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Viscount und Verfuehrer

Titel: Viscount und Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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geldgieriger Verehrer, die nur auf ihre Mitgift aus waren, würde sie hingegen nicht dulden. Unmöglich. Während der Herzog ihr also seinen Plan auseinandersetzte, begann Beth, selbst einen zu schmieden.
    Genau vier Wochen später betrat Beth den glitzernden Ballsaal der Smythe-Singletons, wo sie sofort die kleine Gruppe Gentlemen entdeckte, welche alle Neuankömmlinge ungeduldig beäugten.
    Leise vor sich hin fluchend, wandte sie sich ab, damit sie sie nicht entdeckten.
    „Wie bitte?“, fragte Lady Clearmont und gähnte hinter ihrem Fächer.
    Beth setzte ein Lächeln auf. „Hier ist es ziemlich heiß, nicht wahr? Ich frage mich, ob es im Kartenzimmer wohl kühler ist. “
    Lady Clearmonts Miene hellte sich sofort auf, und sie fasste ihr vollgestopftes Retikül fester.
    Beth verbarg ein Lächeln. Obzwar mit einem großen Herzen gesegnet, war Lady Clearmont eine absolut ungeeignete Anstandsdame, da sie jedes Mal kurz nach der Ankunft auf irgendeiner Gesellschaft schnurstracks im Kartenzimmer verschwand. Wenn nicht gespielt wurde, suchte sie sich einfach einen bequemen Sessel und verdämmerte den Abend, bis Beth bat, nach Hause gebracht zu werden.
    Erfreulicherweise war dies alles in Beths Sinn. Eine nicht vorhandene Anstandsdame zog sie allen anderen vor, und so betrachtete sie es als glückliche Fügung, dass Beatrices Ankunft sich um weitere zwei Wochen verzögert hatte. Schon in dem einen kurzen Monat, den Beth nun in London weilte, hatte sich die Anzahl der Gentlemen, die bei jeder Gesellschaft auf sie warteten, beständig verringert. Von den ungefähr zwanzig geldgierigen Glücksrittern waren nur noch fünf übrig geblieben.
    Beth betrachtete das Grüppchen mit kampfbereitem Blick. Wenn sie auch nur einen von ihnen davon abbringen könnte, um sie zu werben, würde sie diesen Abend als Erfolg verbuchen.
    Ein elegant gekleideter junger Herr ging vorüber und begegnete zufällig ihrem Blick. Sie lächelte und winkte ihm zu. Er starrte sie an, schluckte, sah sich panisch nach einer Fluchtmöglichkeit um und machte dann auf dem Fuß kehrt, um eilig in die andere Richtung zu laufen.
    Lady Clearmont blinzelte. „Das war Viscount Poole-Stanton!“
    „Ja“, pflichtete Beth bei, bemüht, das Lächeln nicht in ein breites Grinsen entgleisen zu lassen.
    Lady Clearmont wandte sich Beth zu. „Warum geht er dir aus dem Weg? Zuerst schien er doch so angetan und kam fast jeden Tag zu Besuch. Und dann hörte er auf einmal damit auf. Genau wie Lord Silverton, Mr. Benton-Shipley, Sir Thomas, Lord Chivers - einfach alle! “
    „Komisch, nicht wahr?“, meinte Beth kopfschüttelnd. „Die Herren heutzutage sind so wankelmütig.“
    Lady Clearmont ließ sich das durch den Kopf gehen. „Wie wahr! Sieh dir nur den Prinzregenten an. Was für eine traurige Sache!“
    Beth stellte sich auf die Zehenspitzen. „Ich glaube fast, ich habe eben Lord Beaufort ins Spielzimmer gehen sehen! “
    „Wirklich? Beim Spiel gestern habe ich ihm vierzig Guineen abgeknöpft. Vielleicht möchte er noch einmal das Fell über die Ohren gezogen bekommen!“ Sie wandte sich schon zum Gehen, hielt aber noch einmal kurz inne. „Wirst du ...“
    „Ich werde dich genau hier erwarten, wenn du wiederkommst.“ Beth blickte zu dem Grüppchen Gentlemen, die gerade außer Hörweite standen. Sobald ihre Anstandsdame gegangen war, würden sie sich auf sie stürzen wie die Heuschrecken. Eine Plage, das waren sie.
    „Also schön. Du weißt ja, wo du mich findest.“ Lächelnd eilte Lady Clearmont Richtung Spielzimmer davon.
    Beth ließ ihren Verehrern keine Zeit zum Ausschwärmen. Stattdessen ging sie direkt auf sie zu. Die modisch gekleideten Herren strafften die Schultern, rückten Krawattentücher zurecht, zupften an Manschetten und strichen sich das ohnehin schon glatte Haar noch glatter.
    „Lady Elizabeth!“, sagte der Duke of Standwich und trat mit einer eifrigen Verbeugung vor. „Wie entzückend Sie heute Abend aussehen!“ Er war schon ein wenig älter und tönte sich das Haar in einem ungünstigen Braunton, der dazu neigte, seinen Hemdkragen rötlich zu verfärben.
    Viscount Longwood ergriff ihre Hand und drückte einen leidenschaftlichen Kuss darauf. Der Viscount war der jüngste Sohn eines verarmten Earls und verzweifelt auf der Suche nach einer reichen Frau. „Gerade habe ich zum Comte gesagt, dass Sie die schönste Frau von ganz London sind.“
    „Und ich“, beeilte sich Comte Villiers hinzuzufügen, „habe zu allen gesagt, dass Sie die

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