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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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schimmerten humorvoll.
    Habe ich hübsch gesagt? Wunderschönwäre der passende Ausdruck. Geradezu überwältigend.
    Ben lief rot an und straffte die Schultern. Shelton starrte auf seine Schuhe.
    Jungs! Ich nahm die Sache in die Hand.
    » Wir möchten die Ausstellung über Anne Bonny besuchen.« Von der Karte sagte ich nichts. Wir wollten ja nicht gleich einen seltsamen Eindruck machen. » Wie wir gehört haben, gibt es hier auch eine Abteilung über Piraterie.«
    » Das ist richtig. Aber die ist derzeit leider wegen Renovierung geschlossen.«
    Verdammt.
    » Gibt es irgendeine Möglichkeit, doch etwas davon anzusehen? Wir sind von ziemlich weit her gekommen.«
    Sallie fuhr sich mit einem manikürten Fingernagel über die Lippen. Ein achteckiger Brillant funkelte an ihrem zierlichen Mittelfinger.
    » Da lässt sich vielleicht was machen.« Sie offenbarte eine makellose Reihe strahlend weißer Zähne. Meinen männlichen Kollegen fiel die Kinnlade herunter. » Franco hat heute Wachdienst, aber der verlässt eigentlich nie sein Häuschen. Und den zweiten Kurator kenne ich ziemlich gut, der ist nämlich mein Ehemann.«
    Das Wort » Ehemann« nahm Ben und Shelton jegliche Illusion.
    Macht euch nichts draus, Jungs. Ansonsten hättet ihr natürlich beste Chancen bei ihr gehabt.
    Einfaltspinsel.
    » Kommt mal mit.« Sallie stand auf. » Da gerade niemand hier ist, könnt ihr euch schnell ein bisschen umsehen.«
    Wir schlängelten uns durch das Museum und lasen Hi auf dem Weg auf.
    Sallie führte uns zwei Treppen hinauf und einen langen Gang entlang, bis wir zu einem Raum kamen, dessen Tür von einem dicken schwarzen Vorhang verhängt war.
    » Ich schreib Chris eine kurze Nachricht«, sagte Sallie. » Er verpasst nämlich nur ungern eine Gelegenheit, sich ausführlich über Anne Bonny auszulassen. Er ist völlig vernarrt in sie.«
    Ich verbarg meine Ungeduld. Ich wollte so schnell wie möglich in diese verdammte Ausstellung, sonst nichts.
    » Er wird gleich hier sein.« Sallie steckte ihr Handy wieder in die Tasche und streckte beide Arme über den Kopf. » Der Job an der Information macht mich so schrecklich müde.«
    Aus dem Augenwinkel heraus sah ich, wie die drei liebeskranken Tölpel, die jeder ihrer Bewegungen folgten, sich ihre Ellenbogen in die Seiten stießen.
    Du meine Güte.
    Sekunden vergingen und wurden zu Minuten.
    Schließlich brach Sallie die Stille. » Was interessiert euch eigentlich so an unserer Piratin?«
    » Ich habe erst kürzlich von ihr erfahren«, antwortete ich. » Ich stamme nicht aus dieser Gegend, aber sie hört sich wirklich unglaublich an.«
    » Absolut!«, ertönte eine Stimme hinter uns. Ich drehte mich um. Ein junger Mann kam uns lächelnd entgegen.
    » Wo ist Franco?«, fragte er Sallie.
    » In seinem Wachhäuschen. Die Braves spielen gerade. Wird noch eine Weile dauern, bis er sich wieder blicken lässt.«
    Chris sah auch nicht übel aus. Hellblaue Augen, Polohemd, verwaschene Jeans. Seine roten Haare quollen unter einem ausgeleierten Basecap hervor. Obwohl er ein wenig füllig um die Hüften war, strahlte er etwas sehr Lässiges aus.
    Chris ging an mir vorbei und drückte seine Frau an sich, eher er sich vorstellte und uns der Reihe nach per Handschlag begrüßte. » Wie schön, ein paar Anne-Bonny-Fans begrüßen zu dürfen. Es gibt nur wenige Leute in eurem Alter, die sie überhaupt kennen.«
    » Wir sind älter, als wir aussehen«, entgegnete Hi mit ernster Stimme. » Ich kann schon allein den Reißverschluss meiner Hose hochziehen, meistens jedenfalls.«
    » Haben Sie vielen herzlichen Dank, dass wir einen kurzen Blick auf die Ausstellung werfen dürfen«, sagte ich rasch. » Wir wissen das sehr zu schätzen.«
    » Ist mir ein Vergnügen.« Chris zog den Vorhang zur Seite und winkte uns hindurch. Er warf Hi einen Blick zu. » Und viel Glück mit dem Reißverschluss.«
    Hi streckte ihm seinen gehobenen Daumen entgegen.
    Ich verdrehte die Augen und schlüpfte am Vorhang vorbei ins Dunkel.

KAPITEL 13
    Ich hörte, wie Chris rechts an mir vorbeieilte.
    Raschelnde Geräusche. Eine Stehlampe ging an, darauf eine weitere. Chris durchquerte den Raum und schaltete eine dritte an.
    » Tut mir leid, dass es hier so schummrig ist.«
    Mit dem Fuß schob er ein Verlängerungskabel näher an die Wand. » In diesem Teil des Gebäudes gibt es derzeit keinen Strom. Wir erneuern das ganze System.«
    Das Licht war sanft und gelb und wohl nur halb so stark wie üblich. Die Winkel des Raumes lagen weiter im

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