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Virtuelle Küsse (German Edition)

Virtuelle Küsse (German Edition)

Titel: Virtuelle Küsse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissy Morton
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War das
eine >sag nichts, ich weiß wie schön ich bin< Geste? Ich hatte keinen Hunger, aber Ben holte
sich einen großen Teller Pizza mit Salat. Das Baby war in seinem Plastiksitz eingeschlafen.
Ich sah zu Dominic hin und er fing meinen Blick sofort auf, wie Gedankenübertragung,
Telepathie- Empathie.
    Seltsam, dass das bei Dominic und mir genauso gut wie bei mir und Micky funktionierte,
obwohl wir uns ja nur flüchtig kannten. Als ich neben mich auf die Bank klopfte kam er zu
mir und setzte sich neben mich. Nebenfrau. Narrenfreiheit. Ich konnte nicht anders, ich
musste ihn einfach berühren und fuhr mit den Händen seine Oberschenkel entlang, strahlte
ihn an, schob zärtlich seine Haare hinter die Ohren und nahm nichts mehr um mich herum
wahr außer Dominic und mich, registrierte auch nicht die Digitalcamera, die die blonde Frau
nebenan auf uns gerichtet hatte, sah auch nicht Maya am anderen Ende der Garage, die uns
mit schmalen Augen beobachtete. "Wenn es mir die Sprache verschlägt, dann muss ich
handeln! Nur was sich für mich gut anfühlt, ist gut" sagte ich viel zu laut zu Dominic. "Es
kann einer reden was er will, es interessiert mich nicht. Ich muss wissen, ob sich etwas gut anfühlt . Und ich wollte wissen ob das, was Du zu mir über Maya in der Kingsbar gesagt hast,
wahr ist. Es ist nicht wahr! Wer narrt hier wen, Dominic? Kannst Du es mir sagen?" Dominic
erwies sich als der Stärkere in diesem Moment, schob mich sanft von sich, flüsterte mir ins
Ohr dass wir gerade eine filmreife Szene hingelegt hätten und ging zu Maya, um mit ihr an
den Geschenktisch zurückzukehren. "Der Geschenketisch ist eröffnet" rief Maya, die jetzt
keinen halben Meter von mir entfernt stand, den Gästen zu und nahm das erste Päckchen in
die Hand. "Massageöl für erotische Stunden" las sie laut vor, und ich spürte, wie ihr Blick
mich streifte und wie sehr sie mich ablehnte. "Dankeschön." Dominic griff nach dem nächsten
Paket und zog an den Bändern. "Kaffee für viele Morgen danach, von Joe und Gwen- danke
euch beiden" rief Dominic laut und winkte zu Joe.
"Was wird das denn? Das ist ja wie bei >Der Preis ist heiß< im Fernsehen! Kaffee für Sie,
meine Damen und Herren, heute nur für 2,99. Sie glauben es nicht? Doch, es ist wahr!
Greifen Sie zu! Sonst ist er weg!" flüsterte Ben mir ins Ohr und ich konnte nicht anders, ich
musste laut lachen und alles starrte wieder mal auf mich und Maya warf mir einen
vernichtenden Blick zu. Dominic las sogar den Text auf meinem Parfum in der
Konservendose laut vor, ich fühlte mich unbehaglich dabei, weil es nur für ihn bestimmt war,
und ich hoffte dass niemand von Dominics Freunden französisch konnte. Ich ertrug es nur
weil ich vom Alkohol schon so benebelt war, dass mir alles egal war. Meinen sündhaft teuren
Rioja Milflores überging Maya geflissentlich, sie hätte ihn präsentieren müssen weil er auf
ihrer Seite stand, und sie wußte dass wir ihn mitgebracht hatten. Umso mehr beeumelte sie
sich über die Kondome mit Noppen und Bananegeschmack. Der Peniskuchen mit Piercing
erzeugte allgemeines Gelächter und lautes Geklatsche. Desweiteren kamen Badetücher für
nach dem Sex, ein Penisring aus schwarzem Neonplastik und Liebesperlen aus Japan aus den
Päckchen.
    Die Geschenke befanden sich fast ausschließlich unter der Gürtellinie. Was mussten die
beiden über sich erzählen dass die Gäste mit solchen Geschenken aufwarteten? Dabei hatte
ich Dominic und Maya nicht ein einziges Mal in einer liebevollen, vertraulichen Umarmung
oder einer Geste der innigen Zusammengehörigkeit beobachtet. Es war alles mehr als
rätselhaft, vor allem da ich spürte dass Dominic total der Typ für sinnliche, kuschelige
Umarmungen war.
    "Ben, lass uns bitte nochmal aufs Klo gehen" flüsterte ich Ben zu, als die
"Verkaufsveranstaltung" endlich beendet war. Die Gäste fingen wieder an sich zu Grüppchen
zu formatieren oder zu essen. Ich war so froh dass Ben da war, sonst hätte ich mich unter
Mayas abschätzenden Blicken noch viel unwohler gefühlt. Ben gähnte laut.
"Reiß Dich zusammen" fuhr ich ihn an, "heute ist nicht der abend für tiefgründige Gespräche.
Wir sind hier um small-talk zu machen und uns zu amüsieren. Musst Du auch?" fragte ich ihn
auf dem Weg zum lila Haus." Ich fröstelte. Das musste der Alkohol sein, aber auch dass ich
den ganzen Tag nichts gegessen hatte.
    Als ich auf der Toilette fertig war, war Ben weg. Ich fand ihn im Schlafzimmer quer über den
frischen Decken

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