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Virga 01 - Planet der Sonnen

Titel: Virga 01 - Planet der Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Schroeder
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verdient.«
    Ihre Fingerspitzen auf seinem Handgelenk gaben ihm die Erlaubnis, und so glitten seine Finger weiter über die seidige Wölbung ihrer Brüste. Mit einer schnellen Scherenbewegung schlang sie ihre Beine um seine
Hüften und zog ihn zu sich heran. Er umfasste mit der zweiten Hand ihr Gesäß und spürte nur warme Haut.
    »Jetzt müssen wir ganz, ganz leise sein«, flüsterte sie. »Sonst redet die ganze Besatzung tagelang von nichts anderem mehr.«
    »Hm«, sagte er; doch sie verschloss ihm den Mund mit ihren Lippen und ersparte es ihm, sich eine schlagfertige Antwort einfallen zu lassen.
     
    Von Elektrofackeln angestrahlt, hingen die Männer in den Hangartoren und gaben den schwarzen Umrissen der Schwesterschiffe Fahnensignale. Die Fahnen flatterten und knatterten im heftigen Gegenwind, aber die Nachrichten, die durch das Rauschen geschickt wurden, waren klar und wohldurchdacht. Codierte Lageberichte, Angaben zu Materialbeständen und Aktualisierungen von Kurskoordinaten wurden routiniert und kontrolliert von einem Flottenteil zum anderen weitergegeben.
    … Bis eine Nachricht an die Krähe dem diensthabenden Offizier einen leisen Fluch entlockte. Nur widerwillig schickte er Martor zur Kabine des Admirals.
    Hayden Griffin hatte die Zeit vergessen und schwebte im Nebel der Lust in Aubri Mahallans Armen, als die Krähe von einem heftigen Schlag erschüttert wurde. Beide fuhren in die Höhe. Ein zweiter Schlag folgte, dann knirschten zwei Rümpfe aneinander. Hayden hörte erregte Stimmen.
    Aubri machte große Augen. »Wir werden geentert!«
    Er schüttelte den Kopf. »Keine Schüsse. Aber irgendetwas geht vor.« Sie kleideten sich hastig an. »Bleib hier«, bat er. »Es könnten doch die Gehellesen sein.«

    Ein Schauer überlief sie. »Wenn wir wirklich geentert werden, springe ich diesmal aus dem Fenster.«
    Er machte einen Salto durch die Tür, schloss sie und sah sich prompt Martor gegenüber. »Komm mit!«, rief der Junge. »Wir nehmen Passagiere auf.« Er sprang in langen Sätzen zum Hangar zurück.
    Die Krähe und die Unsichtbare Hand waren so vertäut, dass ihre Türen einander gegenüberlagen. Die Schiffe bockten und zerrten an den Seilen, und durch die Lücke dazwischen pfiff der Wind. Männer mit Kisten und Raketen sprangen von einem Schiff zum anderen. Der neue Bootsmann der Krähe brüllte schwitzend und mit rotem Gesicht Befehle und fuchtelte mit den Armen. Kisten und Bettzeug flogen durch die Luft.
    »Was ist los?«, fragte Hayden einen Mann von der Besatzung der Unsichtbaren Hand . Der verzog das Gesicht und deutete auf sein Schiff.
    »Sauerstoffversorgung ist hinüber. Wenn wir mit der Hand da hineinfliegen, ersticken wir. Admiral hat befohlen, auf die Krähe überzuwechseln. Nur eine Notmannschaft bleibt an Bord. Wenn da drüben weniger Leute atmen, haben sie vielleicht eine Chance.« Er schaute in das Gedränge auf der Krähe . »Wo kann ich meinen Schlafsack festschnallen?«
    »Martor, kümmere dich um ihn«, sagte Hayden. Er selbst steuerte auf die Hangartore zu, um beim Transfer zu helfen. Als er zwischen den Schiffen nach vorne schaute, sah er überrascht, dass alles schwarz war. »Wo sind wir?«
    »Schwer zu sagen«, antwortete jemand von der Lukenmannschaft. »Für den Sichtflug ist es angeblich zu
dunkel, und die hiesigen Navigationsfeuer kennen wir nicht. Das Sargassum könnte zwanzig Kilometer entfernt sein, aber vielleicht sind wir auch schon im Begriff, mit voller Geschwindigkeit hineinzurasen.«
    Mehrere Minuten lang sprang Hayden mit Vorräten - Paletten mit Lebensmitteln, Seilrollen und Segeltuch für die Bremssegel - zwischen den Schiffen hin und her. Als er am Heck der Hand ein Fass mit Wasserstoffperoxid losband, bekamen die Stimmen im Frachtraum einen Unterton von Hysterie.
    »Ablegen! Ablegen! Leinen durchschneiden!« Hayden ließ das Fass los und sprang hinauf zum Hangar. Männer hackten verzweifelt auf die Seile ein, die die beiden Schiffe miteinander verbanden. Er wollte gerade fragen, wo er helfen könne, als die Kollisionswarnungen beider Schiffe losschrillten und ihn übertönten: »Festhalten! Aufprall!«, schrie jemand.
    Eine schwarze Riesenklaue fuhr durch den schmalen Spalt zwischen den Schiffen. Ein Besatzungsmitglied, das gerade im Sprung gewesen war, war plötzlich verschwunden. Zugleich machten beide Schiffe einen Satz, und eine Serie von lauten, klirrenden Schlägen erschütterte die Hand .
    »Wir sind zwischen Bäumen!« Das musste Leaf’s Choir sein;

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