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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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Infektion verursacht, kennen wir auch die Inkubationszeit nicht«, sagte Margaret. »Vielleicht bist du einen Tag, eine Woche oder einen Monat zuvor mit dem Vektor in Kontakt gekommen, also nehmen wir uns am besten einen Tag nach dem anderen vor. Du hast uns gesagt, dass das Jucken am Montag angefangen hat, also versuch dich zu erinnern. Was hast du am Sonntag gemacht?«
    Perry befingerte beim Nachdenken die Naht an seiner Lippe. »Wahrscheinlich haben Bill und ich den ganzen Tag Football geschaut.«
    »Wo?«
    Perry zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich in meiner Wohnung.«
    »Nein, wir wissen, dass du an dem Abend in einer Bar warst«, sagte Dew. Er zog mit dem Finger eine Linie über seinen Flachbildschirm. »Sehen wir’s uns an. Wo ist Big Sammy’s Bar?«
    »Westland«, sagte Perry. »Etwa auf halber Strecke zwischen Ann Arbor und Detroit. Große Bildschirme, jede Menge scharfe Weiber.«
    »An diesem Abend hast du genau sechsundvierzig Dollar ausgegeben«, sagte Dew. »Es steht in der Abrechnung deiner Kreditkarte.«
    Perry dachte einen Augenblick nach, dann nickte er. »Ja, klar. Ich erledige das mit dem Trinkgeld. Ich runde das Kleingeld
auf, bis ein glatter Betrag herauskommt. Bill und ich gingen ins Big Sammy’s, um das Spiel der Lions gegen die Colts anzusehen. Das Spätspiel. Sie haben verloren.«
    »Was für eine Überraschung«, sagte Dew.
    »Ich bitte dich«, sagte Perry. »Sei nicht so streng. An dem Tag lagen sie nur zwei Touchdowns zurück.«
    »Was ist dann passiert?«, fragte Margaret. »Was hast du getan, nachdem das Spiel zuende war?«
    Während er nachdachte, fuhr Perry mit dem Finger von seiner genähten Lippe zu seinem blauen Auge. »Ich bin nach Hause gegangen. Ich glaube, ich war ein bisschen betrunken, also bin ich wirklich vorsichtig gefahren. Nein, Augenblick. Ich hatte Hunger. Ich habe an irgendeinem Laden angehalten, um mir eine Kleinigkeit zu besorgen.«
    »Wo hast du angehalten?«
    Perry zuckte mit den Schultern. »Mann, keine Ahnung. Das ist etwa sechs Wochen her, und ich war betrunken.«
    Dew beugte sich näher an den Bildschirm. »Könnte es Meijers Lebensmittelgeschäft in Belleville gewesen sein?«
    »Möglich«, sagte Perry. »Das liegt auf dem Nachhauseweg.«
    Margaret stand auf und trat hinter Dew. »Warum?«, fragte sie. »Was ist so Besonderes an diesem Laden?«
    Dew deutete auf eine zweite Linie. Seine Fingerspitze hinterließ einen kleinen Schmierfleck auf dem Bildschirm.
    »Die Abrechnung ihrer Kreditkarte verrät uns, dass Patricia DuMond bei Meijer in Belleville Lebensmittel im Wert von über einhundert Dollar gekauft hat«, sagte Dew. »Und zwar um halb elf Uhr abends.«
    Margaret setzte sich wieder auf ihren Stuhl und begann, etwas in ihre Tastatur zu tippen. Ihre Finger verrieten, wie aufgeregt sie war. »Das könnte uns helfen.«

    Jetzt stand Dew auf und trat hinter Margaret. »Also ist der Vektor ein Lebensmittelgeschäft?«
    Margaret schüttelte den Kopf. »Nein, es ist wahrscheinlich nicht der Laden selbst, und auch nicht die Lebensmittel, die dort verkauft werden. Sonst hätten wir sicher schon eine Verbindung zu den andern Infizierten entdeckt. Aber möglicherweise haben wir zum ersten Mal zwei Infizierte, die zur selben Zeit am gleichen Ort waren.«
    Sie drückte noch ein paar Tasten, und die Icons, die für Perrys und Patricias Infektion standen, glitten in Richtung Westen über Meijers Lebensmittelladen.
    Die neue Position der Icons schuf sofort eine deutlich erkennbare Kurve, die in Whittaker begann, sich nach Nordosten durch die beiden Haus-Icons in der Nähe von Rawsonville zog und dann noch ausgeprägter in östlicher Richtung zu Meijer in Belleville führte.
    Perry war etwa um halb elf Uhr abends dort gewesen. Patricia ebenfalls. Wenn die Infizierten, die in Rawsonville wohnten, um diese Zeit zu Hause gewesen waren, was wahrscheinlich war …
    »Clarence«, sagte Margaret, »kann dieses Ding die Entwicklung des Wetters zurückverfolgen?«
    »Wahrscheinlich schon«, sagte er. »Lass mich mal ran.«
    Margaret stand auf und Clarence setzte sich.
    Perry beugte sich vor, um zuzusehen, wie Clarence nach dem Ein-Finger-System die Tastatur bediente. »Brauchst du Hilfe, Champ?«
    Clarence wandte den Blick nicht von der Tastatur und dem Bildschirm ab. »Ich glaube, ich bekomme es hin, Chief, aber vielen Dank für deine Hilfe.«
    »Es ist also nicht das Lebensmittelgeschäft«, sagte Dew.
»Also vermuten Sie, dass etwas durch die Luft fliegt, stimmt’s?

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