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Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Titel: Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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stammten.
    »Könnten Sie mir das Ding bis heute Nachmittag zurückgeben?«
    »Das kriegen wir hin.«
    Die Waffe, dachte Virgil, war ein ausgezeichneter Grund, noch einmal zu Slibe hinauszufahren.
     
    Er war unterwegs zum Krankenhaus, um zu sehen, ob Jan Washington bei Bewusstsein war, und um sie zu fragen, ob sie oder ihr Mann etwas über Jared Boehm oder den Deuce wisse, als Sanders anrief. »Ich habe hier eine Frau, die mit Ihnen sprechen möchte. Sie sagt, sie hat vielleicht Informationen für Sie.«
    »Ja? Wer?«
    »Iris Garner, die Tochter von Margery Stanhope.«
     
    Iris Garner war eine große, rothaarige Frau Mitte dreißig, die nicht weit von den Boehms entfernt wohnte, in einem Gebäude im Ranchhausstil genau an der Stadtgrenze mit einem Trainingsgelände für Pferde, einer kleinen Scheune und einer Weide, die sich bis zum Wald erstreckte.
    Sie bat ihn mit einem müden Lächeln herein. Im Wohnzimmer sagte sie: »Ich war mir nicht sicher, ob ich mich mit Ihnen in Verbindung setzen sollte. Aber nach der Sache mit Jan Washington … Keine Ahnung, ob es wichtig ist …«
    »Mir ist alles wichtig«, versicherte er ihr.
    »Mutter weiß nicht, dass ich Sie angerufen habe. Bitte verraten Sie es ihr nur, wenn es nicht anders geht. Es würde sie aus der Fassung bringen.«
    Sie setzte sich in einen roten Sessel neben einem Steinkamin, und Virgil machte es sich auf einem Sofa bequem. »Kein Problem. Die Einzelheiten von Ermittlungen gelangen nur dann an die Öffentlichkeit, wenn es zu einer Gerichtsverhandlung kommt …«
    »Mutter sagt, dass Sie sich mit Zoe Tull angefreundet haben. Stimmt das?«
    »Ja. Sie hat mich vom Eagle Nest zum Flughafen gefahren, damit ich meinen Mietwagen abholen konnte, und mir das Wild Goose gezeigt«, erklärte Virgil.
    »Wendy und die Band. Das habe ich gehört.« Iris Garner seufzte. »Wissen Sie, dass Zoe Mutter das Eagle Nest abkaufen möchte? Schon seit ein paar Jahren? Und Erica McDill ebenfalls Interesse daran hatte?«
    Kurzes Schweigen. »Das hat mir niemand gesagt.«
    »Mutter würde sich gern aufs Altenteil zurückziehen. Earl – mein Mann – und ich sind der Ansicht, dass sie noch ein paar Jahre weitermachen sollte. Der Immobilienmarkt liegt am Boden; in fünf Jahren könnte sie wahrscheinlich viel mehr dafür bekommen. Es sei denn, natürlich, wir befinden uns dann in einer Depression. Doch Zoe drängt sie. Sie möchte die Lodge zielgerichteter für Lesben vermarkten, weil sie einen Nischenmarkt mit betuchten Interessentinnen wittert. Mutter ist die Sache anders angegangen. Wir hatten Lesben, aber immer auch Heterofrauen zu Gast. In meiner Kindheit waren wir ein Ferienziel für die ganze Familie. Die Frauenschiene fing erst an, als hier überall Angler-Resorts aus dem Boden geschossen sind.«
    »Zurück zu Erica McDill …«
    »Mutter hat Erica gegenüber erwähnt, dass sie die Lodge vielleicht verkaufen würde, und Erica hat sofort ihr Interesse bekundet. Das hat Mutter mir beim Essen am vorletzten Sonntag erzählt. Ich weiß nicht, wie ernst es Erica mit dem Angebot war, und auch nicht, was daraus geworden ist.«
    »Das bedeutet, dass Erica möglicherweise für Zoe eine Konkurrenz beim Kauf des Resorts dargestellt hätte«, sagte Virgil.
    »Nicht nur das … Übrigens: Ich mag Zoe, obwohl sie lesbisch ist. Sie arbeitet viel und hält das Geld zusammen, und die Sache mit der Lodge liegt ihr am Herzen. Dann tauchte plötzlich Erica auf. Mit ihrem Gebot hätte Zoe bestimmt nicht mithalten können. Ein hoher Preis hätte ihr den Garaus gemacht. Erica hingegen hat … hatte … ziemlich viel Geld.«
    »Wann soll der Verkauf über die Bühne gehen?«
    »Wenn überhaupt, diesen Winter. Normalerweise spielen sich solche Transaktionen außerhalb der Saison ab. Es wäre schon vergangenen Winter geschehen, aber Zoe ist die Finanzierung nicht gelungen, und sie musste Mutter um ein weiteres Jahr bitten.«
    »Warum hat Ihre Mutter mir das nicht erzählt? Und Zoe auch nicht?«
    »Sie wollten vermutlich nicht, dass Sie sie verdächtigen. Ich sage es Ihnen nur, weil … Was, wenn Zoe es getan hat? Wenn sie ausgeflippt ist? Wenn Mutter auch auf ihrer Liste steht?«
    »Hm. Interessant. Gut, dass Sie sich gemeldet haben. Dieses Gespräch bleibt unter uns. Ich überprüfe die Sache.«
     
    Im Krankenhaus musste er feststellen, dass Jan Washington nach Duluth verlegt worden war.
    »Wann?«, fragte er die Schwester.
    »Ungefähr vor einer Stunde. Die Ärzte vermuten, es könnten erneut innere

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