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Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Titel: Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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ist unterwegs. Er sollte mir mit den Hunden helfen, aber er hat gesagt, er hätte keine Zeit, hat seinen Rucksack gepackt, sein Gewehr genommen und ist aufgebrochen.«
    »Zu Fuß?«
    »Klar. Jud war in Ordnung, als er hier weggefahren ist. Das können alle bezeugen. Glauben Sie, der Deuce ist ihm zu Fuß in den Ort gefolgt? Mit dem Gewehr?«
    »Jud wollte zum Duck Inn«, meldete sich Wendy zu Wort.
    Virgil ließ die Zunge über seine Unterlippe gleiten. Die drei logen.
    »Wissen Sie, wer’s war?«, fragte Berni. »Wenn Jud verschwunden ist? Ihre Freundin Zoe.«
    »Wir haben Zoe überprüft und sie ausgeschlossen«, erklärte Virgil.
    »Warum? Wegen ihrem Hintern?«, entgegnete Wendy. »Den setzt sie gar nicht so oft ein, wie Sie denken.«
    »Sie hat Jud das Duck Inn empfohlen und wusste, wo er war«, teilte Berni Virgil mit.
    »Sie ist überall unterwegs, weil sie für die Leute die Steuer macht«, sagte Slibe. »Wenn ihr Wagen irgendwo steht, denkt sich keiner was.«
    »Möglicherweise hat sie spitzgekriegt, dass ich was mit Erica hatte«, sagte Wendy. »Am Tag danach hat sie sich die ganze Zeit in der Lodge rumgetrieben. Vielleicht hat jemand uns beobachtet. Auf jeden Fall kannte sie Erica gut genug, um zu wissen, dass sie jeden Abend zu den Adlern fährt.«
    Virgil fiel die Barkeeperin ein: Sie hatte Wendy mit Erica gesehen. Sonst noch jemand?
    Wendy blickte ihren Vater und Berni an. »Die Frau, die in Iowa ermordet wurde … genau zu der Zeit hat es zwischen Zoe und mir gekriselt. Das war … vor zwei Jahren.« Sie wandte sich Virgil zu. »Zoe war’s.«
    Virgil wusste, dass sie versuchten, eine Lösung zu konstruieren, die logisch klang und der er nichts Handfestes entgegenzusetzen hatte.
    »Ich möchte mit Ihrem Sohn sprechen«, erklärte er Slibe. »Egal, wohin er verschwunden ist. Spüren Sie ihn auf, und sagen Sie ihm, dass er sich bei mir melden soll. Wenn ich bis morgen nichts von ihm gehört habe, organisiere ich eine Suche. Wir werden ihn schon aus dem Wald herausholen …«
    Slibe schnaubte verächtlich. »Das denken Sie.«
    »Ich werde ihn finden«, versicherte ihm Virgil.
    Slibe bedachte ihn mit einem düsteren Blick. »Sie haben vor, ihm die Sache anzuhängen? Der Deuce war es nicht. Was für ein Motiv sollte er gehabt haben?«
    Dass er mit seiner Schwester schlafen wollte? Dass er Angst hatte, sie würde weggehen und nicht mehr wiederkommen?
    »Ich will ihn sehen«, wiederholte Virgil. »Morgen.« Dann drehte er sich um und marschierte zu seinem Truck. Dort nickte er den Deputies zu, die in ihren Wagen stiegen.
    Als er ebenfalls einstieg, schrie Wendy ihm nach: »Zoe war’s.«
     
    Virgil fuhr den Deputies voran, bis sie außer Sichtweite waren, und lenkte den Truck dann an den Straßenrand. Die Beamten taten es ihm gleich. Er ging zu ihnen und fragte: »Weiß einer von Ihnen, wo Jan Washington wohnt?«
    »Klar. Südlich des Flusses …«
    Virgil ließ sich den Weg beschreiben und sah auf seine Uhr. Mitternacht. Egal. Wenn Jan Washingtons Mann zu Hause war, würde er ihn eben aus dem Bett holen.
    »Wie beurteilen Sie die Situation gerade eben?«, fragte Virgil die Deputies.
    Sie wechselten einen Blick, bevor einer von ihnen antwortete: »Sie kommen mir verdächtig vor.«
    »Mir auch. Komische Konstellation«, pflichtete der andere ihm bei. »Wendy und ihr Vater sind seltsam. Ob er sie als Kind missbraucht hat?«
    »Hm«, brummte Virgil.
    »Vielleicht«, meldete sich der erste Deputy wieder zu Wort, »sollten Sie Zoe doch genauer unter die Lupe nehmen. Ihre ganze Familie ist ein bisschen schräg. Wissen Sie, dass ihre Mom lesbisch war? Ich meine, später wurde?«
    Und?, dachte Virgil, ohne es auszusprechen. »Spüren Sie diesen verdammten Windrow auf. Wenn er in einem der Resorts abgestiegen ist, werde ich stinksauer …«
    »Könnte gut sein … von denen gibt’s hier Hunderte. Wir haben in der Zentrale nachgefragt. Nach wie vor keine Spur von ihm.«
    »Mich macht stutzig, dass sein Wagen nirgends ist«, sagte Virgil. »Ich begreife einfach nicht, warum. Den müssten wir doch finden können, auch wenn man ihn erwischt hat.«
    »Vielleicht ist er irgendwo im Wald«, mutmaßte einer der Beamten.
    »Finden Sie ihn«, wiederholte Virgil und kehrte zu seinem Truck zurück.
     
    Virgil dachte nach: Wenn jemand Windrow mitsamt Auto entführt, den Wagen in den Wald gefahren und ihn dort entsorgt hatte … Wie war der Killer dann zu seinem eigenen Fahrzeug zurückgelangt? Möglich, dass er bereit war, in

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