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VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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wiederkommt und der Hund ist weg, dann ist hier die Hölle los.« Seine Stimme bekam einen flehentlichen Klang. »Und sie werden herauskriegen, dass wir das waren.«
    Ich holte tief Luft und sah ihnen in die Augen. Die, ehrlich gesagt, voller Skepsis waren.
    »Die kriegen uns nicht.« Fieberhaft dachte ich nach. Was konnte ich noch sagen, um sie auf meine Seite zu ziehen? Ich betrachtete mir die Szenerie und versuchte zu begreifen, was wir da gerade entdeckt hatten.
    Dann hatte ich eine Eingebung.
    Natürlich!
    Aber wie konnte ich sie überzeugen?
    »Was Karsten hier macht, ist illegal.« Ich sprach langsam, ordnete beim Sprechen meine Gedanken. »Alle denken doch, dass dieses Gebäude stillgelegt wurde. Dabei gibt es hier einen Hochsicherheitstrakt und ein geheimes Labor. Ziemlich dubios, wenn ihr mich fragt.«
    Während ich sprach, kam mir meine eigene Theorie immer wahrscheinlicher vor. Es war die einzige logische Erklärung. »Und dann dieses geheime Experiment. Der macht Tierversuche mit Hunden, die später eingeschläfert werden sollen. Habt ihr jemals etwas von solchen Versuchen auf Loggerhead gehört?«
    Hi kaute auf seiner Unterlippe. Ben und Shelton sahen noch nicht völlig überzeugt aus, doch meine Worte hatten sichtlich Wirkung gezeigt.

    »Karsten betreibt hier seine Geheimforschungen«, presste ich hervor. »Das sind Dinge, von denen niemand etwas weiß. Ich bin sicher, dass er Coop auf eigene Faust gefangen hält. Coop dürfte gar nicht hier sein.«
    »Aber wo sollen wir ihn hinbringen?«, fragte Shelton. »Wenn er eine Hundekrankheit hat, dann können wir ihn nicht einfach freilassen, sonst steckt er das ganze Rudel an.«
    Daran hatte ich auch schon gedacht. »In den Bunker. Den kennt keiner außer uns. Dort können wir Coop gesund pflegen. «
    Keine Reaktion.
    »So hat er zumindest eine Chance. Parvo ist nicht immer tödlich.«
    Das stimmte zwar, doch ohne tierärztliche Behandlung war die Überlebenschance nur sehr gering. Das sagte ich allerdings nicht. Coop zu pflegen würde nicht einfach sein, und es gab keine Garantie dafür, dass er dies durchstehen würde. Gegen den Parvovirus gab es keine bewährte Behandlungsmethode. Auch das verschwieg ich.
    Immer noch Stille.
    »Ich werde es versuchen.« Ich verschränkte die Arme und machte mich auf Widerspruch gefasst. »Kann ich auf euch zählen?«
    Sekunden verstrichen. Fünf. Zehn. Zwanzig.
    »Okay.« Ben war der Erste. Überraschenderweise.
    »In Ordnung«, sagte Shelton. »Aber ich hoffe, dass du recht hast, Tory. Bin nämlich nicht scharf darauf, im Knast zu landen.«
    Hi murmelte vor sich hin. »Verdammte Scheiße!« Dann schaute er auf. »Meinetwegen, aber wenn wir erwischt werden, dann schiebe ich euch dreien sämtliche Schuld in die Schuhe. Ich werde sogar noch Sachen dazuerfinden.«

    Tränen stiegen mir in die Augen. Glücklicherweise bewahrte ich die Fassung. »Ihr Jungs seid wirklich unschlagbar … ehrlich.«
    »Klar«, sagte Shelton. »Aber wir sollten jetzt abhauen.«
    Ich plünderte die Regale und ließ zahlreiche Sanitätsartikel in einem Plastikbeutel verschwinden. Dann öffnete ich einen kleinen Kühlschrank und nahm die Beutel mit intravenösen Flüssigkeiten heraus. Ich sah drei Fläschchen mit Antibiotika und nahm sie ebenfalls an mich.
    Schließlich schnappte ich mir eine kleine Transportbox und fütterte den Boden mit einem Laborkittel aus. Mehr konnte ich nicht tun, um die Box ein wenig gemütlicher zu machen.
    Zufrieden mit meinen Vorbereitungen, näherte ich mich Coops Zelle. Die Glastür war nicht abgeschlossen. Als ich am Handgriff zog, glitt die Tür mit leisem Zischen zur Seite.
    Ich nahm die Beutel vom Infusionsständer und achtete darauf, die Schläuche nicht zu beschädigen. Coop würde die Flüssigkeiten brauchen, also sollte ich auch die Kanülen in seiner Pfote nicht entfernen.
    Schließlich öffnete ich seinen Käfig. Ein seltsamer Geruch stieg mir in die Nase. Ich atmete durch den Mund und erinnerte mich daran, dass Coop mich nicht anstecken konnte.
    Während Ben den Hund auf den Arm nahm, achtete ich darauf, dass der Trichter und die Schläuche an ihrem Platz blieben. Gemeinsam verfrachteten wir ihn in die Box. Ben war unser Packesel und würde Coop von der Insel fortbringen.
    Mit geschlossenen Augen ließ sich Coop in der Box nieder, zu schwach, um Widerstand zu leisten.
    »Fertig?«, fragte ich.
    »Fertig.« Alle drei.
    In diesem Moment heulte die Sirene los.

KAPITEL 14
    Ein ohrenbetäubend schriller Ton

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