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VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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ein.
    Was machten bewaffnete Banditen auf Loggerhead? Warum schossen sie auf uns? Wussten sie etwas von dem Grab? Kannten sie uns?
    Doch ein Gedanke war stärker als alle anderen: Jemand hat gerade versucht, mich umzubringen.
    Mich zu erschießen.
    Eine Person hat mit einer Pistole auf meinen Kopf gezielt. Wollte meinem Leben ein Ende setzen.
    Diese Erkenntnis hätte mich fast in blinde Panik zurückfallen lassen.
    Du bist ihnen entkommen. Unverletzt.
    Doch nicht jeder von uns hatte es bis zum Boot geschafft. Wo war Hi? Die Sekunden tickten. Ich wagte kaum zu atmen.
    »Wirf den Motor an!« Shelton zitterte.
    »Das hören die doch«, sagte Ben.
    »Die haben Hi geschnappt!« Shelton war der Hysterie nahe. »Die haben ihn erschossen!«
    Ich rüttelte an seinen Schultern. »Reiß dich zusammen!
Hi wird gleich da sein. Er weiß, wo das Boot liegt.« Zu Ben: »Könnten wir nicht schon mal den Anker lichten?«
    Ben folgte meinem Vorschlag, sprang dann ins brusthohe Wasser und hielt das Boot an seinem Platz.
    »Verdammt, wo ist der bloß?«, jammerte Shelton. »Der geht ständig verloren.«
    Da war was Wahres dran. Hi konnte überall sein. Und je länger wir warteten, desto ungewisser war unser eigenes Schicksal.
    Und noch etwas bereitete mir Sorgen.
    Ich hatte meine archäologischen Werkzeuge bei der Grube liegen lassen.
    Ich versuchte mich zu erinnern. Mein Seesack trug keinen Namen und enthielt auch nichts, das ihn mit mir in Verbindung bringen konnte.
    Minuten verstrichen. Fünf. Sieben. Tausend. Wir konnten nicht ewig hierbleiben. Früher oder später würden wir aufbrechen müssen.
    Als ich die Hoffnung schon aufgeben wollte, tauchte Hi am Waldrand auf. Sein bleiches Gesicht war im Mondlicht kaum zu erkennen. Er schoss aus dem Unterholz, mit den Augen fieberhaft nach dem Boot suchend.
    Trotz Bens Bemühungen war die Sewee ein bisschen weiter hinausgetrieben. Wir klatschten mit den Händen ins Wasser, um Hi auf uns aufmerksam zu machen. Sein Kopf schnellte zu uns herum, während er in die Knie ging, zum Kampf oder zur Flucht bereit. Shelton und ich winkten wie verrückt.
    Die Erleichterung riss sein Gesicht auseinander, während er über den Strand spurtete und sich in die Brandung warf. Ben zog sich an Deck, bevor er seinen Arm ausstreckte und Hi ins Boot hievte.

    »Ihr seid noch da!«, prustete Hi und spuckte Meerwasser. »Gott sei Dank! Gott sei Dank! Gott sei Dank!«
    »Meinst du etwa, wir lassen dich hier allein, Kumpel?« Shelton. »Wäre uns nie eingefallen!«
    »Alter Lügner!« Hi plumpste auf das Deck. »Ihr seid echt unschlagbar. Ich dachte, ihr wärt schon abgehauen.«
    Ben ließ den Motor an, der brüllend zum Leben erwachte. Jeder in der Nähe musste das hören.
    Unsere Augen suchten angestrengt den Strand ab. Doch niemand kam aus dem Wald.
    Ben gab Gas und wir schossen davon, bleiche Schaumrippen hinter uns her ziehend.

KAPITEL 26
    »Wir sollten sofort zur Polizei gehen!«
    Wiederholte Hi zum dritten Mal. Er hatte die Arme verschränkt und drückte den Rücken an die Wand des Bunkers. »Wir stecken schon viel zu tief in der Sache drin.«
    »Womit denn?«, fragte Shelton. »Du hast unsere einzigen Beweise verloren.«
    Hi blickte für einen Moment starr vor sich hin. Dann sagte er sehr langsam: »Ich bin gerade durch einen stockdunklen Wald gerannt, nachts, während Killer auf mich geschossen haben. Dann musste ich in den Ozean springen und zum Boot schwimmen.« Er öffnete seine Hände. »Tut mir leid, dass ich dabei irgendwie mein iPhone verloren habe.«
    »Ich weiß, ich weiß«, entgegnete Shelton. »Aber du hast nun mal die Fotos gemacht. Und jetzt haben wir nichts, was wir den Bullen zeigen können.«
    »Da liegt ein verdammtes Skelett im Wald!«, brach es aus Hi heraus. »Das dürfte ja wohl reichen, oder?«
    Nach unserer Flucht hatte Ben die Sewee direkt zum Bunker gesteuert.
    Wir hatten einiges zu diskutieren und mussten ungestört sein.
    Ich saß auf dem Boden und streichelte Coop über den Rücken. Der letzte Beutel mit Kochsalzlösung war leer, also hatte ich ihm die Kanüle herausgezogen und das Trichterhalsband abgenommen. Lustvoll kaute er auf dem verhassten Ding herum.

    Coop sah besser aus, hatte sogar ein bisschen feste Nahrung gefressen. Auch seine Energie war zurückgekehrt. Ich bemühte mich, gelassen zu bleiben, aber es gelang mir nicht. Immerhin half mir Coops Besserung, die Schrecken des heutigen Abends zu verarbeiten.
    »Warum denn heute?«, fragte Ben. »Morgen ist auch noch ein

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