Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
Vom Netzwerk:
Hand, um ein heftiges Kichern zu unterdrücken. Daddy hörte sich so komisch an!
    Chelsea Jewell glitt unter dem Bett hervor und rannte leise zur Schlafzimmertür. Sie schlüpfte in den Gang, zog vorsichtig die Tür hinter sich zu und war schon wenige Sekunden später in ihrem eigenen Bett.

    »Ich habe es getan, Chauncey!«, flüsterte sie. »Ich habe es getan!«
     
    Jetzt wird sie dich nicht mehr zwingen, zum Arzt zu gehen. Morgen hast du das Sagen.
     
    »Im Ernst?«
     
    Du brauchst nicht laut zu sprechen, wenn du dich mit mir unterhalten willst. Wenn du ganz fest nachdenkst, kann ich dich hören.
     
    Chelsea quietschte vor Freude und drückte das Gesicht ins Kissen. Chauncey war wirklich etwas Besonderes.
    »Im Ernst?«
     
    Versuches. Sag mir, welche Farbe du am liebsten hast.
     
    Chelsea unterdrückte ihr Kichern und versuchte, ganz fest nachzudenken – was immer das auch bedeuten mochte. Sie mochte Rosa, aber auch Blau war wirklich hübsch, und dann hatte sie noch diese hellblauen Söckchen mit den braunen Streifen, die Daddy ihr von seiner letzten Geschäftsreise mitgebracht hatte, und dann –
     
    Konzentrier dich. Dein Kopf ist vollerGedanken. Konzentrier dich.
     
    Chelsea holte tief Luft. Sie schloss die Augen und dachte.

    Rosa.
    Sie öffnete die Augen und sah an die Decke. Konnte Chauncey wirklich ihre Gedanken hören? Wenn ja, dann musste er Gott sein.
    »Das war nur ein Glückstreffer, Chauncey.«
     
    Dann denk an deine Lieblingszahl.
     
    Sie nickte und schloss die Augen. Als sie an die Zahl dachte, musste sie lächeln, doch dann konzentrierte sie sich sehr.
     
    Die Zahl Eins.
     
    Chelsea drückte ihr Gesicht ins Kissen und quietschte vor Vergnügen.
     
    Es wird um so leichter werden, je öfter du es tust. Und jetzt schlaf. Morgen ist ein wichtiger Tag.
     
    Gute Nacht, Chauncey, dachte Chelsea so laut sie konnte. Sie drehte sich zur Seite und schloss die Augen. Es war so cool, einen ganz besonderen Freund zu haben.

TAG FÜNF
    53
Die Invasion
    Wie bei den meisten Berufen gab es Vor- und Nachteile, wenn man für den Präsidenten den Mann für’s Grobe spielte und hinter den Kulissen agierte. Schwarze Kassen? Vorteil. Zusehen, wie die mächtigsten Leute in Washington genau das taten, was man ihnen sagte? Vorteil. Mehrere Treffen im Oval Office, bei denen man im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand? Vorteil.
    Eines dieser Treffen um drei Uhr nachts, um schlechte Nachrichten zu überbringen?
    Das ist dann wohl ein Nachteil. Ein großer Nachteil.
    »Ich fürchte, es gibt neue Entwicklungen«, sagte Murray.
    Der Präsident war im Pyjama. Vanessa war so ordentlich gekleidet und hatte das Haar so straff zurückgekämmt wie immer. Vielleicht hatte sie sich, genau wie Murray, heute noch nicht schlafen gelegt. Oder vielleicht war sie ja auch ein Vampir und brauchte überhaupt keinen Schlaf. Er wollte das nicht ausschließen.
    »Was ist mit der Wetteranalyse«, fragte Gutierrez. »Hat uns Montoyas Idee geholfen, den geheimnisvollen Satelliten zu finden?«
    »Noch nicht, Mister President«, sagte Murray. »Wir sind immern noch damit beschäftigt, dass die Leute von der NASA den Kopf aus dem Arsch ziehen und alle Energie auf dieses
Problem konzentrieren, wenn Sie meine deutliche Sprache entschuldigen wollen, Sir.«
    »Sogar in einem Notfall ist die Bürokratie, was sie ist«, sagte Gutierrez. »Halten Sie mich in dieser Sache auf dem Laufenden. Gut. Dann lassen Sie uns mal hören, worum es bei diesen neuen Entwicklungen geht.«
    Murray räusperte sich. Dann stürzte er sich in die Bresche. »In der Nähe von Bay City, Michigan, hat man auf einem Rastplatz zwei Personen entdeckt, die sich mit dieser Verwesung infiziert hatten. Sie hatten keine Dreiecke. Donald Jewell aus Pittsburgh und seine Tochter Betty im Teenageralter. Der Vater starb noch an Ort und Stelle. Seine Tochter wurde zur Beobachtung in eines der mobilen Labore gebracht. Wir haben Doktor Montoyas Team eingeflogen, das die Untersuchung durchführte. Im Laufe dieses Prozesses wurde das Mädchen gewalttätig und hat Doktor Amos Braun umgebracht.«
    »Was?«, sagte Gutierrez. »Wie? Wie konnte das passieren?«
    »Sie hat ihm mit seinem Skalpell in den Hals gestochen, Sir. Danach hat das Mädchen versucht, Doktor Montoya anzugreifen. Agent Clarence Otto hat das Mädchen erschossen.«
    »Wie geht es Montoya?«, fragte Guiterrez. »Ist sie okay? Wurde irgendjemand verletzt?«
    »Nein, Sir«, sagte Murray. »Doktor Braun war der einzige

Weitere Kostenlose Bücher