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Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Titel: Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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fremdgegangen sind, sollten Sie uns das lieber gleich gestehen, weil wir es früher oder später sowieso herausfinden.«
    »Ich hab mir die Hörner vor der Ehe mit Jan abgestoßen. Ich bin ihr treu.«
    Er hatte keine Ahnung, woher der Schuss gekommen sein mochte. Darüber sprachen sie gerade, als ein Washington ähnlicher Mann mit Bauchansatz und schütteren Haaren zu ihnen stieß und sich erkundigte: »James – wie geht’s ihr?«
    »Das ist Tom Morris«, stellte der Sheriff ihn Virgil vor. »Tom hat sie gefunden und den Notarzt gerufen. Er war ihr kurz vor dem Schuss begegnet.«
    Morris erzählte seine Geschichte: »Ich bin auf der langen geraden Strecke am Fluss gleich außerhalb der Stadt hinter ihr hergefahren und kurz stehen geblieben, um mich mit ihr zu unterhalten. Nach der kleinen Anhöhe hab ich sie aus dem Blick verloren. Auf dem zweiten Hügel nicht weit dahinter hab ich in den Spiegel geschaut und sie auf dem Boden liegen sehen. Sie hatte diese weiße, leuchtende Bluse an. Ich bin sofort zurückgefahren …«
    Virgil diskutierte Toms Bericht mit den Kollegen, und sie rekonstruierten folgenden Tathergang: Der Schütze hatte gewartet, bis Jan mit ihrem Rad nahe genug heran war, und sie erschießen wollen, sobald sie auf gleicher Höhe mit ihm gewesen wäre. Doch dann war Morris aufgetaucht, und er hatte erst abdrücken können, als dieser über den Hügel und außer Sichtweite war. Anschließend war der Täter vermutlich zu seinem Wagen gelaufen und in Richtung Ort gefahren.
    »Der Typ ist ein ziemlich hohes Risiko eingegangen«, sagte Morris. »Er musste seinen Wagen unten bei der Kanu-Anlegestelle abstellen und den Hügel hochklettern. Von dort aus konnte er weit nach Westen schauen, aber höchstens einen Kilometer nach Osten. Wenn er abgedrückt hätte und ein Wagen aus östlicher Richtung gekommen wäre, hätte er in der Scheiße gesessen und den Fahrer auch noch umbringen müssen. Wenn ich nur eine Minute später um die Kurve gebogen wäre, hätte es mich erwischt.«
    »Da draußen ist nicht viel Verkehr«, sagte Sanders.
    »Aber ein paar Autos sind schon unterwegs«, entgegnete Morris.
    »Könnte er in einem Boot gewesen sein?«, fragte Virgil.
    Die anderen sahen einander an.
    »Das haben wir auch schon überlegt«, sagte der Sheriff. »Der Fluss macht an der relevanten Stelle eine Biegung nach Westen, und ungefähr eineinhalb Kilometer weiter flussaufwärts nähert sich von der anderen Seite eine Straße, an der er seinen Wagen geparkt haben könnte. Im Wald gibt es Stellen, wo niemand ihn entdecken würde … Es wäre möglich.«
    »Mit einem Kanu wäre er nur langsam vorangekommen. Wäre er beobachtet worden, hätte er keinen schnellen Fluchtweg gehabt. Zurück zu seinem Wagen hätte er fünfzehn Minuten ohne Pause durchpaddeln müssen.«
    »Oder zu ihrem Wagen«, sagte Virgil.
    »Ich glaube nicht mehr, dass es eine Frau war«, erwiderte Sanders. »Bei Erica McDill ja, aber hier nicht.«
    »Die Kollegen in Iowa halten ihren Täter für einen Mann«, sagte Virgil und erzählte Morris und Washington alles über den Mord in Iowa, der möglicherweise nichts mit den Fällen McDill und Jan Washington zu tun hatte.
     
    Auf dem Flur fragte Virgil Sanders: »Kennen Sie eine Barbara Carson, die in Grand Rapids lebt?«
    »Klar. Eine ältere Lady, wohnt ungefähr sechs Blocks von hier. Hat früher mal für den Bezirk gearbeitet.«
    »Die Frau, die in Iowa ermordet wurde, hat sie vor ihrem Tod angerufen. Ich finde, ich sollte mit ihr sprechen. Morgen.«
    »Ich besorge Ihnen die Adresse.«
    »Und Jared Boehm? Er arbeitet im Eagle Nest.«
    »Jared? Sein Dad ist Manager der Papiermühle. Warum?«
    »Mit dem muss ich auch reden«, antwortete Virgil.
    »Über diese Sache?«
    »Es gibt Gerüchte, dass Erica McDill ihn attraktiv gefunden haben könnte«, erklärte Virgil.
    Sanders sah ihn an. »Scheiße.«
    »Ich weiß nicht, ob was dran ist an diesen Gerüchten, aber seit dem Mord war er nicht mehr in der Arbeit.«
    »Ich nehme ihn mir heute Abend vor«, versprach Sanders. »Rufen Sie mich gleich morgen früh an.«
    »Ist er ein anständiger Junge?«, fragte Virgil.
    »Ja. Er trägt T-Shirts wie das Ihre.« Sanders tippte auf Virgils Breeders-Shirt. »Und er hat eine merkwürdige Frisur.«
    »Ist er bei den Frauen beliebt?«
    »Darüber habe ich nie nachgedacht, aber jetzt, wo Sie’s sagen: ja, wahrscheinlich schon. Sieht ziemlich gut aus, der Junge.«
    »Okay. Ich rufe Sie an.«
     
    Virgil kehrte in sein

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