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VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Street. Unter ihren Vorfahren waren Bürgermeister, Gouverneure und sogar ein Vizepräsidentschaftskandidat zu finden. Oh yeah. Die Claybournes stanken förmlich nach Geld und Einfluss.
    Chance’ persönliche Geschichte war legendär. Da seine Mutter, Sally Claybourne, im Kindbett gestorben war, musste ihn sein Vater alleine großziehen. Das Wort streng wäre zu milde, um dessen Erziehungsmethoden zu beschreiben. Es ging das Gerücht, dass sein Vater zu Hause ein unbarmherziges Regiment führte.
    Die meisten Mädchen an der Bolton Prep dachten nur an ein Wort: Alleinerbe. An seinem nächsten Geburtstag würde Chance das Familienerbe zufallen. Mit seinen knapp achtzehn Jahren war Chance eine Rakete kurz vor dem Start.
    »Jason hat gerade mit diesem Superhirn von der Insel gesprochen.
« Was nicht als Kompliment gemeint war. »Irgendwas über Werwölfe.«
    Du meine Güte.
    Ich war dankbar, dass in diesem Moment Chance’ Freundin, Hannah Wythe, zur Tür hereinkam. Langes kastanienbraunes Haar. Leuchtend grüne Augen.
    Ein echter Hingucker. Seltsamerweise schien sich Hannah ihrer Schönheit gar nicht bewusst zu sein. Gerade das mochte ich an ihr.
    Chance legte ihr den Arm um die Taille, zog sie an sich und küsste sie auf die Wange. Dabei behielt er mich unablässig im Auge.
    Hannah war das beliebteste Mädchen an der Bolton Prep. Und dieses eine Mal war die Auszeichnung voll und ganz verdient. Ein bezauberndes Südstaatenmädchen, das niemals über andere Leute herzog. Im Unterricht war Hannah meist aufmerksam, sodass wir während der Stunde nicht viel miteinander redeten, doch war sie stets freundlich zu mir.
    Hannah und Chance waren seit drei Jahren zusammen und ohne Zweifel das glamouröseste Paar der ganzen Schule. Viele tuschelten hinter vorgehaltener Hand über ihre Zukunft und schlossen bereits Wetten ab, wann sich die beiden verloben würden.
    »Alles meine Schuld, Chance.« Jason, diplomatisch wie immer. »Hatte mich mit Tory festgequatscht. Sie geht in denselben Biokurs wie Hannah und ich.«
    »Kein Problem. Hattest du Miss Tory nicht letztes Wochenende zur Party eingeladen?«
    Jason nickte.
    Chance deutete eine Verbeugung an, was typisch für seine ironisch-konventionelle Art war. »Ist mir eine Freude, Tory.
Und schade, dass du nicht kommen konntest. Würdest du uns heute Nachmittag die Ehre erweisen?«
    Der sechsbeinigen Tussi kam kein Wort über die Lippen. Chance Claybourne widersprach man einfach nicht. Doch ihre gehässigen Blicke trafen mich wie Laserstrahlen.
    »Danke für die Einladung«, antwortete ich. »Aber ich stecke gerade bis über beide Ohren in Arbeit. Vielleicht nächstes Mal.«
    »Nächstes Mal?«, ereiferte sich Ashley. »Fragt sich, wann der letzte Fischkutter zurückgeht.« Madison und Courtney schnaubten höhnisch.
    »Das reicht!«, knurrte Jason. »Hört auf, so gemein zu sein.«
    Ihr spöttisches Lächeln verschwand. Ich wusste, dass sie sich später das Maul über mich zerreißen würden. Miststücke.
    Chance runzelte die Stirn, wirkte ansonsten aber unbeteiligt. Er schaute auf die Uhr, wollte offenbar aufbrechen. Hannah guckte teilnahmsvoll, blieb jedoch still.
    »Tut mir leid, Tory.« Jasons Stimme klang aufrichtig. Ich glaube, er fühlte sich ein bisschen für die Szene verantwortlich. »Dann sehen wir uns morgen in Bio.«
    »Klar.« Ich hob lahm meine Hand. »Macht’s gut, Leute. Viel Spaß.«
    Die sechsbeinige Tussi zog Leine, ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen. Chance und Hannah lächelten mir zum Abschied zu. Sekunden später war ich allein.
    Ich legte meinen Kopf auf die Tischplatte.
    Die letzte Schulglocke konnte nicht früh genug klingeln.

KAPITEL 18
    Um 15.00 Uhr saß ich auf der Eingangstreppe zur Bolton Prep und wartete ungeduldig auf Hi und Shelton. Wie üblich waren sie spät dran. Zwei steinerne Löwen leisteten mir Gesellschaft und bewachten das gotische Gebäude wie drohende Riesen.
    Ich summte vor mich hin. Irgendwas, und das ziemlich schief. Ich bin nämlich völlig unmusikalisch.
    Das Wetter war angenehm, der Himmel blau und die Temperaturen lagen um die 28 Grad. Der Hof wurde vom Zwitschern der Spatzen und Rotkardinäle erfüllt.
    Die Landschaftsgärtner der Bolton Prep sind das ganze Jahr hindurch damit beschäftigt, zu säen und zu beschneiden und aus der gesamten Anlage eine permanente Postkartenschönheit zu machen. Pittoreske Wege werden von Bäumen gesäumt, die wie hingetupft daliegen, schlängeln sich durch blühende Gärten mit

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