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VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Gerechtigkeit wird Genüge getan werden.
    Doch mein Schwur wurde jäh unterbrochen.
    Männer mit Pistolen waren gekommen, um uns zu töten.

KAPITEL 25
    »Hört ihr das?«, fragte Shelton.
    »Was?« Hi blieb wie angewurzelt stehen, sein iPhone auf die Grube gerichtet.
    »Pst!«
    Alle lauschten angestrengt nach den Geräuschen des Waldes. Die Dunkelheit war hereingebrochen. Meine Augen hatten sich noch nicht daran gewöhnt. Ich sah kaum die Hand vor Augen.
    Zunächst mal nichts anderes als Grillen und Frösche. Das Sirren eines Moskitos.
    Dann ein vertrautes Lärmen.
    Nachdem sich meine Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, nahm ich eine Bewegung zwischen den Ästen am Rand der Lichtung wahr.
    »Irgendwas hat die Affen aufgeschreckt«, sagte Ben.
    Die Primaten sprangen aufgeregt in den Bäumen umher, konnten die Gefahr offenbar nicht lokalisieren. Junge Männchen kreischten und machten wilde Gesten in unsere Richtung, ehe sie im Wald verschwanden.
    »Sie scheinen verwirrt zu sein«, bemerkte Hi.
    »Die Männchen stoßen unbestimmte Drohgebärden aus«, sagte ich. »Sie wissen aber nicht, woher die Gefahr kommt.«
    »Was mag sie so erschreckt haben?«, fragte Ben.
    »Können wir nicht bitte von hier verschwinden?« Shelton hatte definitiv genug. »Es ist stockdunkel, die Affen schreien uns die Ohren voll, und wir stehen an einem offenen Grab.«

    »Warte mal«, sagte Ben. »Ich hab eine Taschenlampe dabei. «
    Klirr. Klirr.
    »Was war das?«, raunte ich.
    Dieses Geräusch kam im Wald normalerweise nicht vor. Es hörte sich an, als würde Metall gegen Metall schlagen.
    »Die Hunde?« His Stimme klang schon fast so überdreht wie die von Shelton. »Sind die irgendwo in der Nähe?«
    »Nein«, flüsterte ich. »Die sind nicht zu hören, wenn sie durch den Wald schleichen.«
    Rascheln.
    Knacken.
    Gefolgt von Flüchen.
    Mein Herz begann zu rasen. Da war irgendjemand. Und wir standen hier mit unseren Werkzeugen in der Hand über dem ausgebuddelten Skelett eines Mordopfers.
    Unwillkürlich drängten wir uns zusammen.
    Die letzten Affen verschwanden im Unterholz.
    Wer auch immer dort war, hatte versehentlich die Affen in unsere Richtung getrieben. Sie hatten uns ungewollt gewarnt.
    Dann war alles ruhig.
    »Was machen wir jetzt?«, wisperte Shelton. Ein Dreiviertelmond stieg auf und tauchte meine Gefährten in ein fahles Licht. Hinter ihnen nichts als Finsternis.
    Ich bedeutete ihnen, still zu sein. Wir mussten die Geräuschquelle ausfindig machen. Mit pochendem Puls hielt ich die Luft an und lauschte.
    Plop!
    Mein Kopf fuhr herum.
    Plop!
    Ein Stück weit vom anderen entfernt.

    Verdammt! Mehr als einer!
    Fragen schossen mir durch den Kopf.
    Warum keine Lichter? Warum aus zwei Richtungen? Wie viele sind es? Wer?
    Kein LIRI-Mitarbeiter würde nachts auf der Insel herumstreunen. Ohne Taschenlampen durch den Wald zu schleichen war kein normales Verhalten.
    Hi war derselben Meinung.
    »Hier stimmt was nicht. Lasst uns abhauen.«
    »Ruhig!«, zischte Ben.
    Zu spät.
    »Da drüben!« Eine tiefe männliche Stimme. »Auf der Lichtung! «
    Zweige knackten. Füße trampelten. Drei Lichtkegel flammten auf, durchdrangen die Finsternis. Ein Motor sprang an.
    Die Lichtkegel kamen näher.
    »Schnell!«, fauchte ich tonlos. »Zum Boot!«
    Ich wusste nicht, wo sich der Pfad befand oder wie ich ihn finden konnte. Doch eines wusste ich mit tödlicher Gewissheit: Sie durften uns nicht kriegen.
    Mit der vagen Ahnung, wo sich Dead Cat möglicherweise befinden konnte, jagte ich dem Waldrand entgegen.
    Drei Personen traten zwischen den Bäumen hervor, dunkle Silhouetten vor noch dunklerem Wald. Nie und nimmer waren das Wissenschaftler.
    Einer der Männer hob die Hand und zeigte in meine Richtung. Dann blieb er stehen, beide Arme waagerecht nach vorne gestreckt, die Hände zusammengeführt.
    Peng! Peng!
    Über mir explodierte ein Ast. Ein Affe ergriff kreischend die Flucht.
    Peng! Peng! Peng! Peng!

    Vierfaches Knallen.
    Mein Gehirn verstand, dass auf mich geschossen wurde, und aktivierte sämtliche Überlebensinstinkte meines Körpers. Ich wurde von Adrenalin geflutet, während ich kopflos in die Nacht stürzte.
    Obwohl ich diese Szene niemals zu Ende erzählt habe, wisst ihr, was als Nächstes passiert ist.
    Meine blinde Flucht gelang, ich fand Dead Cat Beach. Shelton, Ben und ich kauerten auf der Sewee und flehten um His Rückkehr.
    Meine fiebrigen Gedanken malten sich die fürchterlichsten Dinge aus. Tausend Fragen stürzten auf mich

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