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VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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schüttelte den Kopf, versuchte seine Gedanken zu ordnen. »Ich war wohl kurz weggetreten. «
    »Yep!«, antwortete Shelton. »Alles okay? Kannst du normal sehen?«
    Hi ließ seine Augen kreisen. »Natürlich.« Dann fragte er mit ängstlich heller Stimme: »Wieso? Ist was mit meinen Augen? Ist mir eins rausgefallen? Sagt schon!«
    Shelton und Ben warfen mir verstohlene Blicke zu.
    »Nichts, Hi, es ist meine Schuld«, sagte ich. »Das muss eine optische Täuschung gewesen sein. Entschuldige! Ich wollte dich nicht erschrecken.«
    Seine Augen sahen tatsächlich wieder ganz normal aus. Was auch immer ich gesehen hatte, es war verschwunden. Oder hatte nie existiert.
    »Tja, so ist das, wenn eine Coachpotato einen Langstreckenlauf absolviert«, frotzelte Shelton.
    »Lasst uns zusehen, dass wir nach Hause kommen.« Ben
ging wieder zum Steuerrad. »Es ist schon nach zwei und morgen ist Schule.«
    »Tory, ist doch alles in Ordnung, oder?«, vergewisserte sich Hi ein weiteres Mal. Ich hatte ihm einen heftigen Schrecken eingejagt.
    »Und ob! Wir haben einen Fingerabdruck und sind nicht erwischt worden. Echt gut gelaufen, würde ich sagen.«
    Hi lehnte sich zurück und schloss die Augen. »Komisch«, sagte er. »Ich hab vorher noch nie das Bewusstsein verloren. Und jetzt fühle ich mich großartig.«
    Ich versuchte, den Gedanken abzuwehren, aber das Bild war mir plötzlich durch den Kopf geschossen. Goldene Iris, von schwarzen Pupillen gespalten. Unergründlich. Ursprünglich. An eine andere Kreatur erinnernd.
    Plötzlich fühlte ich mich ausgelaugt, nahm alles nur noch vage und verzerrt wahr. Die Welt schien sich zu dehnen, ehe sie blitzartig wieder aussah wie zuvor. Energie pulste durch meinen Körper.
    Ich versuchte mich zu bewegen. Schaffte es nicht. Kauerte hilflos an meinem Platz. Meine Lider suchten einander.
    Tief in meinem Innern wurden alte Verbindungen gelöst und neu zusammengesetzt. Eine Wiedergeburt.
    Meine Augen sprangen auf. Etwas hatte sich verändert. Ich spürte es in jeder Faser meines Körpers. Was war geschehen? Ich horchte in mich hinein, versuchte die Veränderung an irgendwas festzumachen, fand aber nichts.
    Ich fühlte mich leicht. Stark. Die Müdigkeit war einer Energie gewichen, die mich bis ins Mark erfüllte.
    Das Boot flog nur so über das ruhige Wasser. Ein fast voller Mond stand hoch über unseren Köpfen. Ich starrte ihn verzückt an, bezaubert von seiner Schönheit. Ich fühlte einen Drang, den ich nie zuvor gespürt hatte.

    Ich spähte zu Hi hinüber. Auch er blickte himmelwärts. Mit glühenden Augen. Ich wusste, dass er denselben Sog spürte wie ich.
    Unwillkürlich kam mir ein Name über die Lippen.
    »Whisper«, sagte ich. Warum?
    »Whisper.«
    Der Name hing für einen Moment in der Luft, ehe er im Dunkel der milden Sommernacht verschwand.

TEIL 3
INKUBATION

KAPITEL 32
    Der Wecker schrillte seit zehn Minuten, ehe ich zu mir kam.
    Piep! Piep! Piep!
    Kit hämmerte an die Tür. Ein Hinweis, dass es inakzeptabel war, zwei Schultage hintereinander zu verpassen.
    »Bin schon auf!«, log ich.
    Ich lag regungslos unter der Decke, immer noch erschöpft vom Abenteuer der vergangenen Nacht, und brütete über eine Möglichkeit nach, zu Haus bleiben zu können. Meine Glieder schmerzten. Mein Kopf wog hundert Kilo. Ich hoffte, ich würde nicht krank werden.
    Tock. Tock.
    »Tory, jetzt mach schon!«
    Gähn.
    Einen Fuß auf den Teppich. Dann den zweiten. Schwerfällige, zombiehafte Bewegungen. Meine Augen weigerten sich, offen zu bleiben. Ich quälte mich durch mein Morgenprogramm, dann musste ich laufen, um das Boot zu kriegen.
    Die Jungs sahen auch nicht besser aus. Ben und Shelton machten mürrische Mienen und waren nicht zu Gesprächen aufgelegt. Hi schnarchte vor sich hin. Manchmal fiel sein Kopf gegen Bens Schulter und wurde weggeschoben.
    Der Vormittag verging wie in Zeitlupe. Eigentlich machten mir meine Kurse Spaß, doch heute hätte ich mir eine Taste zum Vorspulen gewünscht. Ich musste mit Jason über den Fingerabdruck sprechen.
    Im Biokurs? Unmöglich. Meine Bitte war ungewöhnlich
und am Rand der Legalität. Kein geeignetes Thema für eine Gruppenbesprechung. Außerdem musste ich zuerst ein paar Vorbereitungen treffen.
    Während der Lunchpause traf ich mich mit Ben und Shelton in der Bibliothek. Ben war entschuldigt, weil er nicht dabei gewesen war, als wir das Mikrofilm-Lesegerät benutzt hatten.
    »Wir müssen den Abdruck mit unseren eigenen Fingerabdrücken vergleichen«, sagte

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