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VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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auch immer in Brian Limestone gefahren sein mochte, mit Intoleranz hatte es bestimmt nichts zu tun.«
    Plötzlich wurden wir wieder ernst. Der plötzliche Stimmungswandel des Bibliothekars hatte uns zutiefst irritiert.
    Ich erinnerte mich genau an Limestones Gesichtsausdruck, während er sich in einen Vollidioten verwandelte.
    An seinen Ausdruck.
    War das … Angst gewesen?

KAPITEL 20
    Als wir mit dem Boot nach Hause fuhren, döste mein Körper vor sich hin.
    Doch mein Gehirn lief auf Hochtouren. Ich saß auf der Bank zwischen Hi und Shelton und ließ meine Umgebung mit halb geschlossenen Augen an mir vorbeiziehen.
    Wir hatten gerade noch das letzte Boot bekommen. Gott sei Dank hatte Bens Vater extra zehn Minuten länger gewartet, bevor er das letzte Mal von der Stadt ablegte.
    Die Dunkelheit senkte sich über uns, während wir über die Wellen ritten, die uns den Blick auf die Küstenlinie, den Hafen und Fort Sumter nahmen.
    Mein schlummernder Geist mäanderte durch Erinnerungen und Träume. Halb schlafend und dennoch bei Bewusstsein.
    In meinem Traum wanderte ich nachts durch einen dunklen Wald. Allein. Ich spürte die kühle Nachtluft bis in die Knochen.
    Ich hatte keine Angst, verspürte aber einen unbändigen Drang, nach etwas zu suchen. Etwas Existenzielles war verschwunden, und alles hing davon ab, ob ich es wiederfinden würde. Ich spürte ein bohrendes Verlangen, aber wonach?
    Knietiefer, undurchdringlicher Nebel waberte zwischen den Bäumen. Das fahle Mondlicht konnte die Finsternis nicht durchdringen. Orientierungslos taumelte ich durch den Dunst, spähte in alle Richtungen, suchte nach irgendeinem Anhaltspunkt. Nichts.

    Der unbestimmte Drang wurde stärker – etwas aufzuspüren, zu erkunden, eine Antwort zu finden. Doch wie lautete die Frage?
    Nachdem ich eine Weile vor mich hin gestolpert war, blieb ich stehen. Erkannte die Gegend wieder. Es war die Lichtung, wo Y-7 mich angegriffen hatte. Wo wir die Erkennungsmarke gefunden hatten.
    In Gedanken durchforstete ich das Zentrum von Loggerhead Island. Aus der Tiefe meines Unterbewusstseins drängte etwas an die Oberfläche, wollte mir etwas mitteilen. Doch ich verstand die Botschaft nicht.
    Instinktiv suchte ich den Waldboden ab. Dichte Nebelschwaden trieben über die Erde. Ich musste den Nebel durchdringen, musste herausbekommen, was sich darunter verbarg.
    In dieser Suppe kann ich einfach nichts finden.
    Als hätte jemand ein Stichwort gegeben, trieb der Nebel plötzlich auseinander und gab den Blick auf die Lichtung frei. Ich hielt verwirrt inne. Dann dämmerte mir etwas.
    Ich träume. Ich kann tun, was ich will.
    Ich erwog, aus der Fantasie auszusteigen, meinen Tagtraum zu beenden. Ich wusste, dass das möglich war. Doch mein Instinkt riet mir weiterzumachen. Mein Unterbewusstsein wollte mir offenbar irgendetwas mitteilen.
    In Gedanken durchforschte ich mein Traumgebilde. Das Terrain sah genauso aus, wie ich es in Erinnerung hatte. Angestrengt suchte ich nach einem Anhaltspunkt, nach irgendetwas, das meine Neugier erregte. Nichts.
    War es die Lichtung selbst?
    Ich löste mich vom Boden und stieg in die Luft. In fünf Metern Höhe drehte ich mich und blickte zu Boden.
    Zu dunkel.

    Ich stellte mir Tageslicht vor. Heller Sonnenschein vertrieb die Schatten. Gebadet in den leuchtenden Strahlen sah der Untergrund nun wie bei unserem Besuch am vergangenen Wochenende aus.
    War das klasse!
    Wie ein Raubvogel scannte ich das Gelände, hoffte irgendwas zu finden, das mir endlich Klarheit brachte. Was suchte ich eigentlich?
    Ich zwang mich zu höchster Konzentration. Nahm Details wahr. Die Beschaffenheit des Bodens. Das abgestufte Grün der Vegetation. Das aufgeregte Gehabe von Y-7.
    Meine Gedanken drehten sich im Kreis. Was bedeutete das alles?
    Plötzlich machte sich die Schwerkraft wieder bemerkbar und zog mich abwärts. Ich ruderte mit den Armen, doch es nützte nichts. Wie ein Stein fiel ich zu Boden, der mir in diesem Moment entgegenschoss.
    Ein Schrei gellte mir in den Ohren. Mein eigener?
    Hi wich zurück, nahm seine Hand von meiner Schulter.
    »Tory, wach auf. Wir sind da.«
    Mein Kopf schnellte nach oben. Verwirrt blickte ich mich um.
    Sah den Anleger von Morris Island. Shelton. Hi. Einen erschrockenen Mr Blue.
    »Sorry, Hi. Muss wohl eingeschlafen sein.«
    »Kein Problem. Du schlägst ja nur wie ein Mädchen.«
    Dann senkte er die Stimme, damit ihn Bens Vater nicht verstand. »Ich werd jetzt Ben ablösen. Ich lass dich wissen, wie’s Coop geht.«
    Er

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