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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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nicht im Zimmer.
    »Daddy, kann ich eine Tüte Eis haben?«
    »Du meinst wohl, noch ein Eis, Chelsea? Es ist noch nicht einmal Mittag, und ich bin sicher, dass du schon eins gehabt hast.«
    »Warum kann ich nicht noch eins bekommen. Ich möchte es.«
    »Chelsea!«, rief Mommy aus der Küche. »Muss ich reinkommen? «
    »Nein«, sagte Chelsea rasch. »Ich hör schon auf.«
    Sie seufzte und ließ sich wieder gegen Onkie Donnys Brust fallen. Das war einfach nicht fair. Sie sah zu, wie die Männer im Fernsehen aufs Feld liefen und das Spiel begann.

    21
Hilfe ist unterwegs
    Vierzig Meilen über Chuy Rodriguez’ Hinterhof beendete der Orbiter eine Wahrscheinlichkeitsanalyse.
    Die Ergebnisse deuteten auf eine Erfolgswahrscheinlichkeit von 86 Prozent. Damit lagen sie weit über den 75 Prozent, die angesichts der entsprechenden Parameter erforderlich waren.
    Er begann, die Samen in Probe siebzehn zu verändern. Darüber hinaus sandte er eine Botschaft an die Kreaturen, die zu diesem Zeitpunkt noch am Leben waren, weil sie es nicht mehr nach Marinesco oder South Bloomingville geschafft hatten und sich versteckten. Ebenso schickte er die Botschaft an die Dreiecke, die immer noch in diversen Wirtskörpern wuchsen, nachdem einige Samen über Tage hinweg durch die Luft getrieben waren, bevor es zu einer glücklichen Landung gekommen war.
    Die Botschaft lautete: Bleibt in euerem Versteck, rührt euch nicht.
    Hilfe ist unterwegs.

    22
Stimmen
    Abrupt setzte sich Perry Dawsey in seinem Bett auf. Dampf hing unter der Zimmerdecke. Sämtliche Glasoberflächen im Raum waren mit Wasser bedeckt, sogar der Wecker, der siebzehn Minuten nach vier am Nachmittag anzeigte. Perry war noch immer verkatert, aber es war nicht mehr ganz so schlimm. Der Hunger traf ihn wie eine Welle. Vielleicht war es nicht weit bis zu diesem Ort, an dem Dew mit ihm hatte frühstücken wollen.
    Doch nicht der Kater hatte ihn geweckt. Auch nicht der Hunger.
    Es waren die Stimmen.
    Nicht dieselben Stimmen, die er üblicherweise hörte. Sie waren ähnlich, und doch anders. Er konnte es einfach nicht definieren; es war, als befände sich das entscheidende Wort an der äußersten Grenze seiner Gedanken, ohne dass es wirklich zu greifen gewesen wäre.
    Etwas hatte sich verändert. Etwas Großes. Das zugleich etwas Kleines war. Ergab das einen Sinn? Nein. Und doch war es so.
    Er verstand die einzelnen Wörter nicht; er wusste nicht einmal, ob die Botschaft aus Wörtern bestand. Es war eher ein emotionsloses Drängen. Dieses Drängen weckte in ihm den Wunsch, sich zu verstecken, sich ruhig zu verhalten, sich von allen zurückzuziehen.
    Sich zu verstecken und … zu warten.
    Perry stand auf. Das Zimmer war eine Katastrophe. Ein kleiner Berg aus von Bier durchtränkten Laken auf dem Boden,
von Bier durchtränkte Kleider direkt neben dem Bett. Oh verdammt, er hatte auf seine Jeans gekotzt. Das Zimmer stank.
    Er ging zu seinem Matchsack und sah ihn durch. Scheiße, alle Kleider darin waren schmutzig. Er musste einen von Dews Leuten dazu bringen, sie zu waschen. Perry machte einen Geruchstest und fand so das T-Shirt, das Sweatshirt, die Unterwäsche und die Jeans, die am wenigsten unangenehm rochen. Zwei saubere Sportsocken stellten den einzigen Pluspunkt dar. Er trug die Kleider in das von Dampf erfüllte Badezimmer.
    Zuerst eine Dusche, dann würde er Dew finden.
    23
Sir Sichelschwanz
    Die Probe bestand nicht aus festem Material. Sie war jedenfalls nicht ständig fest. Das Ganze bestand aus einer Sammlung winziger Partikel, von denen jeder kleiner war als ein Sandkorn. Ein besonderer Verschlussmechanismus sorgte in Kombination mit statischer Ladung dafür, dass sich die einzelnen Partikel wie eine feste Materialschicht verhielten. Diese Schicht war sogar luftdicht. Je nachdem, wie die Verbindung bei dem einzelnen Partikel ausgerichtet war, konnten sie alle zusammen jede beliebige Form annehmen. Dazu gehörten bewegliche Teile wie Querruder, Tanks und Düsen, die den Schub, der durch das Entzünden des Treibstoffs entstand, in eine bestimmte Richtung lenkten. Diese Teile arbeiteten zusammen,
um die Probe, die die Größe einer Limonadendose besaß, durch die obere Atmosphäre hinab in eine dichtere Wolkenschicht zu transportieren. Höhenwinde zogen die Probe zuerst in die eine, dann in die andere Richtung. Sie ritt auf dem Wind und benutzte ihren Antrieb eher, um an einer bestimmten Flugbahn festzuhalten und weniger, um aus eigener Kraft zu fliegen.
    In 2100 Metern Höhe flog

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