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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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zeigte in die Nische.
    » Diese kleinen Höcker bilden ein Kreuz!«, rief Hi. » Dreh mal das Ding.«
    » Ja, los!«, sagte Shelton.
    Ich streckte die Hand aus und versuchte, den runden Stein im Uhrzeigersinn zu drehen, aber es ging nicht. Dann versuchte ich es gegen den Uhrzeigersinn. Ebenfalls Fehlanzeige.
    » Lass mich mal«, drängte Ben mit schwellenden Muskeln. Doch auch er schaffte es nicht, die Scheibe in irgendeine Richtung zu bewegen. » Die ist zu breit. Ich kriege sie nicht richtig zu fassen.«
    » Irgendwas fehlt da noch.« Shelton klopfte sich an die Stirn.
    Eine neue Synapse feuerte in meinem Hirn. » Ich hab’s!«
    Ich kramte in meinem Rucksack und zog den Gegenstand hervor, den wir bei dem armen Jonathan Brincefield gefunden hatten. Eine kreisförmige Steinscheibe. Mit sieben Löchern. Gemeinsam bildeten sie ein T. Eine Art Kreuz.
    Der Kreis des Erlösers.
    » Das ist es. Die Höcker passen genau in die Löcher!«
    Ich legte die Scheibe über den bearbeiteten Stein und drückte ein wenig.
    Sie rastete ein.
    Ein Teil der Wand löste sich aus dem Fels, kippte nach vorn und fiel über die Kante. Sekunden später hörten wir, wie er in der Tiefe aufschlug.
    In der Wand hinter uns war eine neue Nische entstanden. Darin befanden sich sieben staubige Hebel.
    » Was jetzt?« Hi hörte sich völlig erschöpft an. » Müssen wir schon wieder eine Entscheidung treffen?«
    Ich nickte grimmig.
    » Oh nein!« Ben lag flach auf dem Bauch und blickte in die Tiefe hinab.
    » Was ist?«, fragte Hi.
    Ben zögerte.
    » Jetzt weiß ich, was das Gedicht mit ›die richtige Brücke freigeben‹ meint.«
    » Und?« Mein Mund wurde trocken.
    » Wir stehen auf der falschen.«

KAPITEL 34
    » Wir stehen auf einem Absatz«, sagte Ben, » der durch Holzbalken mit dem Fels verbunden ist.«
    » Wirklich?« Shelton prüfte den Untergrund mit der Schuhspitze. » Scheint mir ziemlich belastbar zu sein.«
    » An den Balken laufen Seile entlang«, fuhr Ben fort. » Wenn wir Anne Bonnys ›getreuen Diener‹ falsch benutzen, dann wird diese Brücke ›freigegeben‹.«
    Ich hörte, wie Hi schluckte. Shelton öffnete den Mund, brachte jedoch kein Wort heraus.
    Ben schaute mich an.
    Ich wollte gerade etwas erwidern, als wir hinter uns ein lautes Geräusch hörten. Wir fuhren erschrocken herum. Ben reagierte am schnellsten.
    Er sprang zur Öffnung des Tunnels, reckte den Hals und blickte ins Dunkel.
    In diesem Moment schlugen zwei Kugeln in die Tunnelwand ein und ließen Ben zurücktaumeln.
    » Ihr müsst die richtige Entscheidung treffen«, rief Ben. » Ich warte hier!«
    Er sah blitzschnell zu mir herüber. Ich verstand die Botschaft. Schnell!
    » Shelton! Hi! Ihr müsst mir helfen!«
    Fieberhaft starrten wir die verschiedenen Hebel an.
    » Wähle deinen getreuen Diener, die richtige Brücke freizugeben«, wiederholte ich.
    » Aber welchen?«, fragte Hi.
    » Fünf Hebel haben die Form eines Kreuzes!«, rief Shelton.
    » Okay«, sagte ich. » Der ›getreue Diener‹ muss auch eine christliche Anspielung sein.«
    Ich starrte die fünf infrage kommenden Kandidaten an, doch keiner von ihnen gab sich freiwillig zu erkennen.
    » Es kommt auf die Proportionen an«, sagte Hi. » Der waagrechte Teil dieses Kreuzes ist zu niedrig, um ein Kreuz darzustellen.«
    Ich erstarrte. Warum schien das so wichtig zu sein?
    » Bei diesen beiden ist es genauso«, quäkte Shelton. » Und einer sitzt zu weit oben.«
    » Dieser hier!«
    Fieberhaft dachte ich nach.
    Hi zeigte auf den Griff, der sich in der Mitte befand. Sogar im spärlichen Licht unserer Laterne war zu erkennen, dass dieser Hebel mit größerer Sorgfalt hergestellt worden war als die anderen. Er hatte die perfekten Proportionen eines Kreuzes. Dennoch zögerte ich. In den tiefen Schichten meines Bewusstseins regte sich Widerspruch.
    » Tory!«, rief Hi. » Es muss der Mittlere sein!«
    » Schritte!«, zischte Ben.
    » Zieh doch!«, drängte Shelton.
    Ich war immer noch wie erstarrt. Irgendwas lief hier schrecklich falsch.
    » Ich mach das!« Shelton streckte seine Hand nach dem mittleren Griff aus.
    Was? Was?
    Sheltons Finger schlossen sich um den Griff.
    » NEIN !«
    Mein Arm schoss nach vorn und fegte Sheltons Hand beiseite. Er taumelte zurück, völlig perplex von meiner abrupten Bewegung.
    » Anne Bonny hat von ›deinem getreuen Diener‹ gesprochen«, stieß ich hervor. » Sie spricht von sich! Wir müssen ihr Kreuz suchen!«
    » Das Symbol auf der Karte!« Hi hatte mich verstanden.
    Ich

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