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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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gleichmäßig an den Strand. » Hi sagte irgendwas von hochverzinslichen Risikoanleihen.«
    » Sehr komisch!« Ich zögerte. War meine Idee denn weniger verrückt? Vier Augen starrten mich erwartungsvoll an.
    » Habt ihr schon mal was von Anne Bonny gehört?«
    » Klar.« Shelton.
    » Das war doch so eine finstere Räuberbraut.« Hi.
    » Ich hab da was über sie herausgefunden. Hört sich faszinierend an.«
    » Ja, muss eine ziemlich beeindruckende Persönlichkeit gewesen sein«, bestätigte Shelton. » Zwischen 1600 und 1750 gab’s hier jede Menge Seeräuber.«
    » Die goldenen Jahre der Piraterie!« Hi breitete seine Hände aus. » Heute muss man nach Somalia fahren, um welche kennenzulernen. Die benutzen allerdings Raketenwerfer. Das ist wirklich kein Spaß.«
    » Ich hab haufenweise Material gefunden.« Ich zeigte mit dem Kinn in Richtung Computer. » Und ich dachte, ihr könntet mir helfen, das zu sichten.«
    » Logo«, sagte Shelton automatisch. » Aber mit welchem Ziel?«
    » Wusstet ihr, das Blackbeard direkt vor Ocracoke getötet wurde, also ganz in der Nähe von hier?« Hi gefiel sich in der Rolle des Chronisten: » Nachdem er aus dem Hinterhalt überfallen wurde, kämpfte er heldenhaft, trug zwanzig Stichwunden davon und wurde von fünf Pistolenkugeln getroffen.« Sein Tonfall wurde dramatischer: » Nachdem Blackbeard schließlich sein Leben ausgehaucht hatte, schlug man ihm den Kopf ab und hängte ihn am Bugspriet auf, um jedermann zu demonstrieren, dass er auch wirklich tot war.«
    » Hübsche Geschichte«, erwiderte ich. » In Massachusetts hat man sie uns leider vorenthalten.«
    » Blackbeard war ein großer Showman«, fügte Hi hinzu. » Lange Haare, wilder Bart. Er trug sechs Pistolen, mehrere Messer und eine Machete. Vor einer Schlacht steigerte er sich in Ekstase hinein, damit sich seine Feinde vor Angst in die Hose machten.«
    » Der war wirklich mit allen Wassern gewaschen«, fuhr Shelton fort. » Ich hab mal gelesen, dass er unter seiner Kopfbedeckung ein Stück Hanfseil verbrannt hat, damit es ihm aus dem Hut dampfte. Seine Gegner glaubten, sie hätten es mit dem leibhaftigen Teufel zu tun, wenn er angriff. Viele Matrosen ergaben sich, sowie sie ihn zu Gesicht bekamen. Der hat alles kurz und klein gehauen.«
    » Vergiss die Belagerung nicht«, sagte Hi. » 1718 haben Blackbeard und ein weiterer Pirat namens Stede Bonnet so viele Schiffe um den Hafen von Charleston herum angegriffen, dass die Stadt den Hafen schloss. Monatelang ist hier kein Schiff rein- und rausgekommen.«
    » Wahnsinn. Was hat Blackbeard mit den Leuten gemacht, getötet? Und die Schiffe versenkt?«
    » Nee, aber er hat viele Gefangene gemacht«, antwortete Shelton. » In der Regel hat er sich die wichtigsten Leute geschnappt und anschließend ein Lösegeld für sie gefordert. Wenn die Summe bezahlt wurde, hat er sie meistens unversehrt wieder freigelassen.«
    » Warum weiß man so viel über ihn?«
    » Blackbeard hat sich zwischenzeitlich mal zur Ruhe gesetzt und seinen bürgerlichen Namen Edward Teach getragen. Aber das Privatleben hat ihn offenbar gelangweilt. Wie sagt man: Einmal ein Verbrecher und Mörder und Seeräuber…«
    » Hört sich spannend an«, sagte ich. » Aber was ist mit Anne Bonny?«
    » Bonny?« Auf Sheltons Stirn zeichneten sich nachdenkliche Falten ab. » Sie kam aus Irland, wenn ich mich nicht irre. Machte mit Calico Jack gemeinsame Sache, dem Piraten, der einst ihr Schiff, die Revenge, gekapert hatte.«
    Hi fuhr im Ton eines Talkmasters fort: » Sie beherrschte den Säbel ebenso wie die Pistole und war eine gefürchtete Kämpferin mit hitzigem Temperament. Als Teenager hat sie das Dienstmädchen erstochen, und als Piratin…«, er hob eine Braue, » …hat sie ihren Fechtlehrer mit einem einzigen Degenhieb entkleidet!«
    Shelton übernahm: » Anne Bonny hat jeden verprügelt, der ihr in die Quere kam. Sie war wirklich ein knallhartes Mädchen.«
    Ich musste unwillkürlich lächeln. Das gefiel mir.
    » Aber das sind alles nur Kleinigkeiten«, sprach Shelton weiter. » Am berühmtesten ist Anne Bonny natürlich für ihren…« Er hielt plötzlich inne. » Moment mal.«
    Unsere Blicke trafen sich. Für Geheimniskrämerei bestand kein Grund mehr.
    » Oh, nein!« Shelton schüttelte den Kopf. » Das kann doch nicht dein Ernst sein. Das ist dein Plan?«
    » Welcher Plan?«, fragte Hi.
    » Hast du etwa eine bessere Idee?« Ich verschränkte die Arme. Trotzig. Und ein bisschen verlegen.
    » Aber das ist doch

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