Virulent
gehabt hätte, wenn er mehr Männer gehabt hätte …
Wenn das Wörtchen »wenn« nicht wär, wär mein Vater Millionär.
Er würde den Familien später in der Nacht noch schreiben. Das war wirklich das Beste an diesem Job, wenn man einer
stolzen Mutter sagen durfte, dass ihr Sohn im Dienst für sein Land gefallen war.
»Corporal Cope! Kommen Sie rein!«
Cope war im Zelt, bevor Odgen seinen Satz auch nur beendet hatte. Er musste draußen gewartet haben für den Fall, dass er gebraucht wurde. Männer wie Cope bekam man nicht allzu oft.
»Sir?«
»Wo zum Teufel sind die neuesten Berichte über die Luftüberwachung? «
»Bisher hat sich nichts ergeben«, sagte Cope. »Die Ergebnisse bei allen Überwachungsflügen waren negativ. Dasselbe gilt für die Satellitenauswertung. Innerhalb von mindestens fünfzig Meilen scheint es keinerlei neue Bogen-Konstruktion zu geben.«
Verdammt. Irgendwo da draußen musste es eine geben. Bernadette Smith hatte versucht zu fliehen. Ryan Roznowski ebenfalls. Wieviele Infizierte waren wohl über die Abschnitte zwischen den Straßensperren entkommen – oder sogar noch bevor Odgen eingetroffen war? Diesmal gab es keine Landkarten: keine in Smiths Wagen und keine in ihrem Haus. Dasselbe galt für Roznowski, und das Haus der Jewells war ohnehin nur noch Asche. Keinerlei Hinweise.
Ob sie den Standort des neuen Tores finden konnten, würde wieder einmal ganz alleine von Perry Dawsey abhängen.
69
Fahndungsbefehl nach dem Jewell-Clan
Dew Phillips saß im Computerraum des MargoMobils. Er und Perry hatten den Ort für sich alleine. Gitsh, Marcus, Margaret und Clarence waren in der Isolationszelle von Trailer B und musterten eine überaus lebendige Bernadette Smith.
Dew hätte am liebsten eine gewisse Stabschefin geschlagen, ihr Gesicht in zerbrochenes Glas gedrückt und die frischen Schnitte mit einer ordenlichen Ladung Salzwasser bespritzt.
»Dew, bist du okay?«, fragte Perry. »Da pochen mehrere Adern oben auf deinem großen, kahlen Kopf.«
»Ich bin nicht okay«, sagte Dew. »Verdammt, wir hatten sie.«
Vanessa Colburn war der Grund dafür, warum die Jewells entkommen waren. Hätte sie doch einfach nur zugelassen, dass Murray seine Sache durchzog. Dann hätte Dew die Familie inzwischen festgenommen.
»Wen hätten wir beinahe gehabt?«, fragte Perry.
»Die Jewells. Die Leichen, die wir nach dem Brand gefunden haben? Das war nicht die Jewell-Familie. Wir wissen nicht, wer die Frau ist. Der Mann ist Wallace Beckett. Identifiziert anhand seines Zahnschemas. Vermutlich handelt es sich bei dem toten Kind um seinen Sohn Beck. Man hat das Haus der Becketts durchsucht und Nicole Beckett gefunden. Jemand hat sie in Stücke gehackt und in einen Wäschekorb gesteckt.«
»Aber Margaret hat doch gesagt, dass der Mann Dreiecke hatte.«
»Genau dadurch wurde ja alles so kompliziert«, sagte Dew. »Wallace Beckett hatte tatsächlich Dreiecke. Zur Jewell-Familie
gehören ein Mann, eine Frau und ein Kind. Wir haben die Leichen eines Mannes, einer Frau und eines Kindes gefunden, und der Mann hatte Dreiecke. Klingt vertraut, nicht wahr? Der Mann infiziert sich mit den Dreiecken, dreht durch und schlachtet seine Familie ab.«
»Augenblick«, erwiderte Perry. »Soll das heißen, dass die Jewells drei Menschen einschließlich eines Infizierten umgebracht haben, damit wir uns mit diesem hübschen Fleischpaket beschäftigen, wodurch sie unterdessen die Stadt verlassen können?«
»Sauber mitgedacht, Collegejunge«, sagte Dew. »Der Jewell-Clan hat uns verarscht. Wir haben uns nicht einmal die Mühe gemacht, die verdammte Gegend abzusuchen.«
»Wer ist dann die Frau?«
Dew zuckte mit den Schultern. »Wer weiß? Sie ist jedenfalls nicht Candice Jewell. Auch das wissen wir von den Unterlagen des Zahnarztes. Wir haben also drei Leichen, und bei keiner handelt es sich um ein Mitglied der Jewells. Der Jewells, die nirgendwo zu finden sind. Sollten sie unverzüglich aufgebrochen sein, nachdem sie das Haus in Brand gesteckt hatten, dann haben wir es hier mit einem Vorsprung von fünfzehn Stunden zu tun. Verdammt, sie könnten überall sein.«
»Was ist, wenn sie nicht sofort aufgebrochen sind?«, fragte Perry. »Vielleicht sind sie immer noch in Gaylord.«
Dew rieb sich das Kinn. »Vielleicht. Vielleicht haben sie sich aber auch an dem Angriff auf die Straßensperre beteiligt.«
»Wie ein weiterer Mann, der mit Dreiecken infiziert war.«
Dew blätterte in seinen Unterlagen. »Ja. Ryan Roznowski. Er
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