Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat

Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat

Titel: Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
Vom Netzwerk:
»Aber nicht jetzt. Irma und ich … müssen noch einiges erledigen. Wenn wir unseren Jungen morgen bekommen …«
    »Wir stehen unter Zeitdruck; mindestens ein Mörder läuft frei herum«, erklärte Virgil. »Ich gebe Ihnen meine Handynummer. Rufen Sie mich an, wenn Sie bereit sind. Heute Abend oder morgen.«
    George Tripp nickte. »Okay.«

FÜNF
    Pat Sullivan berichtete für seine Zeitung über Kriminalfälle und alles andere Interessante im Ort und hatte im Viertelstundentakt im Sheriffbüro angerufen, seit die Gerüchte über den Tod von Crocker in Umlauf gekommen waren. Nun wählte Lee Coakley seine Nummer.
    »Pat? Lee Coakley hier. Sie haben angerufen?« Sie lauschte eine Weile. »Schauen Sie doch vorbei. Wir haben einen Kollegen vom SKA hier.« Wieder lauschte sie. »Bis dann.« Sie legte auf.
    »Er kommt«, teilte sie Virgil mit, der neben ihr saß.
    »Guter Mann?«
    »Ja, für einen Reporter schon. Er ist akribisch und ehrgeizig. Der Herausgeber sagt, sein Freund wohnt in den Twin Cities. Pat würde gern dort arbeiten, bei der Pioneer Press oder der Star Tribune. «
    »Da ist er nicht der Einzige«, sagte Virgil. »Die entlassen ständig Leute, und draußen suchen hundert gute Journalisten einen Job.«
    »Kennen Sie welche?«
    »Ja. Und die klagen mir ihr Leid.«
    »Glauben Sie, die kommen wegen der Morde her?«
    »Eher die Leute vom Fernsehen«, antwortete Virgil. »Zeitungsreporter rufen lieber an.«
    »Sind Sie im Holiday?«, erkundigte sich Lee Coakley.
    »Ja.«
    Kurzes Schweigen, bevor Virgil bemerkte: »Sie haben Sullivan gegenüber nicht erwähnt, dass wir mit ihm über Tripp reden wollen.«
    »Ich dachte mir, das überlasse ich Ihnen. Am besten, bevor wir ihm von Crocker erzählen. So haben wir noch ein Ass im Ärmel. Oder besser gesagt: Sie. Ich bin ja nur ein kleiner Bezirkssheriff, der sich der Entscheidung des SKA-Agenten beugen muss, die örtlichen Medien zu übergehen.« Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück, stützte die Füße auf dem Papierkorb ab, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und starrte die Decke an. Das geschah so geübt, dass Virgil es für ihre gewohnte Denkposition hielt. »Zwei Versionen.«
    »Nur zwei?«
    »Es gibt noch ein paar, aber über zwei denke ich intensiver nach. Die erste: Flood und Crocker waren befreundet, und Crocker hat Bobby umgebracht, um Flood zu rächen. Die zweite: Crocker hat Bobby ermordet, weil er Angst hatte, dass Bobby uns erzählt, warum er Flood getötet hat. Wahrscheinlich hätte uns das zu Crocker geführt.«
    »Crocker hat Tripp erst am frühen Morgen umgebracht, kurz vor Schichtwechsel. Warum er wohl gewartet hat?«, fragte Virgil. »Musste er sich zuerst mit jemandem beraten? Zum Beispiel mit dieser anderen Frau. Wir sollten die Telefone hier überprüfen, um festzustellen, ob er während der Nachtschicht jemanden angerufen hat. Und sein Handy.«
    »Gute Idee«, pflichtete Lee Coakley ihm bei und fügte einen Augenblick später hinzu: »Kochen Sie? Oder essen Sie immer im Lokal?«
    »Essen interessiert mich nicht sonderlich«, antwortete Virgil. »Ich ernähre mich hauptsächlich von Mikrowellenkost, Frühstücksflocken, Milch und Rühreiern.«
    »Mein Mann hat oft gekocht, als wir noch zusammen waren, weil ich ziemlich unregelmäßige Arbeitszeiten hatte. Jetzt komme ich abends früh genug nach Hause, um was zu brutzeln, aber irgendwie wird das trotzdem nichts Rechtes. Die Jungs sind mit Pizza, Hamburgern und Pommes zufrieden, und ich hab ein schlechtes Gewissen dabei.«
    »Wie viele Kinder haben Sie?«
    »Drei. Sechzehn, vierzehn und zwölf. Der Zwölf- und der Vierzehnjährige hätten eigentlich Mädchen werden sollen. Aber natürlich liebe ich die Jungs auch abgöttisch.«
    »Klingt, als hätten Sie eine Weile alle Hände voll zu tun gehabt. Drei Kinder in vier Jahren …«
    »Ich war auf der Mankato State und hab noch während des Studiums geheiratet. Schon am Memorial Day war ich schwanger«, erzählte sie.
    »Was macht Ihr Mann?«
    »Der ist der neue Geschäftsführer vom Autohändler.«
    »Treffen Sie sich noch mit ihm?«, fragte Virgil.
    »Nein. Das wäre seiner neuen Ehefrau bestimmt nicht recht«, antwortete Lee Coakley.
    »Hm.«
    »Er hat sie geheiratet, drei Wochen, nachdem unsere Scheidung durch war. Wahrscheinlich lief das mit den beiden bereits eine Weile. Ich hatte keine Ahnung.«
    »Hat sie einen großen Busen?«, erkundigte sich Virgil.
    Ein schmallippiges Lächeln. »Üppig. Oder besser gesagt: mehr als

Weitere Kostenlose Bücher