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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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dass Jason mich nach Hause fuhr, meldete er sich nicht mehr.
    Verflixt, offenbar nahm er das wirklich persönlich.
    Was ist das mit den beiden?
    Jason hatte darauf bestanden, dass wir einen Abstecher zu The Wreck of the Trichard & Charlene machten, einer auf Fisch und Meeresfrüchte spezialisierten Bruchbude, von der aus man einen schönen Blick über den Shem Creek hat. Mount Pleasant war zwar die falsche Richtung, doch Jason war unerbittlich.
    Glücklicherweise. Das Restaurant hatte einen morbiden Charme und das Essen war großartig. Wir ließen uns gebratene Garnelen und Jakobsmuscheln schmecken. Zwei Stunden später setzte mich Jason vor unserer Wohnanlage ab.
    Da ich keine besonderen Pläne für den Nachmittag hatte, entschloss ich mich, ein paar Recherchen zu betreiben. Meine neuen olfaktorischen Fähigkeiten hatten mich fast aus der Fassung gebracht.
    Konnte ich wirklich Gefühle riechen? Beweggründe? Ich glaubte schon, war mir aber nicht sicher. War so etwas überhaupt möglich oder das erste Anzeichen für einen Gehirntumor? Oder Demenz?
    Google war mir erst mal keine Hilfe. Es gab zwar Dutzende von Artikeln über Gerüche und Gefühle, doch nirgends wurden Erlebnisse beschrieben, die meinen ähnelten.
    Frustriert bat ich um Unterstützung. Da Ben bis auf Weiteres eingeschnappt war, blieben Hi und Shelton.
    Hi kam schon Minuten später mit seinem Laptop angesaust.
    Ich erzählte ihm, was bei der Kirche vorgefallen war, und nach kurzem Zögern auch von meinen Erlebnissen im Yachtclub ein paar Tage zuvor.
    » Hör auf mit diesen Schüben in der Öffentlichkeit!«, blaffte er. » Du bringst uns alle in Lebensgefahr! Ich werde meine restliche Jugend jedenfalls nicht in einem Hamsterrad verbringen, zum Nutzen der Dharma-Initiative!«
    » Ich hab das nicht mit Absicht gemacht. In letzter Zeit sind die Schübe einfach so gekommen, wie aus dem Nichts.«
    » Das darfst du nicht zulassen«, beharrte Hi. » Wenn jemand zufällig deine Augen sieht, nur ein einziges Mal, dann bist du am Arsch! Und wir wissen noch viel zu wenig über das Virus, um so was riskieren zu können.«
    » Dann hilf mir, mehr in Erfahrung zu bringen!«
    His Augen verengten sich. » Das Pfandhaus. Du wolltest Bates ausschnüffeln. Erzähl mir bloß nicht, dass dieser Schub auch ›von selbst‹ kam.« Er malte Anführungsstriche in die Luft.
    » Nein… das stimmt. Aber wir mussten doch irgendwie weiterkommen.«
    Dramatisches Seufzen. » So weit ist es also gekommen…«
    Ich beachtete ihn nicht weiter. » Lass uns mit dem Riechen von Gefühlen anfangen. Irgendwie macht mir das Angst.«
    Mit einzelnen Schlagworten kamen wir nicht weiter. Erst als wir noch andere Begriffe hinzufügten, erhielten wir ein paar interessante Treffer.
    » Hier.« Ich tippte auf den Monitor. » Eine Studie der Rice University hat ergeben, dass sich manche Partner am Geruch erkennen können.«
    » Na und?«Hi lag der Länge nach auf meinem Bett. War ja klar.
    Er tippte auf den Bildschirm seines Laptops. » Irgendein Dr. Soundso aus San Diego behauptet, dass Körpergerüche Auskünfte über den emotionalen Zustand geben können. Selbst Fremden gegenüber.«
    » Dann bin ich also gar nicht verrückt.«
    » Der Typ arbeitet bei Sea World.«
    » Oh.«
    Nach dreißig Minuten waren wir genauso schlau wie zuvor.
    » Ich füge noch ›canine‹ und ›Instinkt‹ hinzu«, sagte ich.
    » Okay. Ich probier’s mal mit ›geisteskrank‹.«
    Plötzlich ein Erfolg. Eine Studie aus Alaska. Auf den Punkt.
    » Ey, Hi, sieh dir das mal an!«
    Hi rollte sich von meinem Bett und ließ sich auf den Stuhl neben mir fallen.
    » Der Mann behauptet, dass Polarwölfe aufgrund von Gerüchen feststellen können, wenn sich die Gemütslage eines Menschen ändert.« Meine Stimme bebte vor Erregung. » Genau das ist es doch!«
    » Wie will der das denn erforscht haben? Wölfe können ja keine Fragebögen ausfüllen.«
    Ich zuckte die Schultern. » Das Fachorgan spricht von einem ›schlagenden Beweis‹.«
    » Hört sich eher nach einem Spinner an«, sagte Hi.
    Coop trottete herein, schnüffelte, stieß ein kurzes Bellen aus und setzte sich.
    Ich überflog den Artikel. » Olfaktorische Rezeptoren– also unsere Nase– stehen mit dem Limbischen System in Verbindung, dem ursprünglichen Zentrum unseres Gehirns. Dort werden die Emotionen erzeugt.«
    Hi gluckste. » Fiese Gerüche treffen also erst mal den primitiven Teil unseres Gehirns?«
    » Genau. Gerüche erreichen die Großhirnrinde– also unser

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