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Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Titel: Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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dreihundert Dollar gegeben hat, damit ich sie bumse, Mom«, antwortete Jared.
    Susan Boehm klappte die Kinnlade herunter.
    »Das wussten Sie schon, oder?« Jared sah Virgil an.
    »Ja. Hat Margery Stanhope etwas damit zu tun?«, erkundigte sich Virgil.
    »Nein … Die würde uns den Kragen umdrehen, wenn sie davon erführe.«
    »Okay. Hat Ms McDill sonst noch jemandem Geld gegeben?«
    »Ich glaube nicht. Sie ist sofort auf mich zugekommen und hat mit ein paar Frauen in der Lodge geflirtet.«
    »Mit Frauen?«, wiederholte Susan Boehm, nach Luft schnappend.
    »Ja. Sie war bi«, erklärte Jared und fügte an Virgil gewandt hinzu: »Ich sage die Wahrheit. Keine Ahnung, was passiert ist. Ich habe darüber nachgedacht, aber ohne Erfolg. Sonst wäre ich zu Ihnen oder einem Ihrer Kollegen gegangen. Aber so, wie die Dinge standen, habe ich den Mund gehalten und gehofft, dass ich mich irgendwie durchlavieren kann.«
    »Keine Chance«, sagte Virgil. »Die Leute reißen Witze über die ›Jungs‹. So was spricht sich rum.«
    »Das wusste ich nicht.«
    »Haben sich noch andere Frauen für dich interessiert, die eifersüchtig geworden sein könnten, als du dich für Ms McDill entschieden hast?«
    »Nein. Eine Woche zuvor gab’s eine Karen irgendwie, aber die war schon wieder weg«, antwortete Jared.
    »Okay. Hast du irgendwas über Wendy Ashbach oder ihre Band gehört, als du bei Ms McDill warst?«
    »Ja. Sie wollte wissen, was ich von Wendys Band halte. Ich hab geantwortet, dass ich Country-Music nicht mag, Wendy aber eine gute Stimme hat und es sicher noch zu was bringt. Sie hat mir gesagt, dass sie Wendy zum Erfolg verhelfen würde, und auf Unterlagen getippt, wahrscheinlich ein Vertrag oder so was. Sie war ziemlich dicke mit Wendy.«
    »Hattest du selbst je eine Affäre mit Wendy?«
    »Nein. Darauf würde ich mich auf keinen Fall einlassen. Kennen Sie ihren Bruder, den Deuce? Der hat nicht alle Tassen im Schrank und würde einen fertigmachen. Ich glaube, er ist heiß auf Wendy. Richtig gruselig …«
    »Heiß auf Wendy. Ist das ein Gerücht, oder weißt du das?«
    »Nur aus der Schule. Er hat sie geschmissen, sobald es ging. Sie waren froh, ihn loszuwerden. War keine Tragödie, weil er den Abschluss sowieso nicht geschafft hätte. Er war zwei Jahre unter mir, also muss er ungefähr sechzehn sein. Die Leute sagen, von Wendy lässt man lieber die Finger, sonst bringt einen der Deuce um. Und das ist ernst gemeint.«
    »Nenn mir einen, der das behauptet.«
    Er überlegte kurz und grinste dann. »Tommy Parker. Er arbeitet im Sommer für seinen Dad bei Parker Brothers Motors und geht auf die Uni. Ich hab ihn gestern getroffen. Fragen Sie ihn ruhig, was passiert ist, als er Wendy zum Schülerball eingeladen hat.«
    Virgil notierte den Namen. »Noch etwas?«
    »Nein. Wem wollen Sie das alles erzählen?«
    Virgil stand auf. »Im Moment niemandem. Ich werde dein Alibi für den Tatzeitpunkt überprüfen, Jared, aber fürs Erste glaube ich dir. Wenn ich du wäre, würde ich nichts von diesem Sommerjob erwähnen. Du möchtest doch nicht, dass dein Name in der Zeitung landet, oder?«
    »Sie werden also nichts unternehmen?«
    »Im Moment nicht«, antwortete Virgil. »Mich hat hauptsächlich interessiert, ob es Eifersüchteleien bezüglich der Jungs gegeben haben könnte, die zu dem Mord führten. Du scheinst das nicht zu glauben.«
    »Nein«, bestätigte er. »Sie hat mir gleich gezeigt, dass sie mich attraktiv findet. Ich hatte nicht den Eindruck, dass einer von den anderen Jungs im Spiel war. An einem Dreier schien sie nicht interessiert zu sein …«
    »Okay. Ich rate dir, vorsichtig zu sein. Wir wissen nicht so genau, was da läuft. Setz dich vor den Fernseher, fahr nach Duluth, aber treib dich nicht allein rum, bis der Mörder gefasst ist.«
     
    Als Virgil das Haus verließ, hörte er Susan Boehm fragen: »Ein Dreier?«, und er dachte: Ich habe gerade von »dem Mörder« gesprochen, und das fühlt sich richtig an. Es handelt sich um einen Mann. Aber von wem stammen dann die Mephisto-Schuhabdrücke?
    Er kletterte gerade in seinen Truck, als Susan Boehm herausstürmte und rief: »Moment! Warten Sie!«
    Er stieg wieder aus.
    »Da muss etwas passieren«, zischte sie, als sie ihn erreicht hatte.
    Virgil zuckte die Achseln. »Ich weiß nur nicht so genau, was.«
    »Es handelt sich um … Verführung Minderjähriger, vielleicht sogar um Vergewaltigung.«
    »Um Prostitution«, berichtigte Virgil sie. »Ich habe nur ein Problem: Ich kenne

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