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VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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folgen. Wahrscheinlich übte er das jeden Morgen, während er sich den Schlips band. »Aber mein Vater darf davon nichts erfahren, okay?«
    »Mein Mund ist versiegelt.« Ich konnte es nicht glauben. »Vielen, vielen Dank!«
    »Kein Problem«, sagte Chance. »Und ich hoffe doch, dass dein hübscher Mund nicht versiegelt ist. Jetzt, wo wir unter einer Decke stecken, lässt du hoffentlich etwas mehr von dir hören.« Über seine Schultern hinweg warf er mir einen spöttisch-skeptischen Blick zu.
    Ich starrte ihn ratlos an.
    Hannah kicherte.
    »Denk dir nichts dabei.« Sie stieß ihn neckisch in die Seite. »Der kann nicht anders als flirten.«
    »Ich bekenne mich schuldig«, erwiderte Chance mit einem Lachen. Dann fragte er Jason: »Gehen wir zum Training?«
    Jason nickte, indem er sich zu mir umdrehte: »Bis später, Tor.«
    »Bis später.«
    »Ben.« Ein unaufrichtiger Gruß. Wie nachgeworfen. Jason und Chance schlenderten davon.
    Ben kochte.
    »Dämliche verwöhnte Sportskanonen«, brummte er, als das Trio außer Hörweite war.
    Ich hütete meine Zunge. Ich wusste, dass man Ben lieber in Ruhe ließ, wenn er wütend war.
    Doch Chance ging mir nicht aus dem Kopf.

    Seine Augen. Warum schaute er mich immer so an? Und sein Zwinkern. Machte er das nur zum Spaß? Wie oft musste er zwinkern, ehe es etwas zu bedeuten hatte?
    Hör schon auf, Tory! Den begehrtesten Typ der ganzen Schule anhimmeln? Einfach peinlich.
    »Na komm schon, du Crack!«, zog ich Ben auf. »Suchen wir nach dem gestohlenen Laptop.«
    Ben schaute immer noch finster aus der Wäsche. »Wenn’s sein muss.«
    Also gut.
    Die Rückfahrt war das reinste Vergnügen.

KAPITEL 33
    Am nächsten Morgen wachte ich lächelnd auf.
    Freitag. Immer ein guter Tag. Und nur noch zwei Wochen bis zu den Sommerferien. Dann war ich den Freshman-Status endlich los.
    Doch mein Lächeln hatte nur wenig mit dem Kalender zu tun.
    Letzte Nacht hatte ich ein Wunder erlebt: Coop, quietschfidel, mit wedelndem Schwanz. Aufgekratzt. Nachdem er zehn Minuten an der Wand hochgesprungen war, leerte er seinen Napf bis zum letzten Krümel und stupste mich in die Seite, weil er mehr haben wollte.
    Der große Appetit war ein sicheres Zeichen für seine Genesung. Coops Immunsystem hatte das Virus besiegt. Überglücklich fütterte ich ihn ein zweites, dann ein drittes Mal.
    Doch an der Fitnessfront war nicht alles eitel Sonnenschein. Im Gegensatz zu Coop fühlte ich mich matt und abgeschlagen. Da ich eine Grippe befürchtete, bekämpfte ich sie mit Zicam und Echinacea. Ein Präventivschlag.
    Es war nicht meine einzige Sorge.
    Dr. Karsten hatte uns zu einem »Gespräch« mit dem Wachpersonal des LIRI einbestellt. Ich durfte gar nicht daran denken, was das für Folgen haben konnte.
    In der Schule war alles wie gehabt. In Bio hörten wir einen Vortrag, also bin ich Jason und Hannah nicht begegnet. Was ein Glück war, weil ich meinen DNA-Vergleich noch nicht durchgeführt hatte.

    Nicht vergessen, Tory. Muss vor dem Treffen am Sonntag erledigt werden.
    Zur Lunchzeit traf sich die Gang wie verabredet am Fähranleger. Mr Blue winkte uns eilig an Bord und legte Richtung Loggerhead ab. Wir standen an der Reling, zu angespannt, um uns hinzusetzen.
    Den ganzen Vormittag hatte ich versucht, den Gedanken an die Vernehmung, die uns bevorstand, beiseitezuschieben. Doch jetzt hatte ich plötzlich tierischen Bammel.
    Hi nahm sie besonders ernst. »Versteht ihr denn nicht, dass wir das keinesfalls versemmeln dürfen? Unsere Versionen müssen bis ins Kleinste übereinstimmen! Wort für Wort!«
    »Na logo.« Shelton verdrehte die Augen. »Also: Wir haben eine Erkennungsmarke gefunden. Sind in die Bibliothek gegangen. Haben von Katherine Heaton erfahren. Tory fiel irgendwas an der Bodenbeschaffenheit auf. Wir haben gegraben und was gefunden, das sich am Ende als Affenknochen herausgestellt hat. Ganz einfach.«
    »Und dann haben wir so ›wahnsinnige‹ Angst gekriegt«, Ben malte ironische Anführungsstriche in die Luft, »dass wir uns die Schüsse und den menschlichen Schädel nur ›eingebildet‹ haben.«
    Um nicht ins Kreuzfeuer zu geraten, hatten wir beschlossen, uns dumm zu stellen. Die Wahrheit würde uns ja doch keiner abkaufen. Ganz im Gegenteil: Ein vollständiges Geständnis würde sie nur noch misstrauischer machen.
    Ich nickte als Zeichen der Zustimmung.
    Hi schlug sich kopfschüttelnd an die Stirn. »Nein, nein, nein!«
    »Was ist denn?«, fragte ich. »Das ist doch alles, was wir tun können.«

    »Es

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