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Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Titel: Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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ist passiert?«, erkundigte sich Virgil.
    »Er hat versucht, in den Wald zu flüchten. Ich war im dritten oder vierten Boot; jemand im vordersten hat auf ihn geschossen.«
    »Hat er seine Waffe gezogen?«
    Der Polizist räusperte sich. »Die … liegt noch im Kanu. Ich glaube, er wollte es ans Ufer ziehen und wegrennen … Keine Ahnung.«
    »Wie schlimm hat’s ihn erwischt?«
    »Seine Beine sind im Eimer, und eine Kugel hat ihn seitlich im Po getroffen. Sind ein paar üble Löcher in seinem Körper.«
    Virgil blickte sich um: Es standen ziemlich viele Deputies herum, die sich mit leiser Stimme unterhielten.
    Das könnte Ärger geben, dachte Virgil.
     
    Die Deputies warteten auf das Spurensicherungsteam des SKA. Mapes hatte nun in Grand Rapids in einer Woche mehr zu tun als in seiner gesamten vorangegangenen Berufslaufbahn.
    Er befragte die Deputies. Zwei von ihnen hatten geschossen, der eine vor dem Deuce ins Unterholz, um ihn vom Wald fernzuhalten. Der zweite war daraufhin davon ausgegangen, dass der Deuce das Feuer eröffnet hatte, und hatte seinerseits auf ihn geschossen. Als der Deuce sich dann hinter einen Baum duckte, hatte der erste Deputy noch einmal gefeuert, verwirrt darüber, woher die zweite Salve gekommen war.
    Nachdem Virgil sich mit weiteren Deputies unterhalten hatte, wies er Earl an, ihn zur Bootsrampe zurückzubringen.
    Unterwegs bemerkte Earl: »Ich finde, sie hätten nicht auf den Jungen schießen sollen.«
    »Wenn er es mit einem Gewehr in den Wald geschafft hätte, wären möglicherweise ein paar Leute bei dem Versuch draufgegangen, ihn rauszuholen«, erklärte Virgil ohne große Überzeugung.
    Earl spuckte über den Bootsrand ins Wasser. »Er hätte lange genug Zeit gehabt, auf jemanden zu schießen, hat aber das Gewehr nicht mal aus dem Boot genommen.«
    »Das Leben ist nicht immer einfach«, lautete Virgils Kommentar.
    »Stimmt«, pflichtete Earl ihm bei, während sie im Licht des frühen Morgens, das fahle Schatten aufs Wasser warf, durch den Kanal fuhren. »Mein Gott, ist das schön hier.«
    Virgil fiel ein, dass Johnson Johnson am Lake Vermilion etwas Ähnliches gesagt hatte, und er nickte.
     
    Sanders fragte Virgil im Krankenhaus: »Waren Sie dabei?«
    »Ja. im letzten Boot. Ich habe nicht gesehen, wie es passiert ist. Wie geht’s ihm?«
    »Er liegt schwer verletzt im OR Sie versuchen, die Blutung zu stoppen, und haben ihm eine Blutkonserve gegeben. Er hat Blutgruppe 0. Jetzt wissen wir das auch …«
    »Ja. Das könnte wichtig werden«, sagte Virgil.
    »Von oben war nicht zu erkennen, ob es unten einen Schusswechsel gegeben hat.«
    Virgil schüttelte den Kopf. »Er hatte ein.22er; das war noch im Kanu, als er getroffen wurde.«
    »Scheiße. Keine andere Waffe?«
    »Es herrschte Verwirrung, aber die Sachlage war auch ziemlich komplex«, antwortete Virgil. »Wenn er mit einer Waffe im Wald verschwunden wäre, hätte es uns große Mühe gekostet, ihn wieder rauszukriegen. Ich weiß nicht, wie ich das ausdrücken soll, Bob … Vielleicht war es so am besten. Immerhin ist auf diese Weise niemand sonst verletzt worden.«
    »Erzählen Sie das mal den Journalisten von Channel Three«, sagte Sanders.
    »Sind die da?«
    »Sie haben angerufen. Keine Ahnung, ob sie kommen oder nicht. Was ist mit Ihrem Kumpel von der Star Tribune?«
    »Ich weiß nicht, wo er steckt. Und er ist auch kein Kumpel im engeren Sinne …«
    »So, so.« Sanders grinste. »Dann haben Sie wohl noch nicht die Zeitung von heute Morgen gesehen.«
    »Äh …«
    »Ihr strahlendes Gesicht auf der Titelseite. Der Mann, der den Fall gelöst hat.«
    »Oje.«
     
    Sanders sagte, sie würden wohl erst etwas Näheres erfahren, wenn die Ärzte aus dem OP kämen, und er vermute, dass das noch ein oder zwei Stunden dauern könnte.
    »Sie haben viel zu tun«, erklärte er.
    Er wollte warten. Virgil ging unterdessen zum Krankenhauskiosk, erstand eine Ausgabe der Star Tribune und betrachtete sein Foto, auf dem er sich mit verschränkten Armen mit Slibe unterhielt. Keine schlechte Aufnahme; ihm war nicht aufgefallen, dass Ignace ihn fotografiert, geschweige denn, dass er eine Kamera dabeigehabt hatte.
    Ich seh gar nicht schlecht aus, dachte er, als sein Handy klingelte. Er warf einen Blick aufs Display: Davenport.
    »Ja.«
    »Hast du schon die Star Tribune von heute Morgen gesehen?«, erkundigte sich Davenport.
    »Die hab ich gerade in der Hand. Wir hatten heute Morgen Probleme …«
    Er erzählte ihm alles. Als er fertig war, schwieg

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