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Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Titel: Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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hörten, stand Slibe auf, um nachzusehen, wer es war. »Zoe«, sagte er.
    »Ich hab sie angerufen«, teilte Wendy ihnen mit.
    »Warum zum Teufel?«, fragte Berni.
    »Weil sie cleverer ist als wir und sich mit Verträgen und Steuern auskennt«, antwortete Wendy. »Außerdem liebt sie mich, was bedeutet, dass sie’s gratis macht.«
    »Sie ist eine Nervensäge«, bemerkte Slibe. »Und sie hasst mich.«
    Zoe klopfte, und Slibe ließ sie herein.
    »Slibe«, sagte sie.
    »Zoe.«
     
    Zoe nahm den Vertrag und erklärte: »Ich bin kein Anwalt.«
    »Lies das Ding einfach«, forderte Wendy sie auf.
    Zoe ging damit in den Küchenbereich.
    »Wenn Sie sie nicht wollen, weil ein Album von ihnen sich nicht gut verkauft, können Sie sie auf die Straße setzen«, sagte Slibe zu Windrow.
    Windrow nickte. »Genau. Der Vertrag gestaltet sich günstiger für mich, weil ich das Risiko trage. Zeigen Sie mir eine Bankhypothek, in der steht, dass der Schuldner nicht zahlen muss, wenn er keine Lust dazu hat. Solche Verträge gibt es nicht. Sie sind alle zugunsten der Bank. Und in diesem Fall bin ich die Bank.«
     
    Sie saßen im Wohnbereich, Windrow am nächsten bei der Tür etwa in der Mitte des Wohnwagens, Wendy und Berni auf einem großen Sofa an der hinteren Wand. Windrow sah Berni an, als er meinte, eine Bewegung hinter der Jalousie wahrzunehmen, genauer gesagt am unteren Ende, hinter einer leicht verbogenen Lamelle. So etwas wie ein Auge, das wieder verschwand. Dann war nur noch zu erkennen, dass draußen allmählich die Dunkelheit hereinbrach.
    Zoe kam aus dem Küchenbereich zurück und reichte Wendy den Vertrag. »Was möchtest du wissen?«
    »Eigentlich nur, ob ich ihn unterschreiben soll.«
    »Das kann ich nicht beurteilen. Hängt davon ab, was du willst. Ich kenne dieses Spodee-Odee nicht. Ist das eine gute Location?«
    »Eine ziemlich gute«, antwortete Wendy.
    »Behauptet zumindest der Typ«, sagte Slibe und nickte in Richtung Windrow.
    »Wir sind nicht der größte Club im Land, gehören aber zu den besten«, erklärte Windrow.
    »Ich kenne Verträge mit Autoren, und der hier sieht aus wie einer. Mr Windrow fungiert als eine Art Agent. Dafür bekommt er die fünfzehn Prozent. Wenn ihr euch einen anderen Agenten sucht, kriegt er die fünfzehn Prozent trotzdem weiter. Ihr müsst Mr Windrow nichts abgeben, wenn ihr woanders spielt. Abhängig davon, um wie viel Geld es geht, könnt ihr euch in die eine oder andere Richtung entscheiden. Es sei denn …«
    »Es sei denn was?«, fragte Wendy.
    »Es sei denn, die Band löst sich auf, und du singst nicht mehr. Was dann passiert, weiß ich nicht.«
    »Es gibt zwei Alternativen«, sagte Windrow. »Falls sie hundert Millionen im Lotto gewinnt und nicht mehr singen will, verklage ich sie in der Hoffnung, einen Anteil von den hundert Millionen zu kriegen. Oder sie gewinnt nicht im Lotto, die Band löst sich auf, sie hört mit dem Singen auf und arbeitet als Kellnerin. Auf was sollte ich sie da verklagen? Auf die Hälfte von ihrem nächsten Cheeseburger? Wenn das passiert, schreibe ich das Projekt ab. Es lohnt sich nicht, aussichtslosen Dingen hinterherzujagen.«
    »Hört sich nach einem ziemlich ausgefuchsten Eiertanz an«, bemerkte Slibe.
    Wendy blätterte den Vertrag durch. »Was ist mit dieser O’Hara? Hier drin steht, dass wir die nehmen müssen, wenn wir bei Ihnen auftreten. Was, wenn wir Berni in dem Monat behalten wollen?«
    »In den sauren Apfel müsst ihr beißen, Wendy. O’Hara ist die beste Drummerin weit und breit, geschieden, hat keine Kinder und sucht eine Band. Sie passt perfekt zu euch. Ich regle alles mit ihr; sie kommt her und spielt mit euch. Berni kann schon mal ihre neue Rolle vorn üben, das Tamburin schwingen.«
    »Scheiß-Tamburin«, brummte Berni und ließ den Kopf in die Hände sinken.
    Wieder bemerkte Windrow etwas vor der Jalousie. War da draußen jemand?
    Wendy legte die Hand auf Bernis Oberschenkel. »Wir machen dich zu einer ganz heißen Nummer auf der Bühne. Ich hab diese großen Kuheutertitten, aber du bist der Traum eines jeden Cowboys … Wir schaffen das.«
    »Noch ein Wort zu dem Vertrag«, meldete Slibe sich zu Wort.
     
    Sie diskutierten bis in den frühen Abend hinein. Am Ende sagte Wendy zu Slibe: »Wir müssen ins Goose. Ich frag noch die andern, aber ich mach’s.« An Windrow gewandt fügte sie hinzu: »Bleiben Sie über Nacht hier?«
    »ja.«
    »Dann treffen wir uns morgen im Aufnahmestudio. Da können wir mit allen sprechen, und ich gebe

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