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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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werden?«, fragte ich.
    » Bleib hinter mir.«
    Chance führte mich zu einer kleinen Tür und schob sie auf. Ich hoffte inständig, dass meine SMS ihre Empfänger erreicht hatte. Er eilte zu einem Labyrinth von Hecken. Ich war direkt hinter ihm.
    » Wo sind wir?«, flüsterte ich.
    » In der Gartenanlage. Wenn wir dicht bei den Sträuchern da vorne bleiben, können wir vom Haus aus nicht gesehen werden.«
    » Du hast dich wirklich damit beschäftigt.«
    Zum ersten Mal lächelte er. » Wenn du wüsstest, wie sehr.«
    Binnen weniger Minuten hatten wir die Trauerweiden erreicht. Die Sewee tuckerte bereits. Hi und Shelton waren auch schon an Bord. Ich weiß nicht, bei wem die Erleichterung am größten war.
    » Schnell, schnell!«, zischte Hi. » Nichts wie weg hier!«
    » Du hast es tatsächlich geschafft.« Ben klang fast ein wenig überrascht. » Hat euch jemand gesehen?«
    » Glaub nicht«, antwortete ich, während wir an Bord kletterten. » Aber lass uns das Schicksal nicht herausfordern. Gib Gas!«
    ***
    Chance lachte in sich hinein. » Ihr vier habt es wirklich faustdick hinter den Ohren.«
    » Das solltest du dir gut merken«, entgegnete ich. » Schließlich haben wir eine Abmachung.«
    Binnen zehn Minuten hatten wir die Sümpfe erreicht, fuhren um Seabrook Island herum und in nordöstlicher Richtung an der Küste entlang. Der Heimat entgegen.
    » Das keltische Kreuz«, fuhr ich fort, weil ich keine Zeit verlieren wollte. » Wo ist es?«
    Chance dachte kurz nach, ehe er antwortete. » Das Kreuz ist von Anfang an in der Fischerhütte meines Vaters gewesen. Dorthin hat sich mein Vater immer mit seinen Kumpels zurückgezogen, wenn sie was trinken und Ruhe vor ihren Frauen haben wollten.« Der Anflug eines Lächelns umspielte seinen Mund. » Mein Vater hat immer gescherzt, dass die Hütte etwas Heiliges braucht– als Gegengewicht zu all den Ausschweifungen.«
    Adrenalin rauschte durch meinen Körper. Ich meinte schon Bonnys Kreuz in meinen Händen zu spüren.
    » Wo ist die Hütte?«, fragte Ben.
    » Aber, aber.« Chance lehnte sich zurück und streckte sich. » Ich werde doch nicht alle Geheimnisse auf einmal preisgeben.«
    Mein Finger schnellte auf sein Gesicht zu. » Du hast es versprochen!«
    » Das Versprechen werde ich auch halten«, entgegnete er und schob sanft meine Hand zur Seite. » Doch erst mal brauche ich ein Dach über dem Kopf, um in Ruhe über alles Weitere nachzudenken. Wo ich duschen kann und etwas zu essen bekomme.«
    Chance sah mich fragend an.
    » Bei mir kannst du nicht bleiben.« Was dachte er sich nur?
    » Ich habe im Moment keine großen Alternativen.« Sein Ton wurde härter. » Du willst das Kreuz haben und ich brauche eine vorübergehende Unterkunft. Das bindet uns noch für eine gewisse Zeit aneinander.«
    Okay, er hatte gewonnen. Aber wie sollte ich ihn vor Kit verstecken?
    » Morgen Abend«, versprach Chance. » Du hast mein Wort darauf. Bis dahin beehre ich dich mit meiner Gegenwart.«
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
    Chance lächelte selig. » Was gibt’s zum Abendessen?«

KAPITEL 45
    Wir kamen fünf Minuten vor Kit nach Hause.
    Hi und Shelton machten sich sofort auf den Heimweg, nachdem die Sewee angedockt hatte. Behaupteten, sich um das Abendessen kümmern zu müssen. Die beiden hatten definitiv genug für heute.
    Ben warf Chance einen langen Blick zu und fragte mich eindringlich, ob er noch gebraucht werde. Ich versicherte ihm, alles unter Kontrolle zu haben. Eine gewaltige, aber notwendige Lüge.
    » Würdest du mir jetzt bitte meine Gemächer zeigen«, bat Chance leichthin.
    » Wenn es nur das geringste Problem gibt, kannst du auf dem Boot schlafen«, warnte ich ihn.
    Wir hatten kaum die Schwelle überschritten, da lief Coop auch schon schnüffelnd um den Gast herum, ungewiss, was er von ihm halten sollte. Ich hatte Chance gerade in meinem Zimmer einquartiert, als sich unten die Haustür öffnete.
    » Keinen Mucks!«, flüsterte ich. » Wenn du jemand kommen hörst, versteck dich.«
    » Ich hab Hunger. Erzähl deinem Vater einfach, du hättest einen Freund zum Abendessen mitgebracht.«
    » Sei kein Idiot.«
    Ich bürstete mir rasch die Haare, strich meine Kleider notdürftig glatt und versuchte, meine angespannten Nerven unter Kontrolle zu bringen. Konnte ich das wirklich durchziehen?
    » Kit würde dich erkennen«, sagte ich. » Eure erste Begegnung hat bestimmt bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen. Außerdem bist du ein Flüchtling, vergiss das nicht.«
    » Ich

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