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VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Vergangenheit. Erfüllte ihn in Zeiten des Aufruhrs mit Selbstbewusstsein.
    In Zeiten wie diesen.
    Karsten hob den Schädel an und schaute in die leeren Augenhöhlen. Mein Leben lang habe ich mich mit Killerviren beschäftigt, sinnierte er. Auf einen mehr oder weniger kommt es doch nicht an.
    Er strich über den polierten Schädel, um seine erhitzten Nerven abzukühlen. Ohne Erfolg.
    Es gab nichts zu beschönigen. Die Vernehmungen waren total gescheitert. Die Kinder waren vorbereitet gewesen. Er hatte nichts aus ihnen herausgebracht.
    Karsten stellte den Schädel wieder auf den Tisch, immer noch aufgewühlt. Er, der Erwachsene und intellektuell Überlegene, hatte die Beherrschung verloren. Und was noch schlimmer war: Er hatte es nicht geschafft, die kleinen Delinquenten aus dem Konzept zu bringen. Ihre Storys stimmten überein, bis ins kleinste Detail. Eine verfluchte Hundeausstellung? Niemals. Sie hatten gelogen.

    Und den Namen Katherine Heaton geäußert.
    Es lief ihm kalt den Rücken hinunter. Was wussten diese Rotzlöffel von Katherine Heaton?
    Karstens Finger trommelten auf die Tischplatte. Vor dem großen Fenster in seinem Rücken, das auf die Bucht hinausging, wich die Nachmittagssonne allmählich der Abenddämmerung.
    Ihre Verwegenheit erstaunte ihn. Hatten sie um Erlaubnis gefragt, auf der Insel graben zu dürfen? Natürlich nicht. Ebenso konsequent wie verschwiegen hatten sie ihren Plan in die Tat umgesetzt. Auf seiner Insel!
    Sie wussten, was ich sagen würde, also haben sie mich einfach ignoriert. Impertinente Pickelgesichter.
    Doch warum haben sie gerade dort gegraben? Genau an dieser Stelle und nirgendwo sonst? Irgendjemand muss ihnen einen Tipp gegeben haben, aber wer? Das muss ich herausfinden, ehe ich noch mehr Schwierigkeiten kriege. Richtige Schwierigkeiten.
    Tory Brennan.
    Karstens Finger trommelten ein Adagio. Dann strich er wieder über den beruhigend kühlen Schädel.
    Die kleine Brennan war der Schlüssel. Anmaßend. Neunmalklug. Und, zugegeben, brillant. Für ihr Alter besaß sie einen frappierenden Intellekt.
    Und sie ist tough. Das vorlaute Gör hat mich an der Nase herumgeführt.
    Die Erinnerung machte ihn rasend. Er presste seine zitternden Handflächen gegen die Scheitelbeine des Schimpansen.
    Ich habe mich gehen lassen und versucht, ein junges Mädchen einzuschüchtern. Peinliche Geschichte. Und Carl aus dem Zimmer geschickt. Was für ein Fauxpas. Die kleine Brennan unter Druck zu setzen, war ein schrecklicher Fehler.

    Dr. Howard kann mir einen Riesenärger bereiten. Von nun an muss ich vorsichtiger sein.
    Die Universität wird Fragen stellen, vor allem nach dem geheimen Labor. Das ist unvermeidbar. Und ich kann Carl nicht für immer zum Schweigen bringen.
    Ich muss mit größter Sorgfalt agieren. Mich vor neugierigen Blicken schützen.
    Und diesen verdammten Hund finden.
    Karsten sah eine rote Sonne hinter den Baumwipfeln des dunkelgrünen Waldes verschwinden. Ein atemberaubendes Schauspiel. Doch konnte er die Angst nicht abschütteln, die ihm im Nacken saß. Als hinge ein Damoklesschwert über ihm.
    Er erinnerte sich an die Augen der jungen Brennan, nachdem er die Beherrschung verloren hatte. Ein verborgener Ausdruck hatte darin gelegen. Weder Angst noch Verwirrung noch Panik.
    Etwas Gefährlicheres und sehr Vertrautes.
    Wut. Das Mädchen war außer sich gewesen.
    Was konnte bei einem Teenager eine solch unbändige Wut hervorrufen?
    Die Angst um ein geliebtes Wesen.
    Karstens Hände krampften sich um den Schädel.
    Der Hund.
    Sie kannte den Aufenthaltsort von Subjekt A. Sie hatte es praktisch zugegeben.
    Karsten blieb keine Wahl. Er musste das Tier so schnell wie möglich zurückhaben. Sein Financier war weder nachsichtig noch würde er davor zurückschrecken, Gewalt anzuwenden.
    In dem Spiel, das Karsten spielte, bekam man keine zweite Chance.

KAPITEL 36
    »Carl meint, ich hätte ein bisschen viel geredet. Scherzkeks.«
    Hi saß auf dem Boden und spielte Tauziehen mit Coop. Der Welpe zerrte und knurrte und gab alles, was er hatte.
    »Hm, lecker!« Shelton schaufelte Hundefutter in den Napf. »Karsten hat mich ganz schön in die Enge getrieben. Fast hätte ich es vermasselt.«
    Coop schnüffelte in die Luft und trabte dann zu seinem Napf hinüber.
    »Der verdächtigt uns«, sagte Ben.
    Ich fragte mich im Stillen, ob ich den anderen vom Verlauf meines Gesprächs erzählen sollte. Ben hatte recht. Und Karsten hatte mir alles auf den Kopf zugesagt.
    »Den Naiven zu spielen, hat bisher

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