlurfte. » Die Mädchen werden nicht freiwillig verschwinden.«
    » Aber ich vielleicht«, brummte ich. » Du hast doch gehört, was Kit gesagt hat.«
    Spontan googelte ich die Stadt Muscle Shoals in Alabama. Das Ergebnis trug nicht gerade dazu bei, mich aufzuheitern.
    » Das kann ja wohl nicht sein Ernst sein!«
    » Was?« Chance stand auf und blickte mir über die Schulter. » Huch! Die hatten dort mal eine Fabrik für chemische Waffen?« Er kicherte. » Zumindest haben sie die vor einiger Zeit dichtgemacht. Das meiste Reizgas dürfte sich inzwischen verflüchtigt haben.«
    Ich fand das gar nicht lustig.
    Ich stapfte zu meinem Kleiderschrank, nahm ein Tank-Top und eine Shorts heraus. Überlegte es mir anders und griff zu einer Jogginghose.
    Chance pfiff anerkennend, nachdem ich mich umgezogen hatte. » Fesches Beinkleid, wenn es vielleicht auch ein bisschen zu viel Fußgelenk zeigt.«
    » Du kannst von Glück sagen, dass du bei mir auf dem Fußboden schlafen darfst. In der Garage ist nämlich auch noch Platz.«
    Chance hob in gespielter Kapitulation beide Hände. » Zeig mir einfach mein Lager.«
    » Da drüben.« Ich wies auf die Lücke zwischen meinem Bett und der hinteren Wand. » Dann bist du von der Tür aus jedenfalls nicht zu sehen.«
    Chance salutierte.
    » Wenn Kit dich doch entdeckt«, fügte ich mit meinem süßesten Lächeln hinzu, während ich ihm ein Kissen gab, » werde ich sagen, du bist durchs Fenster eingestiegen und hast dich auf mich gestürzt.«
    » Bestens.« Chance glitt in den engen Spalt. » Deine Fürsorge kennt wirklich keine Grenzen.«
    Ich knipste das Licht aus und kroch unter die Bettdecke. Lag ganz still da und horchte ins Dunkel.
    Chance war nur einen Meter von mir entfernt. Ich konnte nicht glauben, wie surreal die ganze Situation war. Und jetzt bereute ich es auch noch, mit Jogginghose ins Bett gegangen zu sein.
    Reiß dich zusammen, Tory. Und schlag dir den Kerl endgültig aus dem Kopf.
    Aber so einfach war das nicht. Ich hatte mich schon letztes Jahr in Chance verguckt, und solche Gefühle waren schwer abzuschütteln. Im Gegenteil, sie kamen zu den unpassendsten Gelegenheiten wieder hoch. So wie jetzt.
    Trotz aller Bemühungen musste ich in einer Tour daran denken, wie nah mir Chance in diesem Moment war. Und wie leicht es wäre, ihm noch viel, viel näher zu kommen.
    Meine Fantasien gingen mit mir durch, freizügiger als je zuvor.
    Meine Wangen glühten.
    Um mich zur Vernunft zu bringen, rief ich mir all seine Vergehen ins Gedächtnis. Chance hatte mit meinen Gefühlen gespielt, hatte Gedankenspiele in Gang gesetzt, um mich aus der Bahn zu werfen. Er hatte mir wiederholt ins Gesicht gelogen, sogar eine Pistole auf meinen Kopf gerichtet.
    In dieser Nacht ist etwas in ihm zerbrochen. Vergiss nicht, dass er sehr angeschlagen ist.
    Doch selbst in angeschlagenem Zustand verfügte Chance über eine magnetische Anziehungskraft wie niemand sonst. Ich lag im Bett, lauschte seinem Atem und spürte den Sog.
    Chance’ Stimme brach die Stille. » Du kannst vor Madison nicht ewig davonlaufen.«
    » Tue ich das?«
    » Komisch, dabei habe ich dich nie für einen Feigling gehalten.«
    Das traf einen wunden Punkt. » Wenn du schon so ein großer Experte bist, dann kannst du mir vielleicht auch verraten, was ich tun soll.«
    Ich hörte ein tastendes Geräusch neben meinem Bett, dann ging eine Lampe an.
    » Es gibt nur

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