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VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Miss Brennan, das wäre vergeudete Zeit.«
    »Ich habe einen Fehler gemacht, Dr. Karsten.« Ich gab meiner Stimme einen verlegenen Klang. »Ich war total durcheinander, nachdem ich die Knochen gefunden hatte. Dann geriet ich in Panik.«
    »Ich glaube Ihnen nicht im Ansatz, dass Sie irgendwas durcheinandergebracht haben.«
    Er hatte das Visier abgenommen. »Wissen Sie, wie ich Ihre Tante Temperance kennengelernt habe?«
    Smalltalk?
    Ich schüttelte den Kopf. Diese Frage hatte ich nicht erwartet.
    »Wir haben zusammen im Sudan gearbeitet. Vor fünf Jahren. Auf einer Grabung in Tombos, einer alten nubischen Siedlung.« Karsten griff mit beiden Händen um die Tischplatte. »Ihre Tante ist eine Expertin für archäologische Knochenfunde. Sie verehren sie, haben alle ihre Bücher gelesen.«
    Karsten beugte sich mir weit entgegen. Ich roch das Reinigungsmittel seines Kittels und sah die riesigen Poren seiner Nase. »Nie und nimmer verwechseln Sie ein menschliches Skelett mit Affenknochen!«
    Ich suchte fieberhaft nach einer Entgegnung. Meine Gedanken waren wie Treibsand. Darauf war ich nicht vorbereitet gewesen.
    »Haben Sie sich in letzter Zeit unwohl gefühlt?« Karstens Stimme hatte sich verhärtet.
    »Unwohl?«

    »Fieber? Kopfschmerzen? Orientierungslosigkeit? Erschöpfung? «
    »Überhaupt nicht.«
    Karsten explodierte.
    »Wo ist der Hund?«
    Adrenalin jagte durch meinen Körper.
    Coop. Er weiß Bescheid.
    »Was?« Meine Stimme brach.
    »Wo. Ist. Der. Hund?« Karsten ließ beide Fäuste auf die Tischplatte krachen. »Schluss mit den Spielchen! Ich will den Hund zurück! Auf der Stelle!«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, murmelte ich.
    Selbst in meinen Ohren klang das unglaubwürdig. Ich fragte mich kurz, ob ich einfach abhauen sollte, entschied mich aber dagegen.
    »Haben Sie ihn selbst gestohlen?«, fauchte Karsten. »Wie sind Sie in das Labor reingekommen?«
    Ich antwortete nicht. Für einen kurzen schrecklichen Augenblick fürchtete ich, in Ohnmacht zu fallen.
    »Wer hat Sie auf die Idee gebracht, dort nach einem Skelett zu graben?«
    Ein knochiger Finger stieß auf die Tischplatte. »Genau an dieser Stelle!« Etwas Feindseliges tanzte in Karstens Augen. »Ich weiß, dass Sie mit jemand unter einer Decke stecken.«
    Stille.
    Karsten lehnte sich zurück, straffte die Schultern und atmete tief durch. Als er fortfuhr, war seine Stimme kühl und beherrscht.
    »Falls Sie mich für einen Narren halten, Miss Brennan, dann haben Sie sich getäuscht. Ich werde Sie kriegen. Und ich werde das Tier zurückbekommen.«
    Seine eisige Kälte verunsicherte mich mehr als seine Wut.
Doch mein eigener Zorn hielt mich im Gleichgewicht. Ich wusste, dass Karsten Cooper töten würde, wenn er die Gelegenheit dazu hätte.
    Plötzlich schnellte ich nach vorn und beugte mich weit über den Tisch. Karsten schien von meinem plötzlichen Ausbruch überrascht.
    »Nur zu!«, knurrte ich, wenige Zentimeter von Karstens Gesicht entfernt.
    Ehe er reagieren konnte, flog die Tür auf und Kit stürmte herein. »Warum wird meine Tochter alleine befragt?«
    »Wir sind gerade fertig.« Karsten stand auf. »Sie können Ihre Tochter jetzt mit nach Hause nehmen.«
    Mit diesen Worten marschierte der alte Bastard an Kit vorbei und verschwand den Gang hinunter.
    »Alles okay, Kleine?« Ich sah Kit an, dass er sich nur mit Mühe beherrschen konnte. Wutentbrannt starrte er Karsten hinterher. Ich vermute, dass er nahe daran war, seine Karriere aufs Spiel zu setzen.
    »Alles bestens. Haben nur noch mal über die Grube gesprochen. Keine große Sache.«
    »Bist du sicher, Tor?«
    »Absolut. Karsten ist gar nicht so schlimm, wie ich dachte. « Bei dieser Lüge drehte sich mir der Magen um, doch wollte ich nicht, dass Kit etwas Unüberlegtes tat. »Lass uns nach Hause gehen. Ich hab noch haufenweise Hausaufgaben zu erledigen.«
    Kit zögerte kurz, ehe er sagte: »Gut. Wir reden später darüber. «
    Ich suchte meine Sachen zusammen und eilte mit zitternden Beinen davon. Ließ mir während der gesamten Heimfahrt nichts anmerken.
    Fast nichts.

KAPITEL 35
    Der Direktor des LIRI war verärgert. Doch noch größer als seine Verärgerung war seine Angst.
    Dr. Marcus Karsten saß in seinem Büro und strich versonnen über den Schimpansenschädel, den er als Briefbeschwerer benutzte. Er hatte ihn vor Jahren aus dem kongolesischen Dschungel mitgenommen, wo er Forschungen zum Ebolavirus angestellt hatte. Seine handfeste Gegenwart erinnerte Karsten an die Erfolge der

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