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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Tante diesen gälischen Text geschickt«, sagte ich. » Sie versucht, ihn zu übersetzen, und meldet sich dann wieder bei mir.«
    Was wir über Anne Bonny gesprochen hatten, behielt ich lieber für mich. Ich war heute schon genug aufgezogen worden.
    » Wie lange wird das dauern?«, fragte Shelton.
    » Keine Ahnung.«
    » Sieben zu eins?« Ben hatte endlich das Spiel gefunden. » Mann, ich kann die Chicago Cubs echt nicht ausstehen.«
    Hi gähnte. Dann: » Oh, das hatte ich fast vergessen. Meine Mutter hat vorhin etwas Seltsames erzählt.«
    » Tut mir echt leid, aber es stimmt.« Shelton legte Hi mitfühlend seine Hand auf die Schulter. » Du bist nicht der attraktivste Junge der ganzen Schule.«
    » Wahnsinnig komisch. Nein, sie hat erzählt, dass heute Nachmittag ein fremdes Auto an unserer Wohnanlage vorbeigefahren ist.«
    » Vorbeifahren geht nicht«, wandte ich ein. » Hier ist schließlich das Ende der Welt.«
    » Meinetwegen«, sagte Hi. » Meiner herzallerliebsten Mama zufolge ist also irgendein Fahrzeug die Zufahrt zu unserem Haus hinaufgerollt, hat den Motor ein paar Minuten im Leerlauf brummen lassen und ist dann wieder weggefahren. Sie hätte fast die Bullen gerufen.«
    Ben konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. » Warum?«
    » Du kennst sie doch«, antwortete Hi seufzend. » Sie denkt bestimmt, das Auto war voll von Al-Kaida-Kämpfern, die unserer Bürgerwehr den Garaus machen wollen.«
    Mir gefiel das nicht. » Könnt ihr euch daran erinnern, dass sich jemals ein Auto zu uns verfahren hat?«
    Niemand konnte das.
    » Wie soll das auch gehen?«, sagte Shelton. » Schließlich sind wir hier fünfzehn Minuten von der nächsten Landstraße entfernt.«
    » Kaum einer weiß, dass hier überhaupt Menschen leben«, ergänzte Ben. » Und jeder, der sich verfährt, würde umdrehen, bevor er Morris Island erreicht.«
    » Irgendein Kurier?«, schlug Hi vor. » Oder vielleicht ein unangekündigter Besucher, der wieder weggefahren ist, nachdem er niemand erreicht hat.«
    » Vielleicht irgendwelche Kids aus der Nähe, die meinten, dass sie auf der Straße bis zum Strand fahren können«, sagte Shelton.
    » Was für ein Auto war das?«, fragte ich.
    » Das ist der merkwürdigste Teil der ganzen Geschichte.« Hi beugte sich vor, stützte die Ellbogen auf die Knie. » Meine Mutter ist sich total sicher, dass sie einen Studebaker Lark Kombi, Baujahr 1960, gesehen hat. In Kirschrot. So einen, sagte sie, hat sie seit Jahrzehnten nicht mehr zu Gesicht bekommen. Mein Großvater hat früher mal dasselbe Modell gefahren.«
    » Das ist aber nicht gerade ein Lieferwagen«, sagte Ben.
    Ich dachte einen Moment nach. » Was ist mit dem Fahrer?«
    » Den hat sie leider nicht richtig erkennen können. Aber er trug einen Fedora.«
    » Stylish!«, sagte Shelton.
    Mir gefiel das ganz und gar nicht. Nachdem uns letzte Nacht in den Tunneln die Kugeln um die Ohren geflogen waren, war ich fast so paranoid wie Ruth. Ein fremdes Auto vor unserem Haus war Grund genug, um sich Sorgen zu machen.
    » Der Wagen eines alten Knackers… und ein Fedora.« Shelton kratzte sich an der Nase. » Das hört sich doch sehr nach Torys gutem Freund Brincefield an.«
    » An den hab ich auch gerade gedacht«, gab ich zu. » Aber warum sollte er den weiten Weg bis hierher auf sich nehmen?«
    » Schwer zu sagen«, antwortete Shelton. » Warum hat er bei der Geistertour mitgemacht? Vielleicht ist er senil. Oder pervers.«
    » Dieser Marlo und das Monstrum an seiner Seite sind mir auch nicht geheuer«, bemerkte Hi. » Außerdem haben die uns heute aufgelauert.«
    » Wir wissen doch gar nicht, ob sie uns gefolgt sind«, entgegnete Ben. » Könnte doch auch ein Zufall sein, dass sie gleichzeitig im Zentrum waren.«
    Ziemlich viele Zufälle mittlerweile.
    » Was ist mit Lonny Bates?«, fragte Shelton.
    » Dem Typ aus dem Pfandhaus?« Ben schien darüber nachzudenken. » Der war jedenfalls sinksauer, dass wir ihn reingelegt haben.«
    Hi hob die Hände zu einer Mich-dürft-ihr-nicht-fragen-Geste.
    Ben schaltete den Fernseher aus. » Da wir schon dabei sind, ich habe euch auch was mitzuteilen.«
    Wir schauten ihn mäßig interessiert an.
    » Ich habe meinen Onkel Bill nach der alten Sewee-Legende über Anne Bonny gefragt.«
    » Ach, natürlich.« Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht. » Und, was Brauchbares dabei?«
    » Kommt drauf an, was du unter ›brauchbar‹ verstehst.« Ben trat von einem Bein auf das andere, als sei ihm nicht ganz wohl. » Onkel Bill konnte

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