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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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Ihrer Meinung nach sterben, wenn wir diese Bomben abwerfen? Ganz inoffiziell. Sagen Sie es mir einfach so.«
    Murray zuckte mit den Schultern. »Wenn wir Glück haben, niemand, der nicht bereits infiziert ist. Es ist eine sehr entlegene Gegend. Also denke ich, wenn wir Pech haben, höchstens zehn.«
    Gutierrez nickte. »Führen Sie die Bombardierung durch. Besorgen Sie Tom eine Übersicht, auf der die wichtigsten Punkte Ihrer Verschleierung zusammengestellt sind. Berufen Sie für morgen früh acht Uhr eine Pressekonferenz ein. Donald, General Barnes, Sie werden mich auf diese Pressekonferenz begleiten.«
    Er drehte sich um und verfolgte den Flug.
    Vanessa achtete auf keinen der Monitore. Sie beobachtete Murray. Alle Werte, die Gutierrez im Wahlkampf propagiert hatte, waren gerade von der Realität eingeholt worden. Als Idealistin gab sie wahrscheinlich Murray die Schuld. So schlimm und so traurig es war – der Präsident traf die richtige Entscheidung für das Land, und sie musste einfach sehen, wie sie damit zurechtkam.
    Auf dem Bildschirm wichen innerhalb von Sekunden die kühlen schwarzen und blauen Farben einem weißen Punkt. Der Punkt wurde rasch größer. Das Bild war ein wenig verwackelt
und grobkörnig, doch die für die Konstruktion typische Form einer Fischgräte war nicht zu übersehen.
    Ganz rechts oben auf dem Monitor erschien eine Art Riss. Den Bruchteil einer Sekunde später war der ganze Bildschirm von einem blendenden Weiß erfüllt. Rasch verschwand das blendende Weiß, und eine aufsteigende Rauchwolke erschien, die zuerst weiß glühend war, doch schon bald zu einem flackernden Hellgrau wurde.
    Alle saßen stumm da und sahen zu. Schließlich unterbrach Donald das Schweigen.
    »Ich hoffe von ganzem Herzen, dass die nicht noch ein drittes Tor gebaut haben.«
    12
Autopsie Nummer eins
    Margaret sah zu, wie Gitsh und Marcus die schwere metallene Rollbahre die Rampe hinauf und durch die rechte hintere Tür von Trailer A schoben. Im Leichensack, der auf der Bahre lag, war noch jede Menge Platz, denn der kleine Körper des Jungen lag darin wie eine einzelne Erbse in einer Schote, in der drei Platz hatten. Sie folgte der Bahre in die weiße Schleuse und schloss die luftdichte äußere Tür hinter sich. Dann warteten die drei in der schmalen Luftschleuse, während der notwendige Druckausgleich stattfand, bevor sich die luftdichte Innentür öffnen würde. Sämtliche Oberflächen waren mit weißem Epoxyd überzogen, was für alle Sicherheitsbereiche der beiden Transporter galt. Das Innere des Fahrzeugs,
einschließlich des Computerraums, war doppelt versiegelt: zuerst kam eine durchgängige Epoxydschicht, dann kamen die ganzen Kabel und Rohre, und dann kam eine weitere Epoxydschicht. Wie in jedem BSL-Labor sollten Nischen, Spalten und Kanten so gut wie möglich vermieden werden.
    Über der inneren Tür erlosch ein rotes Licht und ein grünes leuchtete auf. Margaret öffnete die Tür und folgte der Bahre in die Dekontaminationskammer. Gitsh schloss die Innentür hinter sich. Margaret trat einen Schritt zurück, während die Männer die Steuerung bedienten, die für eine Hochdruck-Dusche mit flüssigem Bleichmittel und Chlorgas sorgten, die aus Düsen in den Wänden, dem Fußboden und der Decke strömten. Gitsh und Marcus drehten den Leichensack, um sicherzustellen, dass die Düsen jeden einzelnen Quadratzentimeter trafen.
    Margaret breitete die Arme aus und drehte sich langsam um, sodass der tödliche Sprühregen ihren gesamten Schutzanzug traf. Sie überprüfte die noch verfügbare Atemluft anhand ihres in den Helm integrierten Displays. Im Tank ihres Anzugs befand sich noch Luft für zwanzig Minuten. Die Dekontaminationskammer war der einzige Ort, an dem sie die Sauerstofftanks benutzten. Bei allen sonstigen Gelegenheiten, in denen das nötig war, verbanden sie ihre Helme über Schläuche mit der Luftzufuhr des Fahrzeugs, oder sie verließen sich auf das Filtersystem. Die Filter des Anzugs schützten sie vor allen Teilchen, die größer als ein Mikron waren, doch Chlorgas würde den Mechanismus durchdringen, die Lunge verbrennen und innerhalb weniger Minuten zu einem schmerzhaften Tod führen.
    Nachdem Marcus und Gitsh sich mit dem Chlor abgesprüht hatten, öffnete Margaret die letzte luftdichte Tür und trat in
den Autopsieraum. Mit seinen knapp zweieinhalb auf sechs Metern Grundfläche war er der größte Abschnitt des MargoMobils.
    Gitsh schob die Bahre bis zum anderen Ende des Raumes, wo sie an der

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