Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
Vom Netzwerk:
ich.
    » Vielleicht der Wasserfall.« Ben kletterte auf die leere Plattform und trat einen Schritt auf die Wand zu.
    Klick.
    Ben erstarrte. Zog seinen Fuß zurück. Schaute nach unten. Fluchte.
    Rumpel. Rumpel.
    Shelton und Hi sprangen auf.
    » Ich habe mit dem Fuß irgendeinen Mechanismus ausgelöst!«, rief Ben.
    In der Nähe hörten wir Wasser rauschen, wie von einer riesigen Toilette.
    Der ganze Raum bebte, dann war alles still.
    » Ich glaube, wir sollten…«
    » Da!« Hi zeigte mit panischem Gesichtsausdruck zur schiefen Ebene hinüber, auf der wir zuvor in den Raum getorkelt waren.
    Ein riesiger Felsbrocken versperrte jetzt die Öffnung.
    » Oh, nein!« Ben zeigte zur Decke.
    Ein Schleusentor hatte sich geöffnet. Enorme Wassermassen stürzten in die Tiefe.
    Fluteten den Raum.

KAPITEL 36
    Der steigende Wasserspiegel ließ das Bassin überlaufen.
    Meine Augen flitzten umher, suchten fieberhaft nach einem Fluchtweg. Fanden nichts außer massiven Felswänden.
    » Was sollen wir jetzt machen?«, schrie Shelton.
    » Zusammenbleiben«, antwortete ich. » Vielleicht müssen wir hinausschwimmen.«
    » Ha! Wie denn?«, rief Hi.
    Ich versuchte mich zu konzentrieren. Es musste doch einen Weg geben.
    Ben hechtete mit ausgestreckten Armen von der Plattform in die Höhe, bekam den äußersten Vorsprung des Wasserfalls zu fassen und wollte sich hinaufziehen. Aber der Druck des Wassers war zu stark. Ben wurde weggeschwemmt und landete auf dem Boden der Höhle, wo er fluchend wieder auf die Beine kam.
    » Ich will nicht ertrinken!«, jammerte Shelton.
    Ich schaute nach unten. Das Wasser im Becken bildete nun einen mächtigen Strudel. Wenn die Decke keinen Ausweg bot, dann vielleicht der Fußboden.
    Ich sprang hinein und tauchte bis auf den Grund. Dort verschwand das Wasser durch ein Loch, das kaum größer als ein Hula-Hoop-Reifen war.
    Wir können uns hindurchquetschen, aber dann gibt es kein Zurück mehr.
    Ich schwamm wieder an die Oberfläche und kraulte aus dem Becken heraus.
    » Was machst du da?«, schrie Shelton.
    » Ich habe einen Plan.« So ruhig wie möglich.
    Die Jungs scharten sich um mich.
    » Wir schwimmen durch das Loch am Boden des Pools«, sagte ich. Besser ein verwegener Plan als gar keiner.
    » Was!?« Shelton schwankte zwischen Panik und Hysterie.
    Hi starrte mich an, als hätte ich vorgeschlagen, wir sollten uns einfach Flügel wachsen lassen und davonflattern.
    Ben stand regungslos da, tropfend, mit pulsierender Halsschlagader.
    » Das ist unsere einzige Chance. Der Abfluss muss ja irgendwo hinführen.«
    » Und wenn da kein Sauerstoff ist?«, japste Hi. » Dann ersaufen wir!«
    » Vielleicht fällt das Wasser direkt in die Schlucht«, warnte Ben.
    Ich zwinkerte, kämpfte darum, meine Tränen zurückzuhalten. » Eine andere Idee habe ich nicht.«
    Wir waren wie gelähmt. Unfähig, eine Entscheidung zu treffen. Das Wasser stand uns schon bis zu den Waden und würde gleich an unseren Knien lecken.
    » Wenn wir nichts tun, ertrinken wir«, sagte ich.
    » Okay«, sagte Ben. » Wir probieren es.«
    » Wie eine Wasserrutsche.« Hi. Zitternd.
    » Ich will nicht der Letzte sein!« Sheltons Stimme überschlug sich. » Vielleicht bin ich nicht in der Lage dazu.«
    Ben tippte uns nacheinander auf die Schultern, zuletzt sich selbst. » Tory, Shelton, Hi. Dann ich.«
    » Ich hab mal einen Tauchkurs ohne Geräte gemacht«, sagte Hi. » Um so viel Sauerstoff wie möglich aufzunehmen, atmet ihr zwei Mal tief durch und haltet beim dritten Mal die Luft an. Dann taucht ihr.«
    Ben nickte. » Und nicht ausatmen, ehe ihr dazu gezwungen seid. Wenn ihr es tut, dann lasst die Luft ganz langsam entweichen. Und keine Panik! Schwimmt einfach weiter, egal was passiert.«
    In meinem Rucksack hatte ich einen verschließbaren Klarsichtbeutel. Ich faltete die Schatzkarte zusammen, zog den Reißverschluss zu und stopfte das Teil in die Hosentasche.
    » Unsere Taschenlampen sind wahrscheinlich wasserdicht.« Mehr sagte ich nicht. Warum auch.
    » Ich nehme die Laterne«, sagte Ben.
    Keiner von uns bewegte sich vom Fleck. Uns blieb nicht mehr viel Zeit. Das Wasser stand uns jetzt bis zur Hüfte.
    Ich umarmte alle der Reihe nach. » In ein paar Sekunden sehen wir uns wieder!«
    Verbissene Gesichter.
    Ich konnte nicht länger warten. Sonst würden wir alle die Nerven verlieren. Vielleicht unser Leben.
    Ich watete bis zum Rand des Beckens und flüsterte ein Gebet.
    Einatmen. Ausatmen.
    Einatmen. Ausatmen.
    Tief einatmen.
    Platsch.
    Ich

Weitere Kostenlose Bücher