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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Letztes Mal haben wir erzählt, dass wir ein altes Skelett ausgegraben haben und jemand auf uns geschossen hat. Nach dem Fiasko mit den Affenknochen auf Loggerhead im Mai werden uns die Bullen sowieso nicht glauben.«
    » Hallo, Herr Polizist! Erinnern Sie sich an uns?«, parodierte Hi. » Letzte Nacht sind wir mit einem gestohlenen Artefakt in historische Gemäuer der Stadt eingebrochen. Darf ich mir eine Zelle aussuchen?«
    » Hi und Ben haben recht«, sagte ich. » Sie würden uns festnehmen und einbuchten.«
    » Irgendjemand wird bald das Loch in der Gefängniswand entdecken.« Shelton tippte auf seine Uhr. » Kann sich nur um Stunden handeln.«
    » Dann müssen wir uns beeilen«, sagte ich. » Das Exchange Buildung ist am Wochenende geschlossen. Das verschafft uns ein wenig Zeit.«
    Die Jungs wechselten stumme Blicke.
    » Was ist?«, fragte ich.
    » Tory, es ist vorbei«, antwortete Ben mit Entschiedenheit.
    » Vorbei?«, fragte ich überrascht. » Natürlich ist es nicht vorbei. Wir haben doch einen neuen Hinweis bekommen.«
    » Shelton hat recht«, sagte Ben. » Am Montag werden sie merken, dass ein Stein in der Mauer fehlt. Und schon mittags wird ganz Amerika erfahren, dass in Charleston ein geheimes Tunnelsystem entdeckt wurde.«
    » Verdammt!« Shelton setzte sich auf. » Wir haben immer noch die Schatzkarte!«
    Anne Bonnys Zeichnung lag auf dem Tisch. Sie sah zwar ein bisschen lädiert aus, aber die Klarsichthülle hatte sie während unseres Unterwasserabenteuers trocken gehalten. Die fremdsprachigen Wörter, die ich auf der Rückseite kopiert hatte, waren immer noch lesbar und leuchteten tintenblau.
    Hi rieb sich die Stirn. » Wir müssen sie sofort zurückbringen. Die wird bald richtig bekannt sein, und die Fletchers können sich leicht ausmalen, dass wir sie gestohlen haben.«
    » Die kriegen uns sowieso dran«, meckerte Shelton, » weil Tory auf die Karte geschrieben hat.«
    » Leider gab es nicht allzu viele Alternativen.«
    » Wenn die Neuigkeit erst mal die Runde macht, werden Schatzsucher aus aller Welt nach Charleston strömen«, sagte Ben. » Und irgendwer wird das Versteck schon finden.«
    » Nein!«, widersprach ich entschieden. » Denn der Raum mit dem Wasserbecken ist geflutet worden. Niemand kann Anne Bonnys letzte Nachricht mehr lesen.«
    » Wir aber auch nicht«, murmelte Hi.
    » Ich arbeite daran!« Die ständigen Einwände der Jungs gingen mir langsam auf den Wecker. » Aufgeben kommt nicht infrage. Wir sind die Einzigen, die den letzten Hinweis auf das Versteck kennen. Wir können den Ort finden, an den Anne Bonny ihren Schatz gebracht hat!«
    » Warum gehst du davon aus, dass er immer noch da ist?«, fragte Ben. » Vielleicht haben die Piraten ihn unter sich aufgeteilt und sind damit abgehauen.«
    » Aber wozu dann dieser Hinweis?« Spontane Entscheidung: Ich würde ihnen meine Lieblingstheorie anvertrauen. » Ich glaube, dass der Hinweis für Mary Read bestimmt war.«
    » Die war damals doch schon tot«, entgegnete Shelton. » Die ist im Gefängnis auf Jamaika an irgendeiner Krankheit gestorben.«
    » Vielleicht hat Anne das nicht gewusst. Oder Mary hat vielleicht doch überlebt.«
    » Ganz schön viele Vielleichts«, sagte Hi.
    » Anne hat neben der Botschaft ihr Erkennungszeichen, das abgeknickte Kreuz, hinterlassen. Damit wollte sie Mary wahrscheinlich zu verstehen geben, dass die Nachricht wirklich von ihr stammte, so wie in ihrem Brief.«
    Die Jungs waren immer noch verstockt, doch spürte ich, dass sie ins Grübeln gerieten. Ich kraulte Coop den Bauch und ließ das Gesagte ein wenig auf sie einwirken.
    » Der Schatz wurde nicht entdeckt«, fuhr ich fort, » sondern nur an einen anderen Ort gebracht. Und wir besitzen den einzigen Hinweis auf diesen Ort.«
    Stille.
    » Wir können es immer noch schaffen. Wir können Loggerhead retten.«
    Shelton strich sich über das Kinn. Ben schien skeptisch. Hi dachte angestrengt nach.
    » Der Schatz wartet auf uns. Wir müssen nur genug Mumm haben, ihn uns zu holen.«
    Shelton und Hi nickten, Ersterer zögerlich, Letzterer mit plötzlichem Eifer.
    » Okay.« Ben hob den Tennisball auf und warf ihn in hohem Bogen zu mir. » Wie fangen wir an?«
    Ich fing den Ball, ohne hinzusehen. » Erst mal finden wir alles heraus, was es über Anne Bonny zu wissen gibt.«

KAPITEL 38
    Ich warf einen Blick auf den Flyer und wählte die unten angegebene Nummer.
    Nach dem zweiten Klingeln meldete sich eine weibliche Stimme.
    » Charleston Geistertour.«
    »

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