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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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bringen, der mir Ohrlöcher sticht?«
    Onkie Donny lachte und strich ihr über die Wange. »Ich fürchte, das kann nur dein Dad entscheiden.«
    Chelsea gefiel, wie Onkie Donny sie anlächelte. Nämlich genauso wie Daddy. Onkie Donny hatte überhaupt sehr vieles mit Daddy gemeinsam. Chelsea wünschte sich, er würde sie viel häufiger besuchen. Er wusste jede Menge über Deeeee-troit Basket-Ballll.
    Onkie Donny schnitt eine Grimasse. Vorsichtig schob er Chelsea beiseite, und dann hustete er so heftig, dass sein Kopf fast gegen das Lenkrad schlug. Er hustete noch einmal. Dann lehnte er sich zurück und lachte ein wenig. Er wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht, als versuche er, sich Kühlung zu verschaffen.
    »Tut mir leid, wenn ich euch angesteckt habe«, sagte Onkie Donny zu Daddy. »Ich hoffe, wir schaffen es bis nach Hause, bevor es wirklich losgeht. Ich hab das Gefühl, das wird eine größere Sache.
    »Wenn du wirklich krank wirst, geh auf Nummer sicher und
nimm dir ein Motel«, sagte Mommy. »Sei kein sturer Bastard wie dein Bruder.«
    »Candice, bitte«, sagte Daddy.
    Chelsea wusste, dass Daddy mit dem Finger auf sie zeigte, obwohl sie es nicht sehen konnte. Er tat das, wenn Mommy schlimme Wörter benutzte.
    »Oh, Scheiße, tut mir leid«, sagte Mommy. »Okay, Leute, dann mal los. Und fahr vorsichtig!«
    Onkie Donny kurbelte das Fenster hoch und fuhr rückwärts aus der Auffahrt. Als er davonfuhr, stocherte Chelsea an den kleinen Knubbeln auf ihren Händen herum.
    Mommy kniete sich vor ihr nieder. »Schätzchen, ist alles in Ordnung mit dir?«
    Was meinte Mommy damit? Vielleicht meinte sie ja … gar nichts. Chelsea war wirklich heiß. Mommy versuchte nur, sich um sie zu kümmern. Chelsea schüttelte den Kopf.
    »Okay, Baby«, sagte Mommy. »Verschwinden wir aus dieser kalten Luft und gehen wir wieder ins Bett.«
    »Ich auch«, sagte Daddy. »Ich fühle mich völlig kaputt. Hauen wir uns in die Falle.«
    Die Familie Jewell ging ins Haus.
    29
Männliche Verbrüderungsrituale
    Dew Phillips klopfte an Perrys Tür.
    »Komm rein.«
    Dew tat es und schloss die Tür hinter sich. Perry Dawsey
sah fürchterlich aus. Ein roter und schwarzer Streifen zog sich mitten durch seine blonden Haare über seine Kopfhaut. Ein zweiter Streifen verlief über seine Stirn von einer Stelle über seinem linken Auge bis fast hinab zu seinem Nasenrücken. Seine Lippen waren schrecklich angeschwollen. Das linke Auge war bis auf die blaue Iris völlig rot.
    Dawsey saß auf der nackten Matratze. Er hatte die Ellbogen auf seine Oberschenkel gestützt, und sein Kopf hing herab. In den Händen hielt er eine halbleere Flasche Wild Turkey American Spirit.
    »Verdammt, wo hast du denn die her?«
    »Du bekommst jeden Tag deine Sachen und ich meine«, sagte Perry. »Ich hatte noch eine im Kofferraum des Mustangs, aber die ist kaputtgegangen.«
    Unauffällig drückte Dew seinen rechten Arm gegen seine rechte Seite. Er spürte die tröstliche Wölbung der .45er unter seinem Jackett. Er hatte Glück gehabt bei seinem Kampf mit Dawsey, aber er würde dieses Glück nicht auf die Probe stellen. Wenn Dawsey angriff, würde Dew auf ihn schießen.
    »Wie fühlst du dich?«, fragte Dew.
    Perry hob den Kopf. Das blonde Haar hing ihm ins Gesicht.
    »Ich fühle mich, als hätte mir jemand mit einem Tischbein auf den Kopf geschlagen«, sagte Perry. »Und auf den Mund. Und den Rücken. Und den Oberschenkel. Schau dich an. An deinem kleinen Pflaster erkenne ich, dass ich deine Welt wirklich schwer erschüttert habe.«
    Dew berührte das kleine Pflaster auf seiner Stirn. Der Schnitt von seinem Sturz gegen den Tisch hatte nicht einmal genäht werden müssen.
    »Falls dich das tröstet«, sagte Dew. »Ich kann meinen Arm noch immer kaum bewegen.«

    »Warum? Hast du Arthritis? Ich konnte keinen einzigen Treffer landen.«
    »Du hast mich gestreift«, sagte Dew. »Mehr war nicht nötig. Hör zu, ich werde dich nicht anlügen. Meine Geduld ist erschöpft. Wenn du noch einmal einen meiner Männer verletzt, werde ich auf dich schießen. Wenn du mich noch einmal angreifst, werde ich auf dich schießen. Ins Bein, wenn ich die Zeit dazu habe, ins Gesicht, wenn nicht. Wir brauchen dich wirklich dringend, aber ich lasse nicht zu, dass das Team dafür bezahlt, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Ich … ich werde mitspielen«, sagte Perry. »Du hast mich in einem fairen Kampf nach Strich und Faden vermöbelt.«
    Dew wunderte sich über diesen Ausdruck. Er klang wie etwas,

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