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Viscount und Verfuehrer

Titel: Viscount und Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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hervorragenden Geschmack. Sie haben ein Bild purer Schönheit kreiert, das mich noch tagelang begleiten wird.“ Beth konnte genau erkennen, in welchem Augenblick ihre Cousine dahinschmolz. Sie merkte es an ihrem Lachen, als er eine Verbeugung in ihre Richtung andeutete. Kein Wunder -mit einer einzigen knappen Bemerkung hatte er Beatrice einen ausgezeichneten Sinn für Mode bescheinigt. Vermutlich wurde sein prägnanter Spruch sogar sprichwörtlich, da Beatrice ihn gewiss landauf, landab wiederholte.
    Der Viscount warf Beth unter langen Wimpern hervor einen Blick zu. „Lady Elizabeth, was halten Sie denn von diesem reizenden Hut?“
    Sie löste das Band und nahm ihn ab. „Ich weiß nicht, ich neige nicht zu übereilten Entscheidungen.“ Sie reichte den Hut der Verkäuferin, die in der Nähe gewartet hatte und ihn nun enttäuscht entgegennahm. „Ich werde ein paar Tage darüber nachdenken, und wenn ich den Hut dann haben will, werde ich wiederkommen und ihn kaufen. “
    Aufmerksam betrachtete er sie. „Und wenn nicht?“
    „Wenn er mir die Zeit und Mühe nicht wert ist, werde ich ihn im Fenster lassen, damit ihn eine Frau mit nicht so anspruchsvollem Geschmack kaufen kann. “
    Beatrice keuchte auf. „Aber wenn ihn eine andere Frau entdeckt, ehe du dich entschieden hast, und ihn dir vor der Nase wegschnappt, wo bleibst dann du?“
    „Ja“, stimmte Westerville zu, und seine Lippen verzogen sich zu einem wissenden Lächeln, „wo bleiben Sie?“
    „Genau da, wo ich jetzt bin“, versetzte Beth und wandte sich zur Tür. „Und vollkommen glücklich auch ohne den Hut.“ Damit trat sie auf die Straße hinaus. Westerville und Beatrice holten sie draußen ein.
    Bedauernd sah Beatrice auf das Schaufenster zurück, wo die Verkäuferin eben den Hut zurück auf den Ständer setzte. „Diese Entscheidung wirst du noch bereuen. Erlaube mir doch wenigstens, den Hut jetzt zu kaufen. Wenn er dir später doch nicht gefällt, kannst du ihn ja deiner Stiefmama schenken.“
    „Charlotte würde er gefallen“, meinte Beth, „obwohl das Blau für sie zu kräftig ist. Zu ihr passen eher Pastellfarben.“
    „Vermutlich hast du recht“, sagte Beatrice und seufzte bedauernd.
    „Der Hut ist im Schaufenster besser aufgehoben, wo alle ihn bewundern können.“ Beth warf Westerville einen schrägen Blick zu. „Ich könnte mir vorstellen, dass ihm das gefällt.“
    „Sicher, wem würde das nicht gefallen?“, meinte der Viscount. „Selbst Sie genießen es, bewundert zu werden.“
    Beth reckte die Nase in die Luft.
    „Oh, ich weiß genau, wenn Sie etwas genießen, Mylady.“ Er rückte ein Stückchen näher und raunte ihr zu: „Ich kann es auf Ihren Lippen schmecken.“
    Empört keuchte Beth auf.
    „Wie bitte“, meinte Beatrice eifrig und beugte sich vor. „Was haben Sie gesagt?“ Sie blickte zu Beth. „Was hat er gesagt? Ich habe es nicht verstanden.“
    „Nichts“, versetzte Beth mit hochrotem Gesicht. Sie warf dem Viscount einen wütenden Blick zu. „Westerville hat nur geniest.“
    Er hob die Brauen, und um seine Lippen zuckte es amüsiert. „Allerdings. Ich fürchte, ich bin allergisch gegen schöne Frauen. Zwischen Ihnen beiden zu gehen ist beinahe zu viel für mich. “
    Zu Beths ungläubigem Erstaunen begann Beatrice affektiert zu kichern. Verärgert funkelte Beth den Viscount an.
    Dem glitzerte ein verwegener Schalk in den Augen, bei dessen Anblick Beths Herz wie wild zu hämmern begannen, weil sie wieder an den Kuss denken musste. Wenn sie diesen vermaledeiten Augenblick nur vergessen könnte! Natürlich war der Wunsch, etwas zu vergessen, durchaus etwas anderes, als es auch tatsächlich aus den Gedanken zu verbannen. Das wurde ihr in diesem Augenblick nur zu schmerzlich bewusst.
    „Was ist?“, fragte Beatrice, die verwirrt von einem zum anderen blickte. „Das war kein Niesen. Was haben Sie nur gesagt, Westerville? Beth ist ja ganz rot geworden!“
    Er rückte seinen Hut zurecht. „Nichts, Mrs. Thistle-Bridgeton. Überhaupt nichts. Meine Damen, es war mir eine Freude, Ihnen zu begegnen. Gehen Sie morgen Abend auch auf den Crossforth-Ball?“
    „Nein“, erklärte Beth, während Beatrice im selben Augenblick mit einem „Ja!“ herausplatzte.
    Westerville lachte. „Dann hoffe ich, Sie dort zu sehen. Guten Tag, meine Damen. “ Er tippte sich an den Hut, drehte sich um und schlenderte pfeifend die Straße hinunter.
    Beth sah ihm nach, die Hände zu Fäusten geballt. Was für ein arroganter,

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