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VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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davon, hinein ins Dunkel. Dann hörte ich weit vor mir ein Bellen. Wir irrten ihm hinterher. Wenige Minuten später drang ein unmerkliches Licht durch die Finsternis. Obwohl wir es kaum wahrnahmen, zog es uns an wie ein Leuchtfeuer.
    »Eine Leiter!«, rief Ben.
    Wir stürzten nach vorn.
    Über der Leiter sahen wir einen rechteckigen Ausschnitt des Nachthimmels, der mit Sternen übersät war. Fahles Mondlicht bohrte sich wie ein Pfahl durch die Öffnung.
    Der Ausgang. Ich hätte fast geschrien vor Glück.
    Shelton testete kurz die Stabilität der Leiter und schoss dann die Sprossen hinauf. Hi folgte ihm.
    Ben warf sich Coop über die Schulter und stieg als Nächster hinauf. Ich klebte an seinen Fersen, jederzeit bereit, den Hund aufzufangen, sollte Ben ins Stolpern geraten.
    Die Leiter endete in einem Bunker, der so klein war, dass wir fünf gerade Platz darin fanden.
    Seine Fensteröffnung ging nach Norden hinaus, in Richtung Hafen.
    Ich war immer noch wie im Rausch. Mit allen Sinnen nahm ich die Nachtluft in mich auf, während die Angst sich allmählich verflüchtigte.

    »Wo sind wir?«, fragte Hi.
    »Auf der anderen Seite von Morris, beim Schooner Creek.« Ben ließ seinen Blick über das Gelände schweifen. »Das muss einer der Sandhügel sein.«
    Wir befanden uns hoch über der Wasserlinie, mit freiem Blick auf die Nordspitze der Insel. Ein tortengroßer Mond schien auf uns herab. Mit meinen Wolfsaugen sah ich alles so hell erleuchtet wie um zwölf Uhr mittags.
    »Seht mal!«
    Shelton zeigte in nordöstliche Richtung, wo unser Klubhaus war. In knapp zweihundert Metern Entfernung, unmittelbar am Wasser, kämpften drei Männer darum, ein längliches Bündel auf ein Boot zu verfrachten.
    »Oh Gott, schaut euch das Paket an!« His Stimme brach.
    Die Form. Die Größe. Die Art und Weise, wie die Männer es anfassten.
    Ich biss mir auf die Unterlippe.
    Als das Boot von einer Welle emporgehoben wurde, rutschte das Bündel zur Seite, und die Männer hatten alle Mühe, ihr Gleichgewicht zu halten. An einem Ende öffnete sich das Bündel ein wenig.
    Ein gelber Turnschuh schaute heraus.
    Mir blieb die Luft im Hals stecken.
    Dr. Marcus Karsten.
    Die Schüsse.
    Der tote Körper, der mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden aufgeschlagen war.
    Nein! Das durfte nicht sein.
    Karsten war die einzige Person, die alles durchschaut hatte. Die einzige Person, die vielleicht in der Lage gewesen wäre, die Veränderung in unseren Körpern rückgängig zu machen.
    Am liebsten hätte ich losgeheult und meiner Verzweiflung
freien Lauf gelassen. Mit Karstens Tod hatte sich eine Tür geschlossen. Unsere letzte Hoffnung war ermordet worden.
    Aber warum? Wer konnte sich von ihm bedroht gefühlt haben?
    Schließlich hatten die Männer ihre furchtbare Fracht an Bord gehievt. Ein Motor wurde angeworfen. Unsere Angreifer fuhren aufs Meer hinaus.
    Wir sahen dem Boot nach, bis es am Horizont verschwand. Unsere goldenen Augen glühten im Dunkeln.

TEIL 4
EINSICHT

KAPITEL 55
    Ich kehrte an meinen Platz zurück. Ich hatte es total vermasselt.
    Jason sagte nichts, sondern presste stumm seine Kiefer zusammen. Hannah wich meinem Blick aus. Von der anderen Seite des Raumes drang immer noch das Kichern und Flüstern der sechsbeinigen Tussi zu mir herüber.
    Mein Referat war ein Desaster gewesen. Ich hatte mich in wirren Erklärungen verheddert, hatte konfuses Zeug zu den Grafiken geäußert und meine Ergebnisse nicht richtig einordnen können.
    Sogar Mrs Davis schaute mich nur von der Seite an.
    Es war eine Blamage erster Klasse gewesen, doch was machte das schon? Nach der Katastrophe der vergangenen Nacht kam mir alles andere unwichtig vor.
    Karsten war tot. Ermordet. Jetzt konnte uns keiner mehr helfen.
    Warum sollte ich mich also auf die Schule konzentrieren? Ich war ein Freak. Ein Mutant. Ich wurde von maskierten Männern gejagt und war nur zur Schule gegangen, weil ich Angst hatte, allein zu Hause zu bleiben.
    Zu Kit hatte ich kein Wort gesagt. Lieber nicht. Schließlich konnten wir nicht mit Karstens Leiche aufwarten.
    Genau wie bei Katherine Heaton.
    Die Virals waren sich einig, nicht noch einmal denselben Fehler zu begehen. Außerdem waren wir es satt, von den Erwachsenen als Spinner oder Lügner betrachtet zu werden.

    Doch eines stand fest: Jemand wollte uns töten.
    Mein Magen krampfte sich zusammen.
    Warum nur?
    Blöde Frage. Weil wir Katherine Heaton gefunden haben.
    Aber warum waren die Killer immer noch hinter uns her? Das Skelett war

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