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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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war eine Schande, dass er ein Drogenlabor in seinem Haus eingerichtet hatte, eine wirkliche Schande, aber es bot eine Erklärung dafür, warum man Männer in biologischen Schutzanzügen sah,
die Waffen bei sich trugen, und es erklärte die beiden großen Sattelschlepper, die in der Einfahrt der McMillians parkten. Es konnte auch die Abwesenheit von Thad junior und dem Baby erklären. Zeugenschutzprogramm. Vorgesehen nur für den kurzen Zeitraum, während sich die Bundesbeamten durch den Fall des Meth-Labors arbeiteten. Die Jungen waren in Sicherheit, obwohl niemand sagen konnte, wann sie wieder in die Stadt zurückkommen würden – falls sie überhaupt je wieder zurückkamen. Angeblich wohnte die Großmutter mütterlicherseits im Staat Washington, und die Kinder würden wohl am Ende bei ihr leben. Die lokalen Medien waren voll in diese Geschichte eingestiegen. METH-SÜCH-TIGER VATER ERMORDET FAMILIE würde noch ein paar Tage lang die Schlagzeile überall in der Gegend lauten, kein Zweifel. Glidden war so klein, dass der Ort nicht einmal eine eigene Zeitung besaß. Schon bald würde sich die Situation wieder beruhigen. Das war Amerika. Leute wurden ermordet. So etwas passiert eben. Um wie viel Uhr fängt das Football-Spiel an?
    Wegen all dieser Dinge war Dew Phillips’ Stimmung so gut, wie man es überhaupt nur erwarten konnte bei einem Mann, der versuchte, eine bizarre Parasiten-Invasion einzudämmen. Er hatte geholfen, das vierte Tor zu schließen. Er trug trockene Kleidung. Ihm war wieder warm. Die Medien und die örtliche Polizei spielten mit. Er hatte etwas im Magen, und der Zimmerservice brachte ständig Nachschub an Kaffee und Donuts aus Bob’s Breakfast Shack.
    Alles lief absolut wunderbar bis zu dem Augenblick, in dem sich die Tür öffnete und Perry Dawsey ins Zimmer trat.
    Vier Köpfe drehten sich in seine Richtung. Milners Hand bewegte sich zum Griff seiner Pistole und blieb dort. Baumgartners
Hand umklammerte die Rückenlehne eines der Holzstühle. Amos drückte sich an eine Wand, während ihm ein Schokodonut mit Nüssen noch immer aus dem Mund hing.
    »Dew, ich muss mit dir reden«, sagte Perry. »Sofort.«
    »Dann rede.«
    »Schaff die Schwuchteln raus«, sagte Perry.
    »Ich würde mich glücklich schätzen, diesen Ort verlassen zu können«, sagte Amos. »Wenn Sie so freundlich sein wollten, Ihre gewaltige Körpermasse von der Tür zu entfernen, bin ich unverzüglich weg.«
    Perry trat beiseite. Amos schoss mit einer Geschwindigkeit aus dem Zimmer, mit der ein Weltklassesprinter aus den Startblöcken kommt.
    »Mein Junge«, sagte Dew. »Wenn du etwas zu sagen hast, dann sag es. Die Männer hier gehören zum Team.«
    »Das sind beschissene Laufburschen«, sagte Perry. »Du willst doch nicht, dass ich ihnen schon wieder den Arsch versohle, alter Mann.«
    Dew Phillips nickte. Er hatte diesen Mist so satt. Und wie satt er ihn hatte.
    »Milner, Baumgartner«, sagte Dew. »Macht einen Spaziergang. «
    Baumgartner schien unsicher und warf Dew einen Blick zu. Milner starrte Perry an und nahm die Hand nicht von seiner Waffe. Er ließ den großen Mann keine Sekunde aus den Augen.
    »Sir«, sagte Baumgartner, »ich glaube, wir sollten hierbleiben. « Seine metallene Nasenschiene funkelte im Licht des Motelzimmers. Mit seiner Schiene und seinem Schnurrbart hätte er kaum dümmlicher aussehen können.
    »Ich sagte, macht einen Spaziergang«, antwortete Dew.

    »Sir«, wiederholte Baumgartner. »Sie wären dann alleine mit Dawsey, und vielleicht ist das – «
    »Macht jetzt diesen Scheißspaziergang, Jungs«, sagte Dew. »Raus hier. Ich möchte eine private Unterhaltung mit Bürger Dawsey führen.«
    Baumgartner ließ den Stuhl los. Er ging nach draußen, wobei er Milner auf die Schulter klopfte. Milner schaffte es, Baumgartner durch die Tür zu folgen, ohne Dawsey aus den Augen zu lassen und ohne seine Hand von der Waffe zu nehmen.
    Perry schloss die Tür. »Hör zu, Dew, da läuft irgendwas.«
    »Dazu kommen wir sofort«, sagte Dew. »Aber zuerst gibt es da noch einen nervigen kleinen Tagesordnungspunkt, über den wir uns unterhalten müssen.«
    »Dew, du verstehst nicht.«
    »Gibt es ein neues Tor?«
    Perry dachte einen Augenblick nach und schüttelte dann den Kopf.
    »Hörst du neue Stimmen?«
    Wieder dachte Perry nach. »Irgendwie schon. Ja, Stimmen. Aber sie sprechen keine Worte aus.«
    »Keine Worte«, sagte Dew. »Aber du bist trotzdem sicher, dass sie nicht über ein Tor sprechen?«
    Perry

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