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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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den Mund
und fing an zu kauen. Das konnte einfach nicht wahr sein. Sie hatten doch gewonnen.
    »Noch einer!«, rief Tom.
    »Augenblick, Dew«, sagte Murray. Er sah auf den Bildschirm. Die untere linke Ecke zeigte, dass es sich um Fox-2 News handelte. Am unteren Rand des Bildschirms in der Mitte stand EIGHT-MILE-ÜBERFÜHRUNG, M-10 JOHN C. LODGE FREEWAY. Die neue Szene wirkte wie ein Spiegelbild der alten. Hunderte von Autos standen kreuz und quer auf der Straße, dazu ein Humvee auf der Überführung und Soldaten, die um sich schossen. Niemand konnte durch dieses chaotische Gewirr von Fahrzeugen hindurchkommen. Odgen sperrte die Highways ab, durch die man nach Detroit hinein und wieder hinausgelangen konnte.
    Murray wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Telefongespräch zu. »Dew, wenn Odgen dafür verantwortlich ist, was will er dann damit erreichen?«
    »Chaos produzieren«, sagte Dew. »Es sieht so aus, als versuche er, den ganzen ankommenden und abgehenden Verkehr zum Stillstand zu bringen. Er will ein großes, abgesperrtes Gebiet mit jeder Menge Zivilisten darin, damit du keine Bomben abwerfen kannst, wenn wir das Tor finden.«
    »Motherfucker«, stieß Murray aus.
    »Sind die beiden anderen DOM REC-Kompanien noch immer in Fort Bragg?«
    »Sie sind bereits unterwegs nach Detroit«, sagte Murray. »Sie sollten in etwa dreißig Minuten auf dem DTW landen. Darüber hinaus werde ich die Eighty-second Airborne in Alarmbereitschaft versetzen. Sie werden zwar acht Stunden brauchen, aber …«
    Seine Stimme verhallte matt. Es war nicht nötig, dass er
weitersprach. Wenn sich das Tor öffnete und etwas herauskam, wäre die Eighty-second die erste organisierte Einheit, die den Kampf aufnehmen könnte.
    »Schon verstanden«, sagte Dew. »Eine Sache noch. Sergeant Major Nealson hat gesagt, dass er heute Morgen wenigstens zwei Züge der X-Ray-Kompanie am Flughafen gesehen hat. Sie sind jetzt nicht mehr dort, und es gibt nur zwei Kommandoeinheiten, über deren Verbleib wir Bescheid wissen. Das bedeutet, dass anderthalb Züge unterwegs nach Detroit sein müssen. Etwa fünfundvierzig Mann. Bring ein paar Vögel in die Luft und erledige sie.«
    »Erledigen?«, sagte Murray. »Wir wissen nicht, ob diese Männer infiziert sind. Wir könnten eine Straßensperre errichten und sie testen. Wenn der Test negativ ist, setzen wir sie im Kampf gegen die Truppen ein, die Odgen in Detroit hat.«
    »Eine Straßensperre?«, sagte Dew. »Bist du komplett durchgeknallt? Willst du wirklich, dass schwerbewaffnete, kampferprobte Soldaten sich mit ein paar Mitgliedern der State Police an einer Straßensperre ein Gefecht liefern?
    Dew hatte Recht. »Ich kümmere mich darum«, sagte Murray.
    »Geh in die Offensive, Murray. Nagle sie fest, koste es, was es wolle. Wir müssen dafür sorgen, dass Perry sicher in Detroit landet, damit er das Tor finden kann.«
    »Warte auf die Yankee- und die Zulu-Kompanie aus Fort Bragg«, sagte Murray. »Odgens Einheit hatte zehn Stinger-Raketen, und du kannst darauf wetten, dass er sie alle mit nach Detroit genommen hat. Wir müssen wissen, wo sie sich befinden, bevor du da reingehst. Wir können uns nicht leisten, Dawsey zu verlieren.«
    »L. T., wenn Perry mit der Zeit Recht hat, dann öffnet sich
dieses Ding in fünfundsiebzig Minuten. Egal was du machst, mach’s nicht mit angezogener Handbremse.«
    »Bleib unmittelbar außerhalb der Stadt«, sagte Murray. »Wir werden versuchen, mithilfe von Satellitenaufnahmen seine Position einzugrenzen und das Tor zu finden. Und wir suchen einen Landeplatz für dich.«
    111
12:15 Uhr. Dew warnt Margo
    Margaret stand in der Isolationskammer und sah hinab auf Officer Carmen Sanchez. Clarence wartete außerhalb der Kammer – geduldig, ruhig und unmissverständlich bereit einzugreifen, wenn plötzlich wieder Leben in Sanchez kommen sollte.
    Aber das würde nicht geschehen. Sanchez konnte nur mühsam atmen, und sein Zustand wurde immer schlechter. Schon bald würde sie ihn intubieren müssen. Oder das Latrunculin vollständig absetzen, denn er würde nicht überleben, würde sie ihn eine weitere Stunde lang damit behandeln.
    Seine Zunge sah immer noch normal aus.
    Seine Gewebeproben zeigten keine Crawler mehr. Entweder hatte das Latrunculin gewirkt, oder die letzten Crawler waren in seinen Kopf gekrochen. Falls sie sein Gehirn erreicht hatten – konnte die Chemikalie dann verhindern, dass sie dieses Netz aufbauten? Konnte sich das Netz trotz der Chemikalie bilden?
    Nein. Sie

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