Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler

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doch zuerst musste er sich um all die Leute kümmern, die plötzlich in ihren Fahrzeugen
feststeckten. Innerhalb von nur zehn Sekunden war die Eight-Mile-Überführung bereits unpassierbar.
    Alan zielte, gab einen Feuerstoß ab, wandte sich dem nächsten Ziel zu und wiederholte das Ganze.
    110
Zwölf Uhr mittags. Sie ist am Dampfen
    Murray Longworth hasste das verdammte Lagezentrum. Er hatte genug davon, einfach genug. Vielleicht hatte Vanessa Colburn ja Recht. Vielleicht war es wirklich an der Zeit für eine neue Generation. Überlasst das Land den jungen Leuten – es wurde Zeit, dass Murray Longworth Golf spielen ging.
    Sie hatten den Satelliten erledigt, verdammt nochmal. Sie hatten gewonnen. Es hätte vorbei sein müssen, und jetzt stand die Flut schlechter Nachrichten so hoch, dass er darin ertrinken konnte. Ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit, ein Gefühl, dass der Feind immer weiter auf ihn einstürmen würde, gleichgültig, was auch immer er tun mochte, bedrückte ihn nicht nur, sondern laugte ihn vollkommen aus.
    Dreiunddreißig Soldaten waren auf dem Flughafen von Gaylord gefallen. Dreiunddreißig bisher, denn einige der Verwundeten würden es nicht schaffen. Odgen hatte sich unerlaubt von der Truppe entfernt, die Exterminatoren waren unauffindbar. Und jetzt Detroit.
    Sie hatten sich alle im Lagezentrum versammelt: die Stabschefs, der Verteidigungsminister, Tom Maskill, Vanessa. Gutierrez selbst würde in Kürze eintreffen.

    Auf dem zentralen Flachbildschirm erschien die Aufnahme eines Nachrichtenhelikopters, die einen Highway zeigte. In der unteren linken Ecke des Bildschirms befand sich das Logo von WXYZ-TV aus Detroit, am unteren Rand in der Mitte standen die Worte: EIGHT-MILE-ÜBERFÜHRUNG, HÖHE I-75. Hunderte von Autos standen bewegungslos auf den drei Spuren, die in den Norden führten; für die drei Spuren, die in den Süden führten, galt genau dasselbe. Auf der I-75 waren mehrere Fahrzeuge die Böschung am Seitenstreifen hinaufgefahren. Einige hatten dort angehalten, einige waren zurückgerollt und dabei auf die Seite oder das Dach gestürzt.
    Der Verkehr auf der Überführung sah nicht viel anders aus – stehende Fahrzeuge, Rauch, Flammen und überall Leichen. Nur in der Nähe eines grünen Fahrzeugs tat sich noch etwas.
    Ein Humvee.
    Selbst von einem so schiefen Winkel aus konnte Murray zwei Männer in Einsatzuniform erkennen. Jedes Mal, wenn sie sich bewegten, erschienen kurz darauf kleine Rauchwolken aus ihren automatischen Waffen.
    Plötzlich übermittelten die Lautsprecher auch den Ton, der zu diesen Aufnahmen gehörte.
    » … wir wissen nicht, wer diese beiden Männer sind, oder wie viele Menschen verletzt wurden. Wir können von hier aus mehrere Leichen sehen. Das Fahrzeug trägt die grüne Farbe der Army, doch es ist kein Hinweis auf die Einheit zu erkennen. «
    Ein Gegenschlag aus der Luft war bereits in die Wege geleitet worden. A-10-Jets zur Panzerabwehr aus Selfridge würden als Erste vor Ort sein, dann Apache-Kampfhubschrauber. Murray hatte sogar Odgens Kommandoeinheit, die aus
vier besonders fähigen Strike Eagles bestand, losgeschickt. Er betete nur, dass er in Detroit keine Bomben würde benutzen müssen.
    »Murray«, sagte Tom.
    Murray riss sich vom Bildschirm los. Tom hatte wieder ein Telefon in der Hand.
    »Dew Phillips auf Leitung zwei. Er sagt, es sei entscheidend für die ganze Mission.«
    Murray nickte, griff nach dem nächsten Telefon und schaltete auf Leitung zwei, während er sich wieder dem surrealen Blutbad auf dem Bildschirm zuwandte.
    »Dew«, sagte Murray, »bist du okay?«
    »Ja, und Perry auch, aber eine Kommandoeinheit von Odgens Männern hat versucht, uns umzubringen. Sie haben Baum und Milner erschossen. Perry hat das Tor lokalisiert. Es befindet sich in Detroit, und anscheinend öffnet es sich genau um Viertel nach eins.«
    »Wir haben eine riesige Schießerei in Detroit«, sagte Murray. »Auch Raketen wurden eingesetzt. Es sieht so aus, als wären das ebenfalls Männer von Odgen. Er hat sich unerlaubt von der Truppe entfernt, also ist er entweder tot, oder er versteckt sich irgendwo und hat die Befehlsgewalt an sich gerissen. «
    »Das wissen wir«, sagte Dew. »Es kommt überall in den Nachrichten.«
    »Wo bist du?«
    »Bei der Whiskey-Kompanie«, sagte Dew. »Zwei Züge in drei Ospreys. Wir fliegen nach Detroit. Wir werden in dreißig Minuten dort sein. Wir landen, und dann wird Perry das Tor finden.«
    Murray schob sich vier weitere Magentabletten in