Virulent
den Kampf gegen echte Aliens. Wenn du mich fragst, ist das ein ziemlich guter Grund für den einen oder anderen Schluck.«
Perry hielt ihm die Flasche hin. Dew betrachtete die hässliche Narbe auf Perrys linkem Unterarm. Ja, es waren Kriegsnarben, die Perry trug.
Dew griff nach der Flasche. Der Junge hatte Recht. Dew nahm einen großen Schluck. Der Bourbon hinterließ ein gutes Gefühl, wie eine nette Erinnerung an jene fernen Zeiten, in denen Dew sich einfach einen Drink gegönnt und sich entspannt hatte. Er nahm noch einen großen Schluck, dann gab er Perry die Flasche zurück.
Perry trank. »Gibt es noch etwas, das du erledigen musst?«
»Ich erledige es gerade«, sagte Dew. »Margaret hat darum gebeten, dass wir noch ein wenig hierbleiben, um dir die Möglichkeit zu geben, dich zu erholen. Deshalb besteht meine wichtigste Aufgabe darin, dafür zu sorgen, dass du dich kooperativer verhältst, solange wir noch nicht aufbrechen.«
Perry wandte den Blick zum Stuhl. Dew war nicht sicher, aber es kam ihm so vor, als erröte der junge Mann. Als sei er verlegen.
»Möchtest du …«, begann Perry. »Naja, möchtest du dich hinsetzen und ein bisschen quatschen?«
Wieder hielt ihm Perry die Flasche hin. Dew nahm sie, setzte sich und trank noch einen großen Schluck.
30
Onkie Donny hatte schon bessere Tage
Donald Jewell – »Onkie Donny«, wie Chelsea ihn nannte –, fühlte sich nicht wohl. Oder vielleicht war es angemessener zu sagen, er fühlte sich wie eine verdorbene Dose voll gekochtem Elefantenarsch.
Das Fieber war immer heftiger geworden. Gleichzeitig fühlte er sich am ganzen Körper unwohl, und durch seinen linken Arm schossen entnervende Schmerzen. Noch schlimmer war, dass es Betty genauso schlecht zu gehen schien. Sie hing zusammengesunken im Beifahrersitz, den Kopf an die Scheibe gelehnt, die Augen geschlossen. Und sie schwitzte.
Aber das war nicht das Schlimmste.
Jemand verfolgte ihn.
Er konnte nicht sicher sein, um wen es sich handelte, denn der Highway war voller Autos. Doch er hatte schon mehrfach dieselben Fahrzeuge hinter sich beobachtet. Wer war das? Was wollten sie? Seit über zwei Stunden war er jetzt auf der Straße. Es lagen noch mindestens sechs Stunden vor ihm – eher acht oder neun, wenn das Wetter nicht besser wurde. Der gefrierende Regen machte das Fahren wirklich gefährlich. Der Verkehr auf der I-75 bewegte sich mit gerade mal siebzig Stundenkilometern voran. Wenigstens wussten die Leute aus dem Norden, wie man im Winter fuhr: Man konnte darauf wetten, dass die ganzen Autos im Straßengraben Leuten aus dem Süden des Staates oder aus Ohio gehörten.
Ihm war heiß, er war müde, und die äußeren Umstände waren miserabel – keine gute Kombination, wenn das ganze Glück seines Lebens neben ihm auf dem Beifahrersitz saß.
Wer folgte ihm? Wer?
Donald verließ den Highway und fuhr in der Nähe von Bay City auf den nächstgelegenen Parkplatz. Er rollte langsam die Ausfahrt entlang um zu sehen, welcher der Wagen dasselbe tun würde. Doch niemand folgte ihm. Sie wussten wohl, dass er ihnen auf die Spur gekommen war.
Oder vielleicht spielte er völlig verrückt, und ihm folgte überhaupt niemand. Es war ein einziges Durcheinander.
Er bog in den Parkbereich ein und ließ den Wagen langsam ausrollen, um seine Tochter nicht aufzuwecken. Überall standen Autos. Bei einigen lief der Motor noch, Abgase strömten aus dem Auspuff, und Scheibenwischer kämpften unermüdlich gegen die kleinen Eisstückchen an. Andere Fahrer hatten das Handtuch geworfen. Sie hatten den Motor ausgeschaltet und ließen zu, dass der gefrierende Regen ihre Fahrzeuge mit einer dünnen, unebenen Eisschicht überzog.
Wenn er schon hier war, konnte er vielleicht ein wenig schlafen. Er sollte nicht fahren, wenn er sich so schlecht fühlte. Was wäre, wenn er hinter dem Lenkrad einschlief?
Leise öffnete er die Tür und ging zum Kofferraum, die Schultern gegen den kalten, unablässig fallenden Regen hochgezogen. Auf halbem Weg blieb er stehen und verzog das Gesicht vor Schmerzen. Sein Kopf zuckte so heftig nach links, dass sein Ohr seine Schulter berührte. Wieder schossen Schmerzen durch seinen Arm, und diesmal waren sie wirklich heftig. Sie ließen nur langsam nach. Nachdem sie aufgehört hatten, war Donalds Jacke völlig durchnässt. Er verfluchte seinen Bruder dafür, dass er ihn angesteckt hatte, öffnete den Kofferraum und holte einen Schlafsack heraus.
Er eilte zurück in den Wagen und zog seine nasse Jacke
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